Siedler: "Es schaut nicht schlecht aus"

(Motorsport-Total.com) - Topspeed und Slipstream - auf keiner anderen Rennstrecke Europas werden diese zwei Termini aus dem Racing-English mehr strapaziert als im Autodromo Nazionale von Monza, wo die International Formula Master in diesen Tagen ihrem ersten Saisonfinale entgegenfiebert. Im Interview verrät uns Norbert Siedler, was ihn mit der italienischen Traditionsrennstrecke verbindet und welche Rolle hier der Fahrerfaktor überhaupt noch spielen kann.

© Edi Nikolic

Norbert Siedler schielt noch auf den dritten Platz in der IFM-Gesamtwertung

Frage: "Monza, die Mutter aller Rennstrecken, empfängt in den kommenden Tagen also den Tross der IFM zu ihrem Saisonfinale. Ein würdiger Schauplatz, auf dem dir allerdings schon einmal ein Formel-3000-Titel entrissen worden ist - zumindest vorübergehend..."
Norbert Siedler: "Das war damals sicher ein Schock für mich, was aber überhaupt nichts mit der Rennstrecke zu tun hat. Ich habe hier schon ein paar gute Rennen gehabt und, nicht zu vergessen, auch eine von zehn Pole Positions in der Formel 3000. Den Titel habe ich außerdem ein halbes Jahr später wieder zurückbekommen und der Pokal steht heute gut und sicher bei mir zu Hause."#w1#

Frage: "Als Fahrerstrecke wird der Hochgeschwindigkeitskurs ja nicht unbedingt bezeichnet. Wie kann man sich hier als Spitzenfahrer überhaupt einen Vorteil verschaffen?"
Siedler: "Ohne ein gutes Auto ist man erledigt, das ist schon richtig, obwohl der Kurs auch nicht einfach zu fahren ist. Man muss das Auto in jeder Runde dreimal punktgenau auf die Schikanen hinbremsen, außerdem gibt es die beiden Lesmo-Kurven und die Parabolica. Wenn ich richtig mitgezählt habe, dann komme ich dieses Jahr schon zum fünften Mal ins Autodromo - dreimal als Fahrer und zweimal als Zuschauer. Ich bin hier also schon fast zu Hause."

Frage: "Du hast dich durch deinen tollen Quereinstieg in die International Formula Master wieder auf die Überholspur gebracht. Gibt es durch die Erfolge vielleicht schon ein paar neue Perspektiven für dich?"
Siedler: "Es schaut nicht schlecht aus. Die Serie hat sich in ihrem ersten Jahr schon einen sehr guten Ruf erarbeitet, mit einem riesigen Starterfeld und ein paar sehr guten Fahrern, teilweise auch aus höheren Kategorien. Und das kommt natürlich auch denjenigen Fahrern zugute, die sich hier durchsetzen können."

Frage: "Was müsste passieren, damit du im Nachhinein zufrieden auf dieses Saisonfinale zurückblicken könntest?"
Siedler: "Ich kann mit dieser Saison eigentlich schon sehr zufrieden sein. Wenn ich die sechs Punkte auf den Dritten in der Meisterschaft in den beiden Rennen noch aufholen könnte, wäre es natürlich optimal. Ich gebe jedenfalls wie immer mein Maximum, und ob das ausreicht, sehen wir dann am Sonntagnachmittag."