Indianapolis 500: Hunter-Reay im dritten Training vorn

(Motorsport-Total.com) - Nach der Regenpause am Dienstag nahm der Betrieb auf dem Indianapolis Motor Speedway am Mittwoch wieder seinen gewohnten Gang. Beim dritten Freien Training zum Indianapolis 500 2016, der 100 Auflage des Klassikers, bleibt Andretti Autosport das Maß der Dinge: Ryan Hunter-Reay legte mit einem Durchschnitt von 228,202 Meilen pro Stunde (367,256 km/h) die schnellste Zeit des Tages hin. Damit schob er sich im Gesamtklassement auf Rang drei hinter Marco Andretti und Carlos Munoz.

Munoz war es auch, dem mit einem Durchschnitt von 228,066 mph die zweitschnellste Zeit des Tages gelang. Er blieb damit aber unter seiner Montags-Runde, in der er auf 228,945 mph gekommen war. An der Spitze liegt nach wie vor Marco Andretti mit 228,978 mph aus dem ersten Freien Training. Das entspricht 368,504 km/h.

Für "RHR" war die Tagesbestzeit ein wichtiges Indiz, dass der Sieger von 2014 nach seiner erschreckend schwachen Vorstellung im vergangenen Jahr nun wieder ein Wörtchen um den Sieg mitreden kann. "Nachdem damals das Auto nie das getan hat, was es hätte tun sollen, ist es schön, die Nummer 28 wieder an der Spitze zu sehen", sagt der 35-Jährige - wohl wissend, dass die Bestzeit noch nichts aussagt. Denn noch haben nicht alle ihre Karten auf den Tisch gelegt, dessen sind sich alle sicher.

Ursache für Pigots Unfall geklärt

Schließlich stecken alle Teams in Vorbereitungen, so auch die Crew des Tagesbesten: "Wir arbeiten einfach unser Programm durch, ändern hier und da etwas am Setup, Quali-Zeugs, Renn-Zeugs, Fahren im Verkehr... Es war ein Tag, der Spaß gemacht hat, obwohl er hin und wieder einige Herausforderungen parat hielt." Vor allem die geänderte Windrichtung gegenüber Montag sei eine große Veränderung gewesen, sagt er. Eine wichtige Erkenntnis im Hinblick auf das Rennen.

Hinter Hunter-Reay und Munoz war Will Power bester Chevrolet-Pilot. Mit 227,733 mph geht der Australier auf die vierte Position im Gesamtklassement hinter den drei Andretti-Hondas. "Der Windschatten bringt hier mindestens sechs Meilen pro Stunde, das ist also nicht wirklich repräsentativ", befindet der IndyCar-Meister von 2014. "Es geht einfach darum, anständigen Verkehr zu finden und das Auto zu verstehen. Man muss schauen, was funktioniert und was nicht. Die Autos sind dieses Jahr etwas langsamer und die Hondas sehen wirklich stark aus."

Josef Newgarden (Carpenter/226,998 mph) kam auf die vierte Position, dahinter sorgte Gabby Chaves (226,889) mit dem Dale-Coyne-Honda für eine echte Überraschung mit der fünftbesten Zeit des Tages. Beide schoben sich damit auf die Gesamtplätze fünf und sechs. Seine Leistung ist umso stärker einzuschätzen, als dass er am Montag nur 30 Minuten fahren konnte. "Ich bin sehr, sehr zufrieden, wie sich das hier entwickelt", sagt der 22-Jährige, der kein festes Cockpit für die Saison hat.

Der Unfall von Spencer Pigot war das einzige Drama des dritten Trainings. Der Rookie hat mit seinem Team mittlerweile erfolgreich Ursachenforschung betrieben. "Wir hatten gerade unsere schnellste Runde absolviert und ich fühlte mich gut", holt der amtierende Meister der Indy Lights aus. "Nachdem wir uns die Daten angesehen haben, haben wir herausgefunden, dass erst der rechte Vorderreifen eingegangen ist, direkt gefolgt vom rechten Hinterreifen. Ich muss also über irgendetwas drübergefahren sein, was die Reifen aufgeschlitzt und den Dreher verursacht hat."

Pigot will bereits am heutigen Donnerstag weitermachen, wenn das vierte Freie Training auf dem Programm steht.