• 09.08.2009 21:43

  • von Pete Fink

Mid-Ohio-Sieg: Dixon hat alles im Griff

IndyCar-Champion Scott Dixon bestimmte das Mid-Ohio-Rennen und gewann vor Ryan Briscoe und Dario Franchitti - der große Pechvogel hieß Justin Wilson

(Motorsport-Total.com) - Ein souveräner Scott Dixon (Ganassi) gewann in Mid Ohio sein viertes IndyCar-Saisonrennen vor Ryan Briscoe (Penske) und dem zweiten Ganassi-Dallara von Dario Franchitti. Nach 85 Runden hatte der überlegene Neuseeländer satte 30 Sekunden Vorsprung vor seinen Verfolgern, und sicherte sich seinen IndyCar-Rekordsieg in eindrucksvoller Manier.

Titel-Bild zur News: Scott Dixon

Scott Dixon dominierte das Mid-Ohio-Rennen fast nach Belieben

Damit ist der zweifache Champion Dixon in der IRL-Geschichte nun auch der erfolgreichste Pilot aller Zeiten, da er in Mid Ohio Sam Hornish Jr. ablöste, der sein Geld seit zwei Jahren in der NASCAR verdient. Zusätzlich übernahm der 28-Jährige vier Rennen vor dem Saisonende auch wieder die Führung in der Gesamtwertung.#w1#


Fotos: IndyCars in Mid Ohio


Dabei sah es zu Rennbeginn noch nicht nach einem so klaren Dixon-Durchmarsch aus. Polesetter Briscoe verteidigte beim Start seine Spitzenposition gegen einen drängelnden Justin Wilson (Dale Coyne), dahinter sortierte sich das Ganassi-Duo Dixon und Franchitti ein. Die sich rasch absetzende Fünfergruppe komplettierte Graham Rahal (Newman/Haas).

Als sich Briscoe in der sechsten Runde einen kleinen Verbremser leistete, nutzte Wilson die Situation eiskalt aus und schob die Nase seines Dallara-Hondas in den Wind. Der Australier musste zurückziehen und ordnete sich zunächst auf Platz zwei ein. Unverändert ging es an die Serie der ersten Stopps.

Wilson verliert an den Boxen

Ryan Briscoe

Justin Wilson war dieser Verfolgergruppe um sieben Sekunden enteilt Zoom

Wilson hatte sich eine Führung von sieben Sekunden herausgefahren, ging in Runde 28 aber als Erster der Führenden zum Tanken und Reifenwechseln. Als zwei Runden später Briscoe und Franchitti nach ihrem Service wieder losfuhren, war Wilsons Vorsprung fast verschwunden. Dixon wartete noch einen Umlauf länger.

Damit schob sich der amtierende IndyCar-Champion an Briscoe vorbei und hatte Wilson nun direkt vor seiner Nase. Auf den harten Firestone-Reifen lag der Dixon-Ganassi in der Folge klar besser als das Auto des langen Briten, und so war es in Runde 37 nur eine logische Konsequenz, dass der Neuseeländer an Wilson vorbeiziehen konnte.

Dieses Manöver wäre sicherlich auch ohne die Mithilfe der überforderten Milka Duno (Dreyer & Reinbold) geschehen, die am Ende der Gegengerade nicht zum ersten Mal im Weg herumstand und Wilson einen Moment lang irritierte. Damit war im Prinzip die Rennentscheidung von Mid Ohio gefallen, denn Dixon donnerte in der Folge klar vorneweg.

Wilson befand sich seinerseits auf dem Weg zu einem bombensicheren zweiten Platz, den er bei der Serie der zweiten Stopps wegwarf. Beim Losfahren würgte der Brite seinen Dale-Coyne-Dallara ab und es dauerte fast 30 Sekunden, bis das Auto wieder in Gang kam. Das warf den Pechvogel bis auf Rang 15 zurück, am Ende landete er auf einem enttäuschenden 13. Platz.

Viel Betrieb im Kiesbett

Danica Patrick

Kiesbettgrau statt schwarz: Danica Patrick nach ihrem unverschuldeten Ausflug Zoom

Somit fiel Platz zwei an Briscoe, der zwar am Ende noch einmal unter den starken Druck Franchittis kam, den Schotten aber erfolgreich hinter sich halten konnte. Eigentlich hätte in diesen Zweikampf auch Graham Rahal (8.) eingreifen können, doch der rote Newman/Haas-Dallara ackerte in Runde 71 ohne Fremdeinwirkung durch ein Mid-Ohio-Kiesbett und verlor viel Boden.

Damit befand sich der US-Youngster allerdings in prominenter Gesellschaft, denn Tony Kanaan (10.) testete die gleiche Stelle - ebenfalls ohne Fremdeinwirkung - bereits in Runde eins und büsste damit alle Chancen ein. Mit Danica Patrick erwischte es einen zweiten Andretti/Green-Boliden, die jedoch von Mike Conway (Dreyer & Reinbold) angeschoben wurde, feststeckte, und zwei ganze Runden verlor.

Ein vierter IndyCar-Superstar im Kiesbett hieß Helio Castroneves, der ansonsten in keiner der 85 Runden auf sich aufmerksam machen konnte und knapp vor Pechvogel Wilson farbloser Zwölfter wurde. Damit büsste der Penske-Pilot auch alle Chancen in der Gesamtwertung ein, denn sein Rückstand auf Dixon beträgt nun satte 101 Punkte.

Dreikampf an der Spitze

Einer dieser drei Herren wird den IndyCar-Titel 2009 gewinnen... Zoom

So ging Rang vier ging an einen unauffälligen, aber sehr effektiv und kontrolliert auftretenden Ryan Hunter-Reay, der damit sein mit Abstand bestes Ergebnis für A.J. Foyt holte. Dahinter klassierte sich das verbliebene AGR-Duo Hideki Mutoh und Marco Andretti, Paul Tracy (KV) wurde ein solider Siebter.

In der Gesamtwertung liegt Sieger Dixon nun winzige drei Punkte vor Briscoe, der in der IndyCar-Saison 2009 bereits seinen sechsten zweiten Platz holte. Franchitti befindet sich als Dritter im Bunde in Lauerstellung, denn das Konto des Schotten weist nur 20 Punkte Rückstand auf.

Hochspannung ist also garantiert. In zwei Wochen gastiert der IndyCar-Tross zum letzten Mal auf einer Rundstrecke im kalifornischen Sonoma. Die endgültige Titelentscheidung der Saison 2009 fällt auf den drei superschnellen 1,5-Meilen-Ovalen von Chicagoland, Motegi und Homestead.