• 07.10.2009 16:50

  • von Pete Fink

Vorschau: Dramatik pur in Homestead

Riesenspannung in Homestead: Mit Scott Dixon, Dario Franchitti und Ryan Briscoe kämpfen am Samstagabend drei Piloten um die IndyCar-Krone 2009

(Motorsport-Total.com) - Auf des Messers Schneide. Mit diesem kurzen Satz kann das Szenario vor dem Firestone Indy 300 auf dem Homestead-Miami Speedway wohl am besten beschrieben werden, denn in der Nacht von Samstag auf Sonntag wird der hart wie selten zuvor umkämpfte IndyCar-Titel 2009 entschieden.

Titel-Bild zur News: Scott Dixon

Kann Titelverteidiger Scott Dixon seine dritte Meisterschaft holen?

23 Piloten haben gemeldet, aber natürlich werden die drei Titel-Kontrahenten Scott Dixon, Dario Franchitti (beide Ganassi) und Ryan Briscoe (Penske) dabei im Mittelpunkt stehen. Die Vorteile stehen leicht auf der Seite Dixons. Erstens hat der Neuseeländer knapp die Tabellenführung inne und zweitens ist er derjenige, der zuletzt auf dem 1,5 Meilenoval südlich der US-Metropole Miami gewinnen konnte.#w1#

Dazu gesellt sich als drittes Argument noch die sprichwörtliche Coolness des "Iceman", der seinen dritten IndyCar-Titelgewinn nach 2003 und 2008 greifbar nahe weiß: "Ich gehe entspannt in das letzte Rennen", versprach Dixon. "Ich möchte die Dinge nicht zu sehr überdenken, ich möchte vielmehr in einen Rhythmus kommen."

Und natürlich jede Menge - rein sportlichen - Druck auf die Konkurrenz ausüben. Vor allem in Richtung Briscoe, obwohl sich der 29-jährige Titelverteidiger keinerlei Illusionen hingeben will: "Es wird ein verrücktes Rennen werden. Wir alle drei werden bis ans Limit pushen. Es wird in der letzten Kurve der letzten Runde entschieden werden."

Teamwork bei Ganassi

Dario Franchitti

Dario Franchitti lauert nur fünf winzige Punkte hinter Scott Dixon Zoom

Winzige fünf Punkte trennt das Ganassi-Duo. Für Routinier Franchitti ist das enge Finale des Jahres 2009 fast schon zur Gewohnheit geworden, denn auch zu seinen Andretti/Green-Zeiten mischte der Schotte eifrig im Titelkampf mit. 2007 holte er sich schließlich die Meisterschaft. Sein Gegner damals hieß Scott Dixon.

"Das ist auch unser Problem, denn nun kämpfen wir wieder um den Titel", analysierte Franchitti. "Natürlich wollen wir uns beide unterstützen, aber jeder muss nach seinem eigenen Resultat sehen." So erwartet auch der Schotte ein dramatisches Finale. "Es wird extrem knapp. Homestead ist aufgrund seiner engen Kurven kein normales 1,5 Meilenoval. Es erinnert ein wenig an Iowa und ich erwarte eine Mega-Show."

Mike Hull ist in seiner Funktion als Ganassi-Renndirektor in Homestead sozusagen der Chef von Dixon und Franchitti. "Teamwork definiert sich, wenn Teammitglieder sich selbstlos und gegenseitig unterstützen und ein gemeinsames Ziel verfolgen", lautet seine Philosophie. "Dario und Scott haben dieses seit dem ersten Test 2009 so gehandhabt. Dieser Test fand in Homestead statt und nun schließt sich dieser Kreis."

Alles ganz normal also, wie Hull betonte: "Wir bei Chip Ganassi Racing sind einfache Leute. Wir fahren Rennen und die Resultate kommen. Genauso handhaben wir es in Homestead. Natürlich werden wir schrecklich nervös sein, aber wir werden einfach ein Rennen fahren. Diese Mentalität hat uns soweit gebracht und nun werden wir das Gleiche wieder tun."

Selbstvertrauen bei Penske

Ryan Briscoe

Bis Motegi lag Ryan Briscoe in der Gesamtwertung noch ganz vorne Zoom

Denn der Störenfried in der Ganassi-Welt heißt Ryan Briscoe und kommt aus dem Lager der großen IndyCar-Rivalen von Team Penske. Der Australier machte im Vorfeld keinen Hehl aus seiner Freude: "Das wird einer der absoluten Höhepunkte meiner Karriere", so Briscoe. Für ihn spricht seine unglaubliche Konstanz, die lediglich in Motegi einen Dämpfer erhielt.

Der unrühmliche japanische Mauerkontakt ist jedoch abgehakt, denn auf den 1,5 Meilenovalen der IndyCar-Serie ist Team Penske 2009 grundsätzlich auf Augenhöhe mit den Ganassi-Autos. In Kentucky und Chicagoland gewann Briscoe sogar und verspricht: "Wir haben sehr viel Selbstvertrauen gewonnen, denn auch in Kansas und Texas waren wir stark."

Was in Homestead auf dem Weg zum Titel zählt, ist nur der Sieg. Auch Penske-Präsident Tim Cindric macht sich dabei keine Illusionen. "Wenn man sich alle drei Jungs genau ansieht, dann habe ich vor diesem Rennen keinen Zweifel daran, dass alle drei dieses Rennen gewinnen wollen. So sollte es vor allem auch für die Fans sein."

Damit sind alle Zutaten zu einem echten IndyCar-Showdown zusammen. Der Bezahlsender 'Sky' überträgt den zu erwartenden Titel-Thriller der Saison 2009 auf dem Homestead/Miami-Speedway am Samstagabend live ab 22:30 Uhr MESZ. Die Qualifikation zum Firestone Indy 300 steigt bereits am Freitagabend ab 22:30 Uhr.

Die Entry-List von Homestead:

01. 2 Raphael Matos (Luczo Dragon Racing)
02. 3 Helio Castroneves (Team Penske)
03. 4 Dan Wheldon (Panther Racing)
04. 5 Mario Moraes (KV Racing Technology)
05. 6 Ryan Briscoe (Team Penske)
06. 7 Danica Patrick (Andretti Green Racing)
07. 9 Scott Dixon (Target Chip Ganassi Racing)
08. 10 Dario Franchitti (Target Chip Ganassi Racing)
09. 11 Tony Kanaan (Andretti Green Racing)
10. 13 Ernesto Viso (HVM Racing)
11. 14 Ryan Hunter-Reay (A.J. Foyt Enterprises)
12. 18 Justin Wilson (Dale Coyne Racing
13. 20 Ed Carpenter (Vision Racing)
14. 23 Milka Duno (Dreyer and Reinbold Racing)
15. 24 Mike Conway (Dreyer and Reinbold Racing)
16. 26 Marco Andretti (Andretti Green Racing)
17. 27 Hideki Mutoh (Andretti Green Racing)
18. 33 Robert Doornbos (HVM Racing)
19. 43 Tomas Scheckter (Dreyer and Reinbold Racing)
20. 67 Sarah Fisher (Sarah Fisher Racing)
21. 98 Jacques Lazier (Team 3G)
22. 02 Graham Rahal (Newman/Haas/Lanigan Racing)
23. 06 Alex Lloyd (Newman/Haas/Lanigan Racing)