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Homestead: Dixon im Glück - Kanaan im Pech
Scott Dixon gewann das erste Rennen nach der Wiedervereinigung vor Marco Andretti und Dan Wheldon - Tony Kanaan im Pech, Venezuela sorgt für Action
(Motorsport-Total.com) - Scott Dixon feierte in Homestead einen historischen Sieg für die Geschichtsbücher. Der Ganassi-Pilot gewann das GAINSCO Auto Insurance Indy 300, das erste Rennen der IndyCar-Saison 2008, welches gleichzeitig nach zwölf Jahren der Trennung das erste gemeinsame Formelevent in den USA war.

© IRL
Scott Dixon (m.) freut sich über einen glücklichen Sieg in Homestead
Es war ein glücklicher Sieg des Neuseeländers, der wenige Runden vor dem Ende vom Pech des Tony Kanaan (Andretti-Green) profitierte, der nach einer unverschuldeten Kollision aufgeben musste. Marco Andretti (Andretti-Green) präsentierte sich nach einer Horrorsaison 2007 als Zweiter wiedererstarkt, während Dan Wheldon (Ganassi) eine fulminante Aufholjagd auf das in der IRL neu eingeführte Podium brachte.#w1#
Viele Szenebeobachter befürchteten beim Saisonauftakt der wiedervereinigten US-Formelserie ein wahres Schlachtfest, denn die meisten der ehemaligen ChampCar-Piloten fuhren in Homestead ihr erstes Ovalrennen. Doch fast alle Piloten - bis auf die beiden Teilnehmer aus Venezuela Milka Duno und Ernesto Viso - ließen Vorsicht und Vernunft walten, und so blieben größere Abflüge zum Glück aus.
Wheldon von hinten durch das ganze Feld

© IRL
Dan Wheldon zeigte in Homestead eine bärenstarke Vorstellung Zoom
Der Rennbeginn war zunächst die große Show des Dan Wheldon. Der Ganassi-Pilot musste nach seinem Abflug in der Qualifikation von ganz hinten starten, und pflügte durch das Hinterfeld der ehemaligen ChampCar-Piloten wie das berühmte Messer durch die warme Butter, Nach nur zehn (!) der 300 Runden lag der Brite bereits in den Top 10.
Vorne musste sich unterdessen Pole Setter Scott Dixon gegen heftige Attacken eines gut aufgelegten Tony Kanaans erwehren. Der erklärte Andretti-Titelkandidat schob sich in der Folge auch am Ganassi-Piloten vorbei, Marco Andretti lag auf Position drei vor dem Penske-Duo Helio Castroneves und Ryan Briscoe.
Will Power (KV Racing) erwischte es nach 27 Runden als ersten Piloten mit einem Ausfall, auch die beiden Dale-Coyne-Autos von Bruno Junqueira und Mario Moraes, sowie Justin Wilson (Newman/Haas) und Hideki Mutoh (Andretti/Green) waren frühe Gäste in der Boxengasse, während Dan Wheldon zwischenzeitlich bereits auf Platz fünf fuhr.
Marco Andretti mit starker Vorstellung

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Nach einer schlimmen Saison 2007 lief es bei Marco Andretti wie geschmiert Zoom
Nach 55 Runden war mit Oriol Servia auch der letzte ChampCar-Wechsler vom IndyCar-Establishment überrundet. Der Katalane bestritt in seiner CART-Zeit 27 Ovalrennen, und zeigte sich als der widerstandsfähigste Neuling, der seitens der IRL auch nicht als Rookie eingestuft wurde.
Führungswechsel dann in Runde 75: Ein zunehmend angriffiger Marco Andretti zog mit einem gewagten Manöver außen an Scott Dixon vorbei, der ganz offensichtlich kurzzeitig in Problemen war. Dritter war zu diesem Zeitpunkt bereits Homestead-Dominator Dan Wheldon vor Helio Castroneves, Tony Kanaan und Ryan Briscoe.
Danica Patrick war nach ihrem unverhofften Startplatz in Reihe eins bereits früh zurückgefallen, hielt sich jedoch ebenso in den Top 10, wie die beiden strafversetzten Vision-Dallara von A.J. Foyt IV und Ed Carpenter, und einem starken Ryan Hunter-Reay im Auto von Rahal-Letterman.
Zweimal Venezuela

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Tony Kanaan zog in der Schlussphase unwiderstehlich an Scott Dixon vorbei Zoom
Milka Duno sorgte in Runde 128 dann für den ersten richtigen Unfall. Fünf Runden lag die umstrittene Venezuelanerin bereits zurück, als ihr das Heck ihres Dreyer-&-Reinbold-Bolidens ausbrach. Riesenpech für Ryan Briscoe, denn der Penske-Pilot lag direkt hinter Duno und konnte nicht mehr ausweichen.
Wieder donnerte Andretti beim Restart vorne weg, während sich hinter dem Youngster ein heftiges Rad-an-Rad-Duell zwischen Wheldon, Kanaan und Dixon entwickelte. Der Brasilianer begann nun zu fliegen: Erst kassierte er Wheldon, wenige Runden später auch seinen Teamkollegen Andretti.
Drama dann sieben Runden vor dem Ende: Analog zum Duno-Vorfall verlor Ernesto Viso seinen HVM-Dallara und ausgerechnet der in der Schlussphase überlegene Kanaan krachte in den Venezuelaner. Ein schimpfender Kanaan fuhr zwar auf drei Rädern hinter dem Safety-Car, wurde beim Restart jedoch mit der Schwarzen Flagge aus dem Rennen genommen.
Dixon gewinnt mit viel Glück

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Scott Dixon profitierte in Homestead am Ende vom Pech des Tony Kanaan Zoom
So war der Weg frei für Pole Setter Scott Dixon, der seinen Vorsprung in den letzten drei Runden verwaltete. Ein starker Marco Andretti wurde Zweiter vor Dan Wheldon und Helio Castroneves. Pechvogel Kanaan kam als Achter in die Wertung.
Ed Carpenter steuerte seinen Vision-Dallara auf Position fünf, noch vor Danica Patrick (Andretti-Green) und dem einzigen Rahal-Letterman-Auto von Ryan Hunter-Reay. Oriol Servia wurde als Zwölfter bester ehemaliger ChampCar-Pilot mit fünf Runden Rückstand.
Allerdings war kein anderes Resultat erwartet worden, denn dazu hatten die ehemaligen ChampCar-Teams einfach viel zu wenig Vorbereitungszeit. Bereits am kommenden Wochenende steht mit St. Petersburg ein Straßenrennen an, bei dem die ChampCar-Teams wesentlich besser aussehen könnten.

