Patrick: Überholmanöver werden einfacher

(Motorsport-Total.com) - Danica Patrick ist eine überzeugte Individualistin. Ob sie bei ihren Siegen Tränen vergießt oder Rennfahrerkollegen auf handfeste Art von den Fehlern ihres Handelns überzeugen will, die Rennamazone aus Wisconsin ist stets ein Energiebündel. Doch die 26-Jährige geht offen mit ihren Emotionen um und steht dazu. Und verbiegen will sie sich schon gar nicht.

© IRL

Danica Patrick freut sich auf das etwas andere Oval von Iowa

"Ich denke, die Fans wollen in dieser Welt der Sponsoren und all den Sachen etwas 'Echtes' sehen", ist Patrick überzeugt. "Dieses System zwingt die Menschen dazu, ein wenig wie Roboter herumzulaufen. Ich versuche, ich selbst zu bleiben, soweit es mir möglich ist."#w1#

"Solange ich ehrlich zu mir selbst bin und solange ich zufrieden mit meinen Entscheidungen bin, bin ich einfach ich selbst. Was soll ich sonst machen? Ich freue mich wahnsinnig auf meinen nächsten Sieg, natürlich nicht so sehr, wie auf den Ersten, aber definitiv sehr stark. Sobald man einmal auf den Geschmack gekommen ist, will man mehr davon", erinnert sich "Supergirl" an ihre große Sternstunde in Japan, als sie als erste Frau ein bedeutendes Autorennen gewonnen hatte.

Apropos Sieg, die nächste Gelegenheit dazu steht quasi vor der Türe. Mit Iowa wartet ein besonderes Oval auf die Piloten, nicht nur von der Strecke her: "Ich erinnere mich daran, dass, als ich das erste Mal nach Iowa kam, es dort sehr viele einfach großartige Fans gab. Es war dort so voll. Es macht Spaß, so was aus Fahrersicht zu sehen. Das gibt einem für das Rennen den letzten Kick."

Die Besonderheiten des Iowa Speedway

Ihren Trainingsfreitag rekapituliert Patrick folgendermaßen: "Es war ein guter Tag für unser Team. Wir haben ein paar Veränderungen vorgenommen und konnten etwas Geschwindigkeit aufbauen. Meine Mannschaft hat hart gearbeitet und ich denke, dass wir ein gutes Wochenende vor uns haben."

Das Oval von Iowa ist eine besondere Strecke: Durch einen sich nach außen hin vergrößernden Winkel erlaubt die Piste mehrere befahrbare, gleich schnelle Spuren. Ein Aspekt, der das Rennen aus Pilotensicht noch interessanter macht, dazu kommt noch das durch den Merger breiter gewordene Starterfeld.

"Die zusätzlichen Wagen haben es interessanter gemacht", so Patrick. "Eine der Folgen der Wiedervereinigung besteht darin, dass wir nun mehr Gelb-Phasen haben. Es könnte also diesmal etwas weniger zu überrundenden Verkehr geben, über den man sich den Kopf zerbrechen kann, aber ich bin nicht sicher, was ich dieses Jahr zu erwarten habe."

Spannendere Rennen durch mehrere Fahrspuren

"Die Gelbphasen sollten das Feld besser zusammenhalten, aber wenn das nicht passiert, muss man sich aufraffen und sich durch den Verkehr wühlen. Ich weiß nicht, wie die Ideallinie sein wird", fährt die Andretti-Green-Pilotin fort. "Es warten viele Unsicherheiten und Unabwägbarkeiten auf uns, aber andererseits sorgen überrundete Fahrzeuge für mehr Spannung für die Fans. Von dem Blickwinkel aus ist das eine gute Sache."

"Ich denke, dass jeder Zuschauer diesmal etwas breiter gefächerte Rennlinien und traditionellere Rennen sehen wird, als das übliche Umfahren des Kurses auf der untersten Spur. Es wird einfacher, Wagen zu überholen, die nicht besonders schnell sind. Vergangenes Jahr führ jeder ganz unten in der Innenspur und der Trick bestand darin, nach oben auszuweichen, um vorbei zu kommen. Es könnte so sein wie in Richmond. Jeder möchte nach ganz unten, aber auf den Geraden tendiert man nach außen." Durch mehrere Fahrlinien sind nun wesentlich mehr Two- oder Three-Wide-Rennszenen möglich.