• 22.10.2013 14:04

  • von Pete Fink

Wilson-Crash: Glück im Unglück

Justin Wilson hat sich nach seinem schweren Unfall von Fontana erstmals zu Wort gemeldet: Chassis durch den Vautier-Treffer auf Cockpithöhe zweimal gebrochen

(Motorsport-Total.com) - Da hat Justin Wilson wirklich Glück im Unglück gehabt! Obwohl mittlerweile feststeht, dass sich der lange Brite in Fontana beim Treffer durch Tristan Vautier (Schmidt-Honda) insgesamt drei kleine Beckenbrüche und eine Lungenquetschung zugezogen hatte, wäre es um ein Haar zu einer viel schlimmeren Katastrophe gekommen: Der Vautier-Einschlag durchtrennte das Wilson-Chassis seitlich zweimal - Erinnerungen an den schrecklichen Zanardi-Unfall am Lausitzring 2001 ...

Titel-Bild zur News: Justin Wilson

Justin Wilson in Fontana: Das Dale-Coyne-Chassis ist nun Schrott Zoom

"Ich habe mich gedreht, sah die Mauer und bereitete mich auf den Einschlag vor", lautet Wilsons-Schilderung gegenüber der 'AP'. "Aber bevor ich einschlug, tat es plötzlich sehr weh. Ich habe zunächst überhaupt nicht verstanden, warum es plötzlich so weh getan hat, bis ich bemerkte, dass das ganze Auto quasi zerknittert war." Durch den Vautier-Treffer barst das Dale-Coyne-Cockpit Wilsons in Höhe des Lenkrades und hinter dem Fahrersitz.

"Die ganze Seite des Autos ist kaputt", schildert Wilson. "Die Sicherheitszelle ist genau auf Höhe des Lenkrades vertikal und über die gesamte Seite gebrochen. Hinter dem Sitz genau dasselbe. Die ganze Sektion ist betroffen." Ein Beweis für die enorme Sicherheit des neuen Dallara-Chassis, denn der Vautier-Einschlag erfolgte durch die entstandene Rauchwolke vermutlich fast ungebremst. Dem Franzosen war in dieser Situation komplett die Sicht genommen.

Für den 35-jährigen Wilson ist es die zweite Verletzung binnen zwei Jahren. Damals in Mid-Ohio allerdings ohne Fremdeinwirkung, als er sich bei einem leichten Abflug über die Kurbs von Mid-Ohio eine Rückenverletzung zuzog. Aus Sicht der IndyCars gab es zum Saisonende 2013 gleich zwei verletzte Fahrer an zwei Rennwochenenden, nachdem zuvor in Houston Dario Franchitti schwer verunglückte.

"Als ich die Bilder von Darios Unfall sah, habe ich mit dem Schlimmsten gerechnet", sagte Wilson. "Ich musste sofort an den Unfall von Jeff Krosnoff (1996 in Toronto) denken. Wenn so etwas passiert, dann ist es reine Glückssache, ob das Auto kopfüber oder auf allen vier Rädern aufkommt." Beim Toronto-Unfall 1996 starben Krosnoff und ein Streckenposten. Auch im Fall Franchitti kam es "nur" zu Verletzungen an Wirbelsäule und Knöchel.


Fotos: IndyCar-Finale in Fontana


Rein theoretisch könnte sich Wilson mit Franchitti zusammen tun und in Indianapolis ein britisches Rehabilitationsduo bilden. Wilson muss nach dem aktuellen Stand der Dinge nicht operiert werden, Franchitti hat bereits zwei OPs hinter sich und wurde mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen. Der Schotte verfolgte das Fontana-Finale vor dem Fernseher. "Ich hoffe, dass Justin okay ist, denn das war ein heftiger Einschlag", twitterte Franchitti nach dem Wilson-Unfall.

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