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IMSA Petit Le Mans 2020: Dramatischer Cadillac-Sieg nach Unfall

Wayne Taylor Racing gewinnt das Petit Le Mans, nachdem die Spitzenreiter sich zehn Minuten vor Ende selbst eliminieren - Porsche holt ersten GTLM-Saisonsieg

(Motorsport-Total.com) - "Hey, die sind gecrasht! Sie sind gecrasht!" Renger van der Zande dürfte den Funkspruch seines Ingenieurs beim Petit Le Mans, dem 10-Stunden-Rennen auf der Road Atlanta, kaum geglaubt haben. Dann wurde er selber fast in den Unfall verwickelt, kam aber durch. Es war die vielleicht dramatischste Rennentscheidung der IMSA SportsCar Championship 2020.

Titel-Bild zur News: Renger van der Zande, Ryan Briscoe, Scott Dixon

Wayne Taylor Racing holte den zweiten Saisonsieg nach den 24h Daytona Zoom

Wayne Taylor Racing war am Ende der lachende Dritte: Van der Zande, Ryan Briscoe und Scott Dixon holten einen Sieg, der eigentlich nicht mehr möglich schien. Denn die gesamte zweite Rennhälfte wurde von zwei anderen Fahrzeugen dominiert, die sich aber zehn Minuten vor Schluss selbst ins Aus beförderten.

Das waren der Action-Express-Cadillac #31 (Derani/Nasr/Albuquerque) und der Penske-Acura #7 (Castroneves/R. Taylor/Rossi). Doch Luis Felipe "Pipo" Derani und Ricky Taylor trieben es zu bunt: Ein Angriff von Taylor in Kurve 1 ging daneben und beide Fahrzeuge drehten sich von der Strecke. Es war der traurige Höhepunkt eines bis dahin packenden Zweikampfes.

Für van der Zande fielen Ostern und Weihnachten auf einen Tag, doch er musste aufpassen: "Taylor kam zurück auf die Strecke und ich wäre beinahe in ihn reingeknallt! Dann dachte ich mir nur: 'Hallelujah!', direkt an die Spitze und Safety-Car. Manchmal braucht man etwas Glück, aber wir hatten auch guten Speed."

Penske mit Schadensbegrenzung, Mazda im Pech

Der wurde in der ersten Rennhälfte aber jäh von einem Batterieproblem durchkreuzt. Das Team stellte daher alle Helferlein ab: Keine Klimaanlage mehr, Servolenkung auf minimale Unterstützung. Es war ein Knochenjob für van der Zande/Briscoe/Dixon, der sich letztlich aber auszahlte. Das Rennen wurde kurz noch einmal neu gestartet, ging aber nach einem Unfall beim Restart (s.u.) letztlich unter Gelb zu Ende.

Der Acura wurde auf der zweiten Position gewertet, während der unglückliche Action-Express-Cadillac bis auf P5 zurückfiel. Dazwischen landeten der Penske-Acura #6 (Cameron/Montoya/Pagenaud), der von der Pole aus die erste Rennhälfte dominiert hatte, dann aber mit einem LMP2 kollidierte, und der JDC-Miller-Cadillac #5 (Bourdais/Vautier/Duval).

Gar nichts zu melden hatten in diesem Rennen die Mazda RT24-P. Der Mazda #55 (Bomarito/Tincknell/Hunter-Reay) verlor mehrere Runden durch einen Bremsenwechsel und kam auf Platz acht, das Schwesterfahrzeug #77 (Jarvis/Nunez/Pla) landete nach einer Kollision mit einem GTD-Fahrzeug auf Rang 15.

Durch den Sieg bauten van der Zande und Briscoe den Vorsprung in der Meisterschaft aus. Zwei Läufe stehen in der IMSA-Saison 2020 noch auf dem Programm, darunter das berüchtigte 12-Stunden-Rennen von Sebring als Saisonfinale.

Die LMP2 gewann der Starworks-Oreca #8 von Job van Uitert, Mikkel Jensen und John Farano. Er übernahm die Führung eineinhalb Stunden vor Schluss, als der PR1-Mathiasen-Oreca #52 (Kelly/Trummer/Huffacker) mit einem Aufhängungsdefekt ausschied.

Ein Porsche in der Mauer, der andere siegt

Laurens Vanthoor sorgte mit einem Knall für das vorzeitige Ende des Rennens. Der Belgier versuchte beim Restart nach der Caution für den DPi-Spitzenreiterunfall, einen GTD in den Esses zu überholen. Das ging gründlich schief und der Porsche #912 (Bamber/Vanthoor/Jaminet) schlug auf Platz drei liegend in die Mauer ein.

Damit war der Sieg des Porsches #911 (Tandy/Makowiecki/Campbell) besiegelt. Es war erst der Sieg in der IMSA-Saison 2020 für das Werksteam Core Autosport. Es wird die vorerst letzte von Porsche als Werk in Nordamerika sein.

Das Trio profitierte von einem bitteren, ungeplanten Boxenstopp des RLL-BMWs #24 (Krohn/Edwards/Farfus) zur Reinigung des Kühlers. Farfus war in der Schikane von einem Prototyp abgedrängt worden und musste durch Gras.

Der BMW M8 GTE fiel dadurch auf die dritte Position hinter die Corvette #3 (J. Taylor/Garcia/Catsburg) zurück. Jordan Taylor und Antonio Garcia punkteten damit wieder satt und sind in der Meisterschaft nicht mehr abzufangen, solange sie zu den letzten beiden Rennen antreten.

Platz vier ging an die Corvette #4 (Gavin/Milner/Fässler). Der RLL-BMW #25 (Spengler/de Phillippi/Herta) musste zu einem Reparaturstopp von einer halben Stunde ins Fahrerlager und spielte im Rennen keine Rolle mehr.

Erster Saisonsieg auch für Ferrari

In der GTD holte der Scuderia-Corsa-Ferrari #63 mit den Fahrern Cooper MacNeil, Alessandro Balzan, und Jeff Westphal seinen ersten Saisonsieg, gefolgt vom Vasser-Sullivan-Lexus #14 (Hawksworth/Telitz/Quesada) und dem Magnus-Lamborghini #44 (Lally/Potter/Pumpelly).

Jack Hawksworth und Aaron Telitz sind damit neue Tabellenführer. Das liegt unter anderem daran, dass die Meisterschaftsführenden Mario Farnbacher und Matt McMurry im Meyer-Shank-Acura #86 (Farnbacher/McMurry/Michimi) einen bitteren Rückschlag hinnehmen musste. Sie wurden beim Überrunden von einem anderen Fahrzeug erwischt und fielen durch die Reparatur auf P10 zurück.

Zwei Rennen stehen damit noch auf dem Programm: Am 1. November steht der Laguna Seca Raceway auf dem Programm, gefolgt von den verschobenen 12 Stunden von Sebring. Die IMSA SportsCar Championship befindet sich saisonübergreifend in einer Serie von Flagship-Rennen, die vom Petit Le Mans über Sebring und Daytona 2021 erneut im März 2021 nach Sebring führen werden.

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