• 20.05.2010 00:48

  • von Pete Fink

Indy-Mittwoch: Dixon und Briscoe vorne - Kanaan fleißig

Scott Dixon und Ryan Briscoe bestimmten das zweite Freie Training zum Indy 500, in dem Tony Kanaan 137 Runden drehte - ab Donnerstag Quali-Vorbereitung

(Motorsport-Total.com) - Die Wetterpropheten behielten recht: Am Mittwoch herrschten in Indianapolis konstant trockene Bedingungen mit Temperaturen um die 16 Grad Celsius, was für einen regen Fahrbetrieb sorgte. Am Ende der ersten kompletten Sechs-Stunden-Session hatten die 35 Piloten insgesamt 2.282 Runden abgespult. Fast die Hälfte der Gesamtdistanz also, die sie an den bisherigen Trainingstagen auf dem 2,5 Meilen-Oval zubrachten.

Titel-Bild zur News: Boxengasse Indianapolis

Am trockenen Mittwoch herrschte in Indianapolis reger Fahrbetrieb

Nur 35 Piloten waren es deshalb, weil der am Dienstag verunfallte Ernesto Viso nicht auf die Strecke ging. Der Grund waren weniger gesundheitliche Probleme, da der Venezolaner von Seiten der Streckenärzte grünes Licht bekam. Vielmehr konnte sein KV-Team das Auto offenbar nicht rechtzeitig fertig stellen.#w1#


Fotos: Indy 500, Freies Training


Der Mittwoch stand ansonsten ganz im Zeichen der Rennvorbereitung. Durch die Bank bildeten alle Mehr-Wagenteams immer wieder Pulks, um das Fahrverhalten im Windschatten unter die Lupe zu nehmen. Auch die Einzelkämpfer schmuggelten sich immer wieder in die Phalanx der Andretti-, Penske- oder Ganassi-Boliden.

Reifen sparen für die Qualifikation

Scott Dixon

Scott Dixon holte sich seine zweite Indy-Bestzeit in Folge Zoom

Die Roten gaben einmal mehr den Ton an: In der Zeitentabelle wiederholte Scott Dixon seinen ersten Platz vom Vortag. 39.653 Sekunden bedeuteten wie am Dienstag eine frühe Bestzeit vor Ryan Briscoe (Penske), dessen Marke von 39.712 Sekunden erst gegen Mitte der Session zustande kam. Ganassi und Penske zeichneten sich ansonsten durch eine extrem schnelle Konstanz aus, was ihre Favoritenposition für das 94. Indy 500 am 30.Mai unterstreicht.

Neben Briscoe kamen auch Will Power (6.) und Helio Castroneves (8.) genauso in die Top 10, wie im Ganassi-Lager Jubilar Dario Franchitti (5.), der am Mittwoch in Indianapolis seinen 37. Geburtstag feierte. Überraschend waren hingegen die Plätze drei und vier, die Alex Tagliani (FAZZT; 39.823) und Hideki Mutoh (Newman/Haas; 39.836) belegten.

Tagliani drehte dabei lediglich 13 Runden. "Unser Auto ist schnell", begründete der immer noch an den Nachwirkungen einer Bronchitis laborierende Kanadier. "Insofern wollten wir Reifen sparen, denn wenn es ab morgen in die Vorbereitungen für die Qualifikation geht, möchten wir noch so viele gute Sätze wie möglich haben."

Ab Donnerstag repräsentative Zeiten

Alex Tagliani

Der FAZZT-Dallara von Alex Tagliani scheint richtig gut zu gehen Zoom

IndyCar-Tabellenführer Will Power blies in ein ganz ähnliches Horn: "Für uns waren die Regentage gar nicht schlecht, denn nun haben wir noch ein paar gute Reifensätze für die Qualifikation." Da es am Samstag für die Pole-Position auch 15 Punkte gibt, will der Australier ein kräftiges Wörtchen mitreden. "In meinen ersten beiden Indy-Auftritten hatte ich keine Pole-Chance. Das hat sich als Stammpilot bei Team Penske nun geändert."

Das mit Abstand fleißigste Team war jedoch Andretti Autosport. Tony Kanaan (7.) drehte alleine 137 Runden, Marco Andretti (12.) kam immerhin noch auf 119 Umläufe. Alle fünf Andretti-Boliden waren in den sechs Trainingsstunden kaum alleine auf der Strecke zu beobachten. Fast immer fuhren zwei, drei oder gar vier Teamkollegen rundenlang im Pulk. Rennvorbereitung pur also.

Das dürfte sich ab morgen ändern. In der letzten Viertelstunde des Rennbetriebs blinzelte sogar zum ersten Mal seit Tagen wieder die Sonne durch. Laut Wetterbericht soll es so bleiben und die IndyCar-Piloten werden sich ab Donnerstag erstmals mit dem Quali-Setup auseinandersetzen. "Ab dann werden die Zeiten einen repräsentativen Charakter haben", orakelten Tagliani und Power fast unisono.