Indy 500: Ganassi-Pilot Takuma Sato beim Trainingsauftakt Spitze

Takuma Sato, in der IndyCar-Saison 2023 Teilzeitstarter bei Chip Ganassi Racing, markiert beim verspäteten Auftakt der Indy-500-Trainingswoche die Bestzeit

(Motorsport-Total.com) - Bei perfekten äußeren Bedingungen am Indianapolis Motor Speedway hat es am Mittwoch umfangreichen IndyCar-Fahrbetrieb in Vorbereitung auf das diesjährige Indy 500 (28. Mai) gegeben.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato

P1 am ersten Trainingstag zum 107. Indy 500: Takuma Sato (Ganassi-Honda) Zoom

Nach der kompletten Absage des für Dienstag geplant gewesenen Trainingsauftakts war der Mittwoch de facto der erste Trainingstag. An diesem wurden bei strahlendem Sonnenschein und einer Lufttemperatur im Bereich von 20 Grad Celsius acht Stunden lang Runden gedreht. (Fotos: Trainings zum 107. Indy 500)

Die Trainingssitzung, die allen 34 gemeldeten IndyCar-Boliden offenstand, umfasste sechs Stunden. Es waren die ersten offiziellen Runden im Rahmen der 107. Auflage der 500 Meilen von Indianapolis.

Vor vier Wochen gab es den Vortest, der wetterbedingt von zwei auf einen Tag verkürzt werden musste. In der jetzt begonnenen Trainingswoche ging es wetterbedingt nun also einen Tag später los als vorgesehen. Zwischenfälle in Form von Crashs gab es am ersten Streckentag keine. Gelbphasen wurden nur für die routinemäßigen Inspektionen des Ovals ausgerufen.

Penske-Trio eröffnet - Ganassi-Duo am Ende vorn

Eröffnet wurde der erste Trainingstag wieder vom Penske-Trio. Will Power, Scott McLaughlin und Josef Newgarden fuhren mit gedrosseltem Tempo Seite an Seite über die berühmte Start/Ziel-Linie aus Ziegelsteinen, während die grüne Flagge gezeigt wurde. Dass Roger Penske nicht nur Besitzer des Penske-Teams, sondern auch Besitzer des Indianapolis Motor Speedway ist, ist in diesem Zusammenhang natürlich kein Zufall.

Scott McLaughlin, Josef Newgarden, Will Power

Scott McLaughlin, Josef Newgarden, Will Power eröffneten den Indy-500-Trainingsbetrieb Zoom

So gemächlich wie bei der Formation des Penske-Trios blieb es freilich nicht lange. Der Bestwert, den Josef Newgarden beim Vortest im April erzielt hatte, wurde am Mittwoch schon nach weniger als zehn Minuten Fahrzeit pulverisiert, und zwar von Scott Dixon. Die Tagesbestzeit holte letztlich einer von Dixons Ganassi-Teamkollegen.

Denn der Bestwert im Verlauf der sechs Stunden ging an Takuma Sato (Ganassi-Honda). Mit Unterstützung von Windschatten drehte der Japaner, der in diesem Jahr nur Ovale fährt, die schnellste Runde in 39,226 Sekunden. Das entspricht auf dem 2,5-Meilen-Oval einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 229,439 Meilen pro Stunde (369,167 km/h). Schon im vergangenen Jahr hatte Sato den ersten Trainingstag zum Indy 500 angeführt, damals noch in Diensten von Dale Coyne Racing.

Scott Dixon

Scott Dixon führte das Klassement lange an und schloss letztlich auf P2 ab Zoom

Hinter Sato, dessen Session-Bestwert diesmal kurz vor der belebten letzten Stunde gelang, fuhren auch seine drei Ganassi-Teamkollegen allesamt in die Top 6. Scott Dixon, der das Klassement stundenlang angeführt hatte, schloss als Zweiter ab, Alex Palou als Vierter, Marcus Ericsson als Siebter. Dazwischen schoben sich Santino Ferrucci (Foyt-Chevrolet; 3.), Scott McLaughlin (Penske-Chevrolet; 5.) und Colton Herta (Andretti-Honda; 6.).

