• 11.07.2009 22:21

  • von David Pergler

Toronto-Qualifying: Franchitti setzt sich durch

Die Toronto-Pole geht nach Schottland, genauer gesagt zu Dario Franchitti - Penske-Team enttäuschend, komplettes Disaster bei Andretti-Green

(Motorsport-Total.com) - Im Finale der schnellsten Sechs der vorangegangenen Qualifikationsläufe standen sich Fahrer aus sechs unterschiedlichen Teams gegenüber. Am Ende konnte Ganassi-Pilot Dario Franchitti über die Pole jubeln. Trotz aller Anstrengungen war es Will Power (Penske), Graham Rahal (Newman-Haas), Justin Wilson (Dalye Coyne), Alex Tagliani (Conquest) und Mike Conway (Dreyer and Reinbold), nicht gelungen, dem Schotten den Platz an der Sonne noch streitig zu machen.

Titel-Bild zur News: Dario Franchitti

Dario Franchitti stellte seinen Ganassi-Boliden auf Startplatz eins

Franchittis Zeit von 1:01.024 Minuten war einfach nicht zu schlagen. Doch die übrigen schnellsten Sechs dürften nicht unzufrieden sein. Besonders Wilson und Conway, die schon in Watkins Glen zu den Hauptprotagonisten des Rennens gezählt hatten, freuten sich über die neue Bestätigung, dass mit den beiden Briten auf Straßenkursen jederzeit zu rechnen ist.#w1#

Auch Lokalmatador Tagliani sorgte mit seiner wunderschönen King-Tut-Lackierung als Fünfter dafür, dass den kanadischen Fans in Toronto auf den Tribünen gewiss nicht langweilig werden wird. Der andere Lokalheld Paul Tracy (KV) erreichte nur Startplatz 15.

Ärger bei Penske...

Alex Tagliani

Tagliani sorgte als Fünfter für Begeisterung auf den Tribünen Zoom

Die arrivierten Top-Teams mussten in Toronto hingegen Federn lassen: Bei Ganassi konnte man zwar über die Pole jubeln, gleichzeitig wurde Scott Dixon nur Achter. Noch schlechter erging es dem Penske-Team. Dort drang lediglich Will Power in seinem gelb lackierten Wagen unter die schnellsten Sechs und damit zum Kampf um die Pole vor.

Helio Castroneves und Ryan Briscoe hingegen versackten hoffnungslos im Mittelfeld. Die durch Unfälle und Regen verschleuderte Zeit in den Freien Trainings forderte nun ihren gnadenlosen Tribut. Bis zuletzt kämpfte Castroneves um einen Einzug in das finale Qualifying, musste sich aber mit Platz zehn begnügen.

An der Box kletterte "Spiderman" aus seinem Auto und schüttelte ungläubig den Kopf. Für einen kurzen Augenblick war dem stets gutgelaunten Brasilianer der Ärger anzusehen. "Wir hatten viel Verkehr", gab Castroneves zu Protokoll. "Das hat mich drei schnelle Runden gekostet." Teamkollege Briscoe wurde Elfter.

...und Frust bei Andretti-Green

Danica Patrick

Das Andretti-Green-Team steht in Toronto völlig neben sich Zoom

Doch noch größere Dramen spielten sich bei Andretti-Green ab: Der schnellste Fahrer des Teams war diesmal Marco Andretti - auf Startplatz 17! Direkt hinter ihm sortierte sich eine frustrierte Danica Patrick ein. "Wir hatten auf Straßenkursen schon immer unsere Probleme", gab die schnelle Dame zu Protkoll. Weiter hinten starten Ex-Champion Tony Kanaan auf 20 und Hideki Mutoh auf 22.

Zwischen den beiden Teamkollegen ist es im Verlauf des Qualifyings zu einer kuriosen Szene gekommen: Kanaan legte einen Dreher hin und stand quer zur Piste. Kurz darauf kam sein japanischer Stallgefährte angesaust. Zum Abbremsen war es aber schon zu spät, insofern hatte Mutoh nur zwei Möglichkeiten zur Auswahl: Kanaans Wagen zu torpedieren oder sich selbst in einen benachbarten Reifenstapel zu werfen. Der Japaner entschied sich für Letzteres. Bei Andretti-Green dürfte ob der extrem enttäuschenden Teamleistung wieder ziemlich dicke Luft herrschen.