Daytona im Fokus: Wer sind die Favoriten?
Vorschau Daytona: DPs gegen LMP2 im Kampf um den Gesamtsieg, starke Besetzungen in der LMPC-Klasse und eine herbe Schlacht der GT-Werke
(Motorsport-Total.com) - Mit dem 24-Stunden-Rennen in Daytona beginnt in dieser Woche eine neue Ära des amerikanischen Sportwagen-Rennsports. Die neue United-SportsCar-Championship (USCC), die aus dem Zusammenschluss von Grand-Am und American-Le-Mans-Series (ALMS) entstanden ist, erlebt ihr großes Debüt. Der Klassiker in Florida ist der Auftakt zu einem Jahr mit vielen Highlights. Der Rennkalender der USCC lässt Sportwagenfans weltweit mit der Zunge schnalzen.

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Große Frage: Ob der DP von Ganassi mit Ford-Motor schon siegfähig ist? Zoom
Das 24-Stunden-Rennen von Daytona wird mit Spannung erwartet. Im Kampf um den Gesamtsieg sollen die Daytona-Prototypen (DP) und die Le-Mans-Prototypen (LMP2) eigentlich auf Augenhöhe kämpfen. Beim Vortest ("Roar") zeigte sich jedoch, dass die bisherigen Topfahrzeuge der Grand-Am im Vorteil sind. Die IMSA nahm kurzfristig noch einmal Anpassungen an den Einstufungen vor, um den LMP2-Teams bessere Möglichkeiten zu geben. Ob dies aufgeht, wird sich frühestens in den Trainings ab Donnerstag zeigen.
Auf der Nennliste stehen insgesamt 67 Fahrzeuge. Neben dem DeltaWing (Meyrick/Legge/Rossi/Chaves) treten 17 weitere Autos in der Prototypenklasse an. Aus Reihen der DP-Teams muss man die Mannschaften von Action Express (Barbosa/Fittipaldi/Bourdais/Friselle) und Spirit of Daytona (Westbrook/Vaillante/Rockenfeller) ebenso zu den Favoriten zählen wie Starworks und Ganassi, deren Ford-Motor im Heck des Riley-Chassis offenbar aber noch Probleme bereitet.
Wer Spielchen spielt, bekommt Ärger
Aus der LMP2-Riege wird selbstverständlich Pickett als letzter Meister der ALMS hoch eingeschätzt. Die langjährigen Stammpiloten Klaus Graf und Lucas Luhr teilen sich den Oreca-Nissan mit Alex Brundle. ESM bringt zwei HPD-LMP2, Oak einen Morgan-Nissan und SpeedSource zwei brandneue LMP2-Autos von Mazda mit Dieselantrieb, die jedoch bei den bisherigen Auftritten keinen allzu starken Eindruck hinterließen. Allerdings ist fraglich, wie viel die Erkenntnisse aus dem Vortest wert sind.
Die neue Corvette C7.R
Viele Beobachter rechnen damit, dass bei den Probefahrten niemand die wahren Karten auf den Tisch gelegt hat. Auch die IMSA hat diesen Eindruck erhalten und reagiert nun. Man droht mit drastischen Strafen für sogenanntes "Sandbagging". Klartext: Wer nicht spätestens in den Trainings sein tatsächliches Potenzial offenbart, sondern erst im Rennen urplötzlich aufdreht, der soll eine fünfminütige Stop-and-Go-Strafe an der Box absitzen - und zwar in der letzten halben Stunde des Rennens.
"Wir denken, dass eine solche Strafe in der Schlussphase ganz besonders schmerzhaft wäre", erklärt IMSA-Direktor Scott Elkins den Kollegen von 'sportscar365.com'. "Wir wollen auf diesem Wege sehr, sehr klar machen, dass keine Spielchen gespielt werden dürfen." Eine solche Bestrafung in der letzten halben Stunde wäre schmerzhafter als zu Beginn des Dauerlaufes, weil es unwahrscheinlich ist, einen dadurch erfahrenen Rückstand per Gelbphasen wieder wettmachen zu können.
GTLM: Schlacht der Werke geht weiter
Die Drohung bezüglich verdeckter Karten gilt selbstverständlich nicht nur für die Prototypen-Teams, sondern ebenso für alle Mannschaften aus den beiden GT-Serien. In der GTLM-Klasse, die als Fortsetzung der bisherigen ALMS-GT-Kategorie für Spektakel sorgen soll, treten Porsche, Corvette, BMW und SRT-Viper mit jeweils zwei Werksautos an. Ferrari bringt zwei F458 unter den Bannern von Risi und Krohn und Aston Martin schickt Stefan Mücke, Darren Turner und weitere Werkspiloten im Vantage auf die Bahn.

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Marke wechselt: Flying Lizard ist in der Saison 2014 mit Audi unterwegs Zoom
Gespannt blickt man vor allem auf die neue Corvette C7.R. Die Werksfahrer zeigten sich nach den letzten Tests begeistert. Aber auch Porsche geht voller Zuversicht in die GTLM-Schlacht. Man hat den 911 RSR für den Auftritt in der USCC entsprechend angepasst, um mit dem neuen Werksteam sofort auf Augenhöhe sein zu können. Ferrari hofft unter anderem auf die gute Effizienz des F458 Italia, die den Italienern in der vergangenen Saison mehrfach in den WEC-Rennen geholfen hat.
Die zahlenmäßig größte Klasse bilden die GT-Daytona-Autos. Dort werden insgesamt 29 Fahrzeuge der Marken Audi, Porsche, BMW, Aston Martin, Ferrari und SRT-Viper an den Start gehen. Vor allem die deutschen Hersteller unterstützen die Partnerteams mit vielen Werkspiloten. In der LMPC-Kategorie (neun Orecas) sind ebenfalls bekannte Namen am Start - unter anderem Pierre Kaffer, Renger van der Zande, Sam Bird und Bruno Junqueira.
Der Zeitplan in der Übersicht (alle Angaben MEZ)
Donnerstag, 23. Januar:
15:30-16:30 Uhr - 1. Freies Training
19:15-19:45 Uhr - 2. Freies Training
21:45-22:00 Uhr - Qualifying GTD
22:05-22:20 Uhr - Qualifying GTLM
22:30-22:45 Uhr - Qualifying LMPC
22:50-23:05 Uhr - Qualiying Prototypen
Freitag, 24. Januar:
00:30-02:00 Uhr - 3. Freies Training (Nachttraining)
17:30-18:30 Uhr - 4. Freies Training
Samstag, 25. Januar:
20:10 Uhr - Start 24 Stunden von Daytona
Sonntag, 26. Januar:
20:10 Uhr - Zieldurchfahrt 24 Stunden von Daytona

