• 30.04.2011 15:02

  • von Pete Fink

Schneller Sao-Paulo-Auftakt: Riesenpech für de Silvestro

Der neue Belag macht es möglich: Gleich im ersten Freien Training purzelten die Vorjahreszeiten kräftig: Simona de Silvestro erleidet frühen technischen Defekt

(Motorsport-Total.com) - Der nagelneue und verhältnismäßig ebene Belag von Sao Paulo machte gleich zum Auftakt eines klar: Die Zeiten aus dem Vorjahr sind überhaupt keine Orientierung für die Auflage 2011. Die Bestzeit 2010 stammte von Dario Franchitti (Ganassi), der sich damals in 1:27.735 Minuten in der Qualifikation seine Pole-Position sicherte. Helio Castroneves (Penske) knackte diese Marke bereits nach wenigen Trainingsminuten auf seiner zweiten schnellen Runde und lag sofort im 1:26er Bereich.

Titel-Bild zur News: Ryan Briscoe

Ryan Briscoe hatte in der Auftaktsession von Brasilien die Nase vorne

Vielleicht aus genau diesem Grund entschloss sich die Rennleitung kurzfristig, schon nach 30 anstatt der geplanten 45 Minuten auch die aktuellen Top 10 der Gesamtwertung den Trainingsbetrieb aufnehmen zu lassen. Der Startbereich im Sambodrom wurde übrigens nicht asphaltiert, was am Sonntagabend wieder auf einen recht staubigen Rennstart ohne viel Sicht hinweist. Und: Genau in der Bremszone zu Turn 1 befindet sich der Belagwechsel von Beton auf Teer - inklusive eines mächtigen Bumps.

Für Simona de Silvestro begann das Sao-Paulo-Wochenende mit einem Paukenschlag: Die 22-jährige Schweizerin kam auf ihrer ersten Runde überhaupt am Ende der langen Gerade zum Stillstand und löste aufgrund ihrer ungünstigen Position damit die einzige Gelbphase aus. "Vermutlich ist die Antriebswelle gebrochen und das ist natürlich extrem schlecht für uns", bedauerte die HVM-Pilotin ihren frühen Defekt.


Fotos: IndyCars in Sao Paulo


Die erste Zeitenjagd gewann am Ende Ryan Briscoe in 1:25.107 Minuten knapp vor seinem Penske-Teamkollegen Will Power (1:25.142). Power hielt zwar über weite Strecken der Auftaktsession die Bestzeit, wurde jedoch in der Schlussphase im Verkehr etwas aufgehalten und musste seinen australischen Landsmann passieren lassen: "Der Kurs ist in einem sehr guten Zustand", lobte Briscoe. "Der neue Asphalt macht uns gleich um drei Sekunden schneller. Es gibt zwar noch ein paar Bumps, aber ansonsten ist alles gut."

Ryan Hunter-Reay (Andretti) war gegen Sessionmitte der einzige, der mit Power mithalten konnte. Seine Zeit von 1:25.204 Minuten reichte am Ende für Rang drei vor Lokalmatador Helio Castroneves (1:25.231; 4.). Drei Penske-Piloten auf den ersten vier Plätzen, die IndyCar-Kräfteverhältnisse gelten auch in Brasilien. Justin Wilson (Dreyer & Reinbold) hielt als Fünfter das Ganassi-Duo Dario Franchitti und Scott Dixon in Schach. Letzterer leistete sich einen Dreher ohne Auswirkungen.

Mit nur elf gefahrenen Runden kam Tony Kanaan als bester KV/Lotus-Pilot auf Platz acht. Kanaan und Castroneves fahren am Sao-Paulo-Wochenende übrigens ähnliche rote Lackierungen von Titelsponsor Itaipava. Auch Champion Franchitti ist mit Kellogs-Sponsoring einmal mehr in neuen rot, blau und gelb abgesetzten Farben unterwegs.