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  • 22.05.2017 09:41

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Technikpanne schuld: Alonso sah sich auf Pole-Position-Kurs

Beim Indy-500-Qualifying bangte er wegen eines Motorwechsels um die Teilnahme, dann fiel der Overboost aus und vermasselte Platz drei - Alonso dennoch zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Star Fernando Alonso zeigt sich dem fünften Startplatz, den er sich am Sonntag im Qualifying zu den 500 Meilen von Indianapolis sicherte, zufrieden. Der Spanier spricht jedoch davon, dass sein Andretti-Honda schnell genug gewesen wäre, um die Pole-Position zu erobern - doch die Technik spielte ihm einen Streich. "In der zweiten Runde hatte ich ein Overboost-Problem aus der letzten Kurve heraus. Es fühlte sich an, als würde ich bremsen", beklagt Alonso einen Zeitverlust.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

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Er dachte schon daran, das Qualifying abzubrechen: "Ich wäre fast an die Box gekommen." Doch Alonso schaltete einen Gang runter und nahm wieder Fahrt auf. Anschließend trat der Fehler nicht mehr auf. Auf dem besagten Umlauf hätte ihn der Zwischenfall mindestens eine Meile pro Stunde an Durchschnittsgeschwindigkeit gekostet, schätzt Alonso und erwähnt, dass ein besseres Resultat drin gewesen wäre.

Die Frage ist: Wie weit wäre er nach vorne gekommen? Auf die vier gezeiteten Qualifying-Runden gerechnet sorgte der Overboost-Defekt für ein Malus von 0,25 Meilen pro Stunde. Wäre der Andretti-Pilot entsprechend schneller gewesen, wäre er auf dem dritten Platz vor den IndyCar-erfahrenen Teamkollegen Alexander Rossi und Takuma Sato gelandet, hätte die Zeit von Pole-Mann Scott Dixon aber nicht erreicht.

Denn bis kurz vor Beginn der Session tauschte seine Mannschaft noch das Honda-Aggregat in seinem Auto, nachdem Unregelmäßigkeiten in den Daten aufgefallen waren. "Ich machte mir große Sorgen", räumt Alonso ein, für den es nach 90 Minuten Bangen ein Happy-End gab. "Wir wussten nicht, ob wir in der Lage sein würden, das Qualifying zu fahren. Der ganze Motor musste gewechselt werden, aber das Team war der Wahnsinn", schwärmt er.


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"Jungs von allen sechs Crews haben am Auto mit der Startnummer 29 gearbeitet", lobt Alonso und deutet besonderen Teamgeist beim 500-Meilen-Klassiker an: "Es war das perfekte Beispiel dafür, für was das Rennen steht." Der eingebaute Motor ist kein gebrauchter, sondern ein nagelneuer, was als gutes Vorzeichen für das Rennen am kommenden Sonntag verstanden werden darf. Gleiches gilt für die Startposition - zumindest laut Alonso. Dass Rossi und Sato auf dem Brickyard vor ihm starten werden, macht ihm Mut.


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Es reduziere die Unfallgefahr, vermutet Alonso: "Dass ich meine Teamkollegen um mich herum haben werde, ist prima. Es herrscht immer etwas mehr Respekt als zwischen anderen Autos, was gut für den Start ist." Denn Risiken sieht der Oval-Neuling aus Europa schon genügend und gesteht, in einigen Szenen der Mauer gefährlich nahe gekommen zu sein "Ich hatte so einige", blickt Alonso auf Schreckmomente im Qualifying, "und ich will nicht noch mehr."