Vorschau Zypern: Al-Attiyah im Kreis der Favoriten

In Abwesenheit der ?koda-Werksmannschaft haben mehrere Piloten Siegchancen bei der Zypern-Premiere - Nasser Al-Attiyah und Franz Wittmann sind mit dabei

(Motorsport-Total.com) - Am kommenden Wochenende findet auf Zypern das Finale der diesjährigen Intercontinental-Rallye-Challenge (IRC) statt. Es ist die zwölfte Veranstaltung der Saison und neu im IRC-Kalender. Es wird auf gemischtem Untergrund, aber hauptsächlich auf Schotter gefahren. Zudem zählt die Rallye zur FIA-Middle-East-Rallye, weshalb unter anderem Nasser Al-Attiyah dabei sein wird. Da ?koda mit Juho Hänninen bereits den Titel gewonnen hat, wird das tschechische Werksteam fehlen.

Nasser Al-Attiyah wird die Zypern-Rallye mit einem Ford Fiesta in Angriff nehmen

Die Rallye beginnt am Donnerstagabend mit einer Superspecial im Hafen von Limassol. Die Fahrer werden paarweise die 2,45 Kilometer absolvieren. Am Freitag werden drei Prüfungen unter die Räder genommen, bei denen der Belag wechselt. Nach der Mittagspause werden die drei Strecken noch einmal befahren. Am Abend geht es dann wieder nach Limassol auf die kurze Sonderprüfung. Am letzten Tag stehen weitere sechs Prüfungen auf dem Programm.

Charakteristisch für die Strecken auf Zypern sind schnelle, flüssige Abschnitte, aber auch langsame Passagen, für die die Rallye lange bekannt war. Erst 2009 hat man sich für den Belagmix entschieden. Das Wetter kann ebenfalls eine Rolle spielen, denn obwohl es schon November ist, herrschen auf Zypern Temperaturen um die 27 Grad. Das Thermometer wird nie unter 20 Grad fallen.

In Abwesenheit der ?koda-Mannschaft zählt Al-Attiyah zu den Favoriten. In der Vergangenheit hat der Pilot aus Katar bereits einige Erfolge auf Zypern feiern können. Im März hat der 39-Jährige in Argentinien mit einem Fabia sein IRC-Debüt gefeiert. Nun peilt er mit einem Ford Fiesta den Sieg an. "Es ist eine harte Rallye und der Belagmix vergrößert die Herausforderung. Aber mit meiner Erfahrung weiß ich, was ich erwarten kann. Mein Ziel ist es zu gewinnen, obwohl das Niveau der IRC-Fahrer sehr hoch ist."

Zuletzt hat Andreas Mikkelsen in Schottland ein Wort um den Sieg mitgesprochen, musste sich aber mit Platz zwei begnügen. Diese gute Form will der Norweger nach Zypern mitnehmen. Der 21-Jährige wird wieder mit einem Fiesta antreten und will um seinen ersten Sieg kämpfen. Mit dem gleichen Material geht Martin Prokop zum ersten Mal in dieser Saison an den Start. Bereits 2009 konnte er auf Zypern in der J-WRC gewinnen.

Der Österreicher Franz Wittmann hat die vergangenen beiden Rallyes in Italien und Schottland ausgelassen und ist beim Saisonfinale wieder dabei. Neu ist Co-Pilotin Josefine Beinke, die für Klaus Wicha einspringt. Sein Interwetten-Team wird diesmal zwei Peugeot 207 einsetzen. Einmalig wurde Bryan Bouffier verpflichtet, der beinahe die Barum-Rallye im August gewonnen hätte.

"Das wird die Rallye auf höchstem Niveau sein, die ich bisher auf Schotter bestritten habe. Hoffentlich kann ich rasch ein gutes Tempo finden", so der Franzose. "Ich mag Schotter und mein Peugeot ist sehr konkurrenzfähig auf diesem Untergrund. Ich kenne die Rallye nicht, aber ich weiß, dass es schwierig wird."

Der Österreicher Franz Wittmann hat mit Josefine Beinke eine neue Co-Pilotin Zoom

Für die Premiere in Zypern wird auch ein nationales Team an den Start gehen. Die Fahrer Nicos Thomas, Constantinos Tingirides, Charalambos Timotheou und Panicos Polycarpou werden ihre Landesflagge hoch halten. Thomas hat von diesem Quartett die besten Chancen. Als 20-Jähriger hat er im Jahr 2007 als jüngster Pilot die Zypern-Rallye gewonnen. Normalerweise ist Thomas im Gruppe-N-Fahrzeug unterwegs, aber bei seiner Heimrallye wird er einen Peugeot 207 S2000 steuern.

Am kommenden Wochenende wird endgültig die Entscheidung im 2WD-Cup fallen. Kevin Abbring und Rafael Tulio werden nicht auf Zypern starten. Damit hat Harry Hunt die besten Möglichkeiten. Das Trio liegt mit 20 Punkten gleichauf, weshalb ein gutes Resultat den Titel für Hunt entscheiden kann. Der Herstellertitel im 2WD-Cup ist ebenfalls noch offen. Peugeot führt 13 Punkte vor M-Sport (Ford). Ebenso ist bei den IRC-Herstellern Platz drei noch nicht entschieden. Hier führt M-Sport zehn Punkte vor Ralliart (Mitsubishi).

Im Anschluss an die Rallye wird am Sonntag zum ersten Mal die Golden-Stage-Rallye ausgetragen. Dabei findet nur eine Prüfung über 25 Kilometer statt, für die sich bereits 43 Autos gemeldet haben.