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Schlosser/Hänni Meister in der Klasse IDM-Sidecar
Schlosser/Hänni sicherten sich am Hockenheimring den Sidecartitel in der IDM - Roscher/Hildebrandt beim Saisonfinale siegreich
(Motorsport-Total.com) - Vor 18.150 Zuschauern holten sich am Sonntag die Schweizer Markus Schlosser/Adolf Hänni den Titel in der Klasse IDM-Sidecar. Bei strahlendem Sonnenschein lieferten sie sich ein heißes Duell mit Mike Roscher/Michael Hildebrand um den Sieg im letzten Saisonlauf. Schlosser fuhr schließlich mit Bedacht auf den Titel und so war der Weg frei für den ersten Saisonsieg Roschers.

© IDM
Schlosser/Hänni sicherten sich souverän den Titel in der IDM-Sidecar
Nach dem Training am Samstag hieß es für zwei Teams schon vorzeitig die Segel zu streichen: Adrian Kornas und Alexander Stepien kamen als Vierte der Tabelle nach Hockenheim. Das Finale war für die Wartenberger am Samstag nach nur vier gezeiteten Trainingsrunden schon gelaufen. Der Motor des RSR-Gespanns hatte seinen Dienst versagt. Die Qualifikationszeit schafften sie daher nicht.#w1#
Qualifying: Aus 29 mach 27!
29 Teams hatten den Weg nach Baden-Württemberg gefunden. Da die Rennstrecke in Hockenheim aber nur für 27 Gespanne zugelassen ist, fielen auch die Gaststarter Markus und Diana Schwegler zunächst durch das Qualifikationsraster, auch wenn sie die erforderliche Qualifikationszeit locker schafften. Sie profitierten aber vom Pech eines anderen Teams und konnten als 27. dennoch an den Start rollen. "Wir hatten plötzlich Probleme mit dem Öldruck", erklärte Mika Ikonen, Co-Pilot von Johan Reuterholt. Infolgedessen sei bei ihnen der Motor hoch gegangen. Die Saison war damit für die Schweden beendet.
Trainingsschnellste waren einmal mehr die Schweizer Schlosser/Hänni, auch wenn Roscher/Hildebrand nur 0,031 Sekunden einbüssten. Die Gebrüder Michael und Bernd Grabmüller machten die erste Startreihe komplett. Harald Hainbucher/Peter Adelsberger, die Konkurrenten im Kampf um den Meistertitel, konnten sich nur als Fünfte für das Rennen qualifizieren und mussten sich Uwe Göttlich und Johannes Koloska geschlagen geben.
Den besten Start erwischten die Grabmüllers: Sie bogen als Erste in die Startkurve ein und führten bis zur dritten Runde. Dann übernahm Roscher das Zepter und führte, außer in Runde elf, bis ins Ziel. Die Titelaspiranten Schlosser und Hainbucher waren im Rennen damit beschäftigt, ihre schlechten Starts zu korrigieren. Schlosser kam aus der ersten Runde als Siebenter zurück und musste sich durchs Feld pflügen. In bereits erwähnter Runde elf passierte er Roscher, der aber sofort konterte.
Als Dritte sahen Uwe Göttlich und Johannes Koloska die Zielflagge. Zum Finale gönnte sich die deutsch-schweizerische Paarung noch den ersten Podestplatz der Saison: "Wir waren so oft ganz nah dran", freute sich Göttlich. "Aber leider sind wir diese Saison häufig am Podest vorbeigeschrammt." Dennoch gaben Göttlich/Koloska bekannt, auch 2008 wieder in der IDM-Sidecar unterwegs zu sein.
Der Sprung aufs Podest blieb Kurt Hock und Enrico Becker verwehrt: "Wir hatten Pech und Probleme mit unserem Antriebsreifen", gab Becker zu Protokoll. "Beim Herrausbeschleunigen ist der ständig durchgedreht." Trotzdem freuten sich die Hock-Suzuki-Piloten über Rang vier. Sie verwiesen Dieter Eilers/Achim Freund deutlich auf Rang fünf. Erst dann kamen die neuen Vizemeister ins Ziel: "Unser Start war sehr schlecht", gab Harald Hainbucher zu. "Ich habe mir dann gesagt: lieber etwas ruhiger fahren und den Vizetitel sichern."
Markus Schlosser und Adolf Hänni hatten Freudentränen in den Augen, als sie ihr Sidecar in den Parc Fermé stellten. "Endlich!", jubelte Hänni. "25 Jahre lang sitze ich jetzt in den unterschiedlichsten Booten - und bisher ist es mir nie vergönnt gewesen, einen Titel einzufahren. Immer nur Vizemeister oder so bisher." Auch Schlosser war sichtlich gerührt: "Ich hätte nicht gedacht, dass ich den Titel verteidigen kann. Aber es ist schön so." In der Pressekonferenz gaben Schlosser/Hänni ihre Pläne für 2008 bekannt: "Wir fahren noch eine Saison!"
Die Meister im Kurzporträt:
Markus Schlosser wurde am 24. Januar 1972 geboren. Heute lebt der Schweizer in Schönbühl. Mit seinem ersten Rennen im Jahre 1990 blickt Markus auf eine 18-jährige Sidecarkarriere zurück. Seine größten Erfolge feierte Schlosser in den Jahren 1998 (WM-Dritter mit Daniel Hauser), 2006 (IDM-Meister mit Bernhard Wagner) und 2007 (IDM-Meister und Dritter der Weltmeisterschaft).
Adolf Hänni, geboren am 1. Juni 1955, lebt heute in Thun. Der Betreiber einer KFZ-Werkstatt blickt nunmehr auf 25 Jahre Sidecarsport zurück. Sein erstes Rennen fuhr er 1983 in Spa-Franchorchamps. 1994 wurde Hänni das erste Mal Vizeweltmeister, damals mit Steve Webster. 1998 bis 2000 fuhr er ebenfalls den Vizeweltcuptitel ein, allerdings mit Klaus Klaffenböck. Insgesamt saß Hänni in den 25 Jahren aktivem Motorsport bei 27 Piloten im Gespann. Seinen ersten Meistertitel fuhr er nun 2007 in der IDM ein. Ganz nebenbei wurde er auch Dritter in der Weltmeisterschaft.
Rennergebnis:
1. Roscher/Hildebrandt (GER) 21:55,392 Minuten
2. Schlosser/Hänni (SUI) + 0,266
3. Göttlich/Koloska (GER/SUI) + 25,143
4. Hock/Becker (GER) + 29,470
5. Eilers/Freund (GER) + 38,418
6. Hainbucher/Adelsberger (AUT/GER) + 50,881
IDM-Endstand:
1. Schlosser 161 Punkte
2. Hainbucher 134
3. Roscher 125
4. Kornas 82
5. Schröder 79
6. Hock 66

