Nürburgring-Ikone Uwe Alzen bringt Gamer gegen sich auf

Mit seinem Statement, Simulatoren seien für "Muschis", macht sich Uwe Alzen keine Freunde in der Simracing-Szene - Gamer zwischen Verwunderung und Entsetzen

(Motorsport-Total.com) - Er ist schnell, kompromisslos am Limit und politisch unkorrekt - dafür lieben die Fans Uwe Alzen, der am Nürburgring bereits als lebende Legende gilt. Doch mit seinem jüngsten Statement im VLN-Livestream, Simulatoren seien "nichts für Männer, sondern für Muschis", hat sich Uwe Alzen keine Freunde in der Simracing-Szene gemacht. Das Statement sorgt für Irritation, da er in dieser Szene vielen eigentlich als Vorbild gilt. Die Reaktionen reichen von Entsetzen bis hin zum Versuch, Verständnis aufzubringen.

Titel-Bild zur News: Uwe Alzen

Uwe Alzen irritiert die Simracing-Szene mit seinem Statement bei VLN1 Zoom

"Ich war immer großer Fan von ihm, aber das hat sich jetzt erledigt", lautet eine Reaktion eines Simracers. Ein anderer fragt in einem Forum ungläubig: "War das jetzt mit einem Augenzwinkern zu verstehen oder tatsächlich so, wie ich es verstanden habe?" Die Antwort von einem anderen Foren-Teilnehmer: "Ich glaube, Uwe ist einfach schon zu alt, um das zu verstehen."

Zahlreichen jungen Menschen ist bereits der Weg in den Motorsport über das Simracing geebnet worden, die es sich sonst nicht leisten können. Großen Bekanntheitsgrad erreichte die GT Academy von Nissan, die zwischen 2008 und 2016 mehreren Gamern den Motorsport-Einstieg ermöglichte. Zwei von ihnen - Lucas Ordonez und Jann Mardenborough - konnten sich bis heute halten. Im NASCAR-Sport hat mit William Byron ein Simracer den Sprung ins reale Racing geschafft.

Ironie in der ganzen Sache: Uwe Alzen vermietet selbst professionelle Simulatoren. Der Vorstand von Simracing Deutschland e.V. äußert sich in einem Statement entsprechend verwundert: "Als ich Uwe Alzens Aussage hörte, war ich doch schon überrascht, dass es aus seinem Mund kam. Slogans wie 'Steigen Sie ins Cockpit ein und werden Sie Profi-Rennfahrer' oder 'Absolut realistisches Erlebnis' stehen in einem krassen Widerspruch zu seiner Aussage."

"Ohne Frage ist ein Abflug im Schwedenkreuz in der Realität teurer und schmerzhafter als in einer Simulation, bei der man sich kurz ärgert und die Strecke mit ESC verlässt. Aber darum geht's auch nicht. Es geht darum, zu erkennen und auch zu akzeptieren, dass die heutigen Simulationen Fähigkeiten abverlangen, die einen guten Rennfahrer ausmachen. Das heißt nicht, dass ein guter Simracer zugleich auch ein guter Rennfahrer ist, aber zumindest besitzt er die koordinativen Fähigkeiten, das erforderliche Konzentrationsvermögen sowie das Gefühl -auch ohne Popometer-, um ein Fahrzeug schnell bewegen zu können."

"Die Dynamik der letzten Jahre wird sich zukünftig sicherlich fortsetzen. Der Grund dafür liegt auf der Hand. Motorsport ist teuer - zu teuer für die jubelnden Fans im Brünnchen. Und genau für die ist das Simracing ein Segen. Denn durch die Nutzung von Simulationen beziehungsweise Simulatoren können sie ihr Motorsporthobby ausüben. Auch wenn es nur virtuell ist und ohne Frage mit einem echten Ritt über die Nordschleife sicherlich nicht zu vergleichen ist, aber man bekommt viel Spaß für vergleichsweise wenig Geld."

Uwe Alzen

Dieses Jahr setzt Uwe Alzen einen Porsche 911 GT3 MR in der SP7 ein Zoom

Marc Hennerici, Organisator der Simracing-Expo (15. bis 16. September) und seines Zeichens ehemaliger Meister der Privatfahrerwertung in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) sowie GT1-Werksfahrer, will es Alzen hingegen nicht übel nehmen: "Man darf Uwe nicht böse sein. Er ist nun einmal wie er ist und besitzt schlicht nicht die Auffassungsgabe, um zu verstehen, dass die Aussage dumm und arrogant gegenüber allen Simracern ist, die niemals so privilegiert sein werden, sich echten Motorsport leisten zu können und die ihr Hobby lieben. Bei anderen Kollegen wäre ich allerdings besorgt über so ein Statement. Also, nehmt es dem Uwe nicht allzu übel, er gibt nur sein Bestes."

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