Krummenacher: "Ich könnte aus der Haut fahren..."
Randy Krummenachers Moto2-Rennen in Le Mans war nach einem unverschuldeten Sturz bereits in der ersten Runde gelaufen
(Motorsport-Total.com) - Eine rücksichtslose Attacke eines Konkurrenten riss Randy Krummenacher schon in der Auftaktrunde des Grand Prix de France aus dem Rennen. Trotz der dritten Nullnummer in Folge ist die Stimmung im Grand Prix Team Switzerland ungebrochen positiv, da man insgesamt betrachtet ein erfolgreiches Wochenende auf dem historischen Bugatti Circuit in Le Mans erlebte.

© Grand Prix Team Switzerland
Für das Grand Prix Team Switzerland um "Krummi" war in Le Mans nichts zu holen
Beim Frankreich-Grand-Prix an diesem Wochenende hatte das Schweizer Moto2-Team gleich mehrmals riesengroßes Pech. Zum ersten Mal traf es die ambitionierte Crew im Qualifying, als langsam fahrende Konkurrenten die Runde von Krummenacher auf dem Weg zu einer wesentlichen Zeitenverbesserung ruinierten.
Im Rennen am Sonntag kam es noch schlimmer. Zuerst musste der 22-jährige Kalex-Pilot dem vor ihm stürzenden Simone Corsi ausweichen, bevor er selbst wenige Kurvenfolgen später von einem Konkurrenten ins Kiesbett befördert wurde. Dabei hatte der Eidgenosse noch Glück im Unglück, da bei diesem Unfall mehrere Piloten zu Sturz kamen und er von einem anderen Motorrad am Rücken getroffen wurde.
Das Fortsetzen des Rennens war wegen einer gebrochenen Vorderradbremse nicht möglich. Ungeachtet der dritten Nullnummer in Folge blickt man auf ein respektables Rennwochenende zurück, da man in allen Trainings und auch im verregneten Warmup am Vormittag konkurrenzfähige Leistungen ablieferte und ständig im Bereich von Rang acht bis zwölf platziert war. Die Vorfreude auf den nächsten Grand Prix in zwei Wochen in Barcelona ist nach diesem unglücklichen Rennausgang noch mehr gestiegen.
"Shit happens, aber solche Zwischenfälle passieren eben im Rennsport", hakt Krummenacher den Sturz in Runde eins ab. "Vom Start bin ich gut weg gekommen und als mich Bradley Smith in der langen Rechtskurve nach der Geraden außen überholt hatte, bin ich gleich auf seine schnelle Linie gewechselt. Ich bin auch gut in die Schikane eingebogen, aber leider ist dann Corsi unmittelbar vor mir gestürzt. Ich musste hart abbremsen und konnte ihm gerade noch ausweichen, jedoch hat mich das vier, fünf Positionen gekostet."
"Nach diesem Zwischenfall konnte ich eigentlich gleich gut Fahrt aufnehmen, bis mich in der Linkskurve im zweiten Sektor jemand von hinten abgeschossen hat. Das war wirklich ein brutaler Abflug ins Kiesbett. Dabei hatte ich auch noch Glück im Unglück, weil mich ein anderes Motorrad am Rücken und im Nackenbereich getroffen hat, was immer noch heftig zu spüren ist. Ich könnte aus der Haut fahren, weil momentan läuft es richtig gut", bedauert der Schweizer.
"Im Warmup am Vormittag sind wir mit uralten Reifen, die schon etliche Runden von Jerez drauf hatten, 1:54er-Rundenzeiten gefahren. Wenn ich mir die Rundenzeiten im Rennen anschaue, dann wird mir schlecht. Wir sind so perfekt vorbereitet gewesen und ich habe mich sehr, sehr gut gefühlt. Heute wäre ganz sicher verdammt viel drinnen gewesen. Aber die Betonung liegt eben nur auf wäre."
"An diesem Wochenende haben wir einfach nur Pech gehabt, was am Samstag schon mit der verpatzten Qualifying-Runde begann und sich im Rennen in der Startphase fortsetzte", bilanziert der Pilot des Grand Prix Team Switzerland und gesteht: "Es wird etwas Zeit in Anspruch nehmen, bis ich diesen Frust verdaut habe. Nichtsdestotrotz bin ich mit meiner Leistung insgesamt betrachtet zufrieden. Ich konnte genau das umsetzen, was ich mir nach Estoril vorgenommen habe."