Ryan Hunter-Reay (Dreyer/Reinbold-Chevrolet) war auf P8 der Schnellste in Reihen derer, die in diesem Jahr nur beim Indy 500 antreten. Die Top 10 des Klassements der ersten Trainingstags wurden vervollständigt von Josef Newgarden (Penske-Chevrolet; 9.) und Marco Andretti (Andretti-Honda; 10.).

Die meisten Runden des Tages drehte Rinus VeeKay (Carpenter-Chevrolet; 18.) mit 151. Und VeeKay war auch derjenige, der die schnellste Runde ohne Unterstützung eines Windschattens fuhr. Seine Rundenzeit dabei: 40,320 Sekunden, was 223,212 Meilen pro Stunde (359,148 km/h) entspricht. (Ergebnis: Auftakttraining zum 107. Indy 500)

Der einzige kleine Zwischenfall des Tages war ein leichter Kontakt der Streckenbegrenzung durch Graham Rahal (Rahal-Honda; 13.) direkt in den ersten Minuten der Session. Der eigentlich äußerst routinierte Sohn von Teammitbesitzer Bobby Rahal gab direkt zu, dass ein Konzentrationsfehler der Grund dafür war, dass er ausgangs Turn 3 die SAFER-Barriere streifte.

Große Schwierigkeiten auf Tempo zu kommen hatte wie schon beim Vortest auch diesmal wieder Juncos Hollinger Racing mit dem Auto von Callum Ilott. Nach einigen Umbauten durch die Crew kam Ilott dann immerhin auf die Zeiten seines Teamkollegen - IndyCar-Rookie Agustin Canapino - bevor dieser in den letzten zwei Stunden im Pulk aber noch deutlich zulegte und den Tag auf P22 abschloss. Hingegen kam für Ilott trotzdem (noch) nicht mehr als der letzte Platz im Klassement (P34) heraus.

R.C. Enerson absolviert Refresher-Programm mit Erfolg

Bevor es um 12:00 Uhr Ortszeit (18:00 Uhr MESZ) ins sechsstündige Freie Training für alle ging, durfte der einzige, dessen Refresher-Programm bis dahin noch offen war, eben dieses noch absolvieren. R.C. Enerson im erstmals auf der Strecke gesichteten Dallara-Chevrolet von Abel Motorsports hat das Programm mit stufenweiser Steigerung des Tempos (ursprünglich für Dienstag geplant gewesen) am Mittwoch ohne Probleme absolviert.

Und so durfte sich Enerson, der vor zwei Jahren mit Top Gun Racing an der Qualifikationshürde zum Indy 500 gescheitert war, das 2,5-Meilen-Oval ab Mittag mit allen anderen 33 Piloten teilen. Übrigens: Bei dem von Bill Abel für Enerson eingesetzten Chassis handelt es sich um jenes, das Enerson vor zwei Jahren schon bei Top Gun Racing fuhr.

Abgesehen von Enerson hatten alle anderen Rookies und Refresher im Feld für das diesjährige Indy 500 das stufenweise Programm für Rookies beziehungsweise Refresher schon im Rahmen des Indy-500-Vortests im April absolviert. Enerson nahm am Vortest noch nicht teil, weil die Meldung von Abel Motorsports erst kurz darauf offiziell verkündet wurde.

Am Donnerstag stehen in Indianapolis für alle 34 Piloten sechs Stunden Freies Training auf dem Programm. (Übersicht: Zeitplan, TV-Zeiten, Teilnehmer, Historie zum Indy 500 der IndyCar-Saison 2023). Mit Regenschauern ist laut aktueller Wettervorhersage frühestens Freitag, am "Fast Friday", wieder zu rechnen.

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