St-Pete-Fauxpas: Tracy "sehr enttäuscht"

(Motorsport-Total.com) - Der ehemalige IndyCar-Chef Randy Bernard hatte es vor einigen Jahren gefordert: "Ich wünsche mir, dass wir in Zukunft nur noch von den IndyCars sprechen", sagte der Kalifornier damals. Also eben genau nicht mehr von der unsäglichen Phase, als es ein Formelsport-Wirrwarr aus IRL, CART oder ChampCars gab und sich die Verantwortlichen jahrelang in aller Heftigkeit bekriegten. Bernard bekam für diesen Vorschlag große Zustimmung.

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Einer fehlt: Helio Castroneves bringt sein Siegerschild an, doch wo ist Paul Tracy? Zoom

Einen peinlichen Rückfall in alte Zeiten gab es am IndyCar-Auftaktwochenende in St. Petersburg, als am Donnerstag vor dem Rennen ein Denkmal zu Ehren von Dan Wheldon enthüllt wurde. An diesem Denkmal sind auch Erinnerungstafeln für alle St-Pete-Sieger angebracht. Fast alle, denn einer fehlt: Paul Tracy, der auf dem Straßenkurs in Florida 2003 das erste IndyCar-Rennen gewann. Die Liste auf dem Wheldon-Denkmal beginnt erst in der Saison 2005 - dem ersten IRL-Rennen.

Der Kanadier fuhr 2003 noch in der CART-Organisation. "Wenn du Dan und die Sieger des Rennens ehren möchtest, dann ist es meiner Meinung nach nicht richtig, wenn du einen vergisst", sagte Tracy dem 'Toronto Star'. "Ich weiß nicht, ob das von der Stadt, von den IndyCars oder von den Promotern so entschieden wurde. Mich würde es nur interessieren, ob man das vergessen hat oder ob es ein Fehler war." Für Tracy ein kleiner Rückfall in vermeintlich überstandene Zeiten.

"Ich war der erste Gewinner auf dieser Strecke, es war einer meiner 31 Siege und das steht auch so in den Büchern." Er stellt aus heutiger Sicht fest: "IndyCars, ChampCar, CART, IRL - es ist doch alles unser Top-Formelsport. Es sollte so sein, dass alles zusammengehört und das gilt auch für die Rekordlisten. Und ich würde es gerne sehen, wenn mein Name auf diesem Denkmal auftaucht. Ich bin sehr enttäuscht."