IndyCars TV-Zukunft: Wie geht es in den USA weiter?

Der 2018 auslaufende TV-Vertrag ist das letzte Überbleibsel von Tony George in der IndyCar-Serie - Mark Miles hat für die Zukunft Internetplattformen im Visier

(Motorsport-Total.com) - Die IndyCar-Serie blickt mit Optimismus in die Zukunft, da erstmals seit dem Ende von CART wieder eine Führung am Steuer sitzt, die die Bedürfnisse der Teams im Fokus hat und nicht zuerst den eigenen Geldbeutel. Doch ein Übel aus der Vergangenheit schleppt die Meisterschaft noch bis Ende 2018 mit sich herum: Kurz vor seiner Entmachtung hatte Tony George die IndyCar-Rechte für zehn Jahre an den Spartensender Versus verscherbelt, der heute im NBC Sports Network (NBCSN) integriert ist.

Was für die Kasse von IndyCar-Vermarkter Hulman & Company vorteilhaft gewesen sein mag, war für das öffentliche Interesse an der Meisterschaft eine Katastrophe. Qualitativ sind die Übertragungen auf hohem Niveau und unter Enthusiasten deutlich beliebter als die fünf Rennen auf ABC, doch die Reichweite in den Staaten ist nach wie vor begrenzt. Während die ABC-Rennen regelmäßig die Millionenmarke knacken, sind es bei NBCSN im Durchschnitt gerade einmal etwas weniger als 500.000 Zuschauer pro Lauf - selbst für das stark individualisierte Amerika eine bescheidene Quote.

Mark Miles weiß noch nicht, wo die Reise hingehen wird, wenn der Vertrag Ende 2018 ausläuft. Er will aber Schluss machen mit der Verteilung der Übertragungsrechte auf zwei Sender. "Wenn ich es heute sagen müsste, dann wäre das wahrscheinlichste Resultat ein einziger Übertragungspartner", sagt er im Gespräch mit 'Racer'. "Aber noch weiß ich es nicht. In der jetzigen Phase reden wir mit jedem, aber verhandeln noch nicht. Wir versuchen lediglich, den Markt zu verstehen."


Fotos: IndyCar-Testfahrten in Birmingham


Am liebsten würde er IndyCar wieder ins Free TV bringen, um den Sport einem größeren Publikum zugänglich zu machen. Was er sagt, dürfte den Teams runtergehen wie synthetisches Hochleistungsöl: "Unsere höchste Priorität in den Gesprächen ist die Zuschauerzahl. Die Dollars kommen knapp dahinter als Zweites." Kaum etwas unterstreicht den Wandel des Führungsstils in der IndyCar-Serie mehr als dieser Satz.

Wichtig ist für Mark Miles, der seit Ende 2013 am Ruder sitzt und mit Jay Frye einen kompetenten Mann fürs Sportliche an der Seite hat, auch die neuen Technologien ins Auge zu nehmen: "Der Aufstieg der Internetplattformen ist die faszinierende Dynamik im Markt. Wir wissen, dass einige von ihnen Interesse am Motorsport haben." Allerdings weiß er auch, dass die klassischen TV-Sender ihr Sendemonopol nicht so einfach aufgeben werden. Einen kostenlosen Livestream hatte es schon einmal gegeben, doch dieser verschwand nach der Saison 2010. Seit einiger Zeit streamt IndyCar seine Trainingssitzungen wieder live auf Youtube und Facebook.

In Deutschland ist der Fernsehvertrag mit Sport1 US derzeit in trockenen Tüchern.

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!