• 05.07.2010 15:26

  • von Tobias Stöhr

Le Castellet: Stimmen vom GT1-Podium

Gegen Andrea Bertolini und Michael Bartels war in Frankreich kein Kraut gewachsen, doch die Verfolger auf den Plätzen sind dennoch zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Die beiden Sportwagen-Routiniers Andrea Bertolini und Michael Bartels (Maserati) hatten das GT1-Wochenende in Le Castellet fest im Griff und sicherten sich sowohl den Sieg im Quali-Lauf als auch den ersten Platz im Hauptrennen. Peter Dumbreck und Michael Krumm (Nissan) holten dabei den zweiten Platz vor Altfrid Heger und Alexandros Margaritis (Maserati) - und freuten sich diebisch.

Titel-Bild zur News: Andrea Bertolini, Michael Bartels

Das GT1-Podium von Le Castellet um Sumo Power, Vitaphone und Triple H

"Dieses Ergebnis ist klasse für das Team", sagt Dumbreck im Anschluss an das zweite WM-Rennen von Le Castallet. "Am Sonntag fühlte es sich endlich wieder nach Rennfahren an. Am Samstag war es einfach nur schrecklich. Wir stellten vermutlich eine rollende Schikane dar und ich bin dankbar, dass man uns nicht von der Strecke bugsierte", gibt der britische Rennfahrer in Frankreich zu Protokoll.#w1#

Teamkollege Krumm erläutert die besonderen Umstände seines Rennstalls: "Der Samstag war sehr traumatisch für uns. Wir hatten uns auf Position drei qualifiziert, doch das erste Rennen hielt eine Enttäuschung für uns bereit: Wir fielen zurück. Wir waren mit gebrauchten Reifen unterwegs, was an sich schon schwierig genug war. Aufgrund einer Kollision büßten wir aber noch den Frontsplitter ein."

Sumo Power fährt locker auf Rang zwei

"Dadurch verloren wir einiges an Abtrieb und kamen wir nur auf Rang neun ins Ziel. Am Sonntag war das Auto indes sofort wieder bei der Musik und lief ab diesem Zeitpunkt wie am Schnürchen", so der Deutsche. "Wir hatten zwei frische Reifensätze und wollten nur ohne weitere Schäden durchkommen. Wir ließen uns nicht auf verrückte Situationen ein und zogen einfach unser Ding durch."

"Wir ließen uns nicht auf verrückte Situationen ein und zogen einfach unser Ding durch." Michael Krumm

Während der zweite Rang des Sumo-Power-Teams nicht bedroht wurde, musste sich der Triple-H-Rennstall hingegen sehr wohl gegen die Konkurrenz zur Wehr setzen - Heger und Margaritis hatten bis zur Zielflagge mit den Rivalen im Rückspiegel zu kämpfen. Das deutsch-griechische Duo setzte sich letztendlich aber doch erfolgreich gegen die Ford-Gegenspieler von Marc VDS zur Wehr.


Fotos: FIA-GT1-WM in Le Castellet


"Die Schlussrunden waren sehr hart für uns", sagt Margaritis, der den Maserati MC12 seines Teams im zweiten Stint Richtung Ziel bewegte. "Wie viele andere, so hatten auch wir Probleme mit den Reifen und eine Menge Übersteuern. Ich versuchte, Druck zu machen, wollte aber meine Hinterreifen nicht über Gebühr strapazieren. Der Ford in meinem Rückspiegel wurde dennoch immer größer."

Triple H platziert sich auf dem Podium

"Wären meine Pneus erst einmal hinüber, dann wäre meine Situation ziemlich verzwickt gewesen. Das war mir klar. Also riss ich mich zusammen und schaute nur noch nach vorne. Als Grosjean am Ende einen Ausritt hatte, kämpfte ich mit ihm, und das verschaffte mir anschließend etwas Luft", berichtet Margaritis. "Es war schön, mit meinem Teamkollegen Altfrid auf dem Podium zu stehen."

"Ich riss mich zusammen und schaute nur noch nach vorne." Alexandros Margaritis

Der Deutsche hatte ebenfalls seinen Spaß: "Alex und ich haben an diesem Wochenende sehr gut zusammen gearbeitet. Das Ergebnis ist spitze", sagt Heger und fügt hinzu: "Ich bin sehr zufrieden. Nachdem ich vor zehn Jahren mit dem professionellen Rennsport aufgehört hatte, war es meine Hoffnung und mein Wunsch, 2010 auf das Podium zurückzukehren" - und eben dies gelang.

Aus diesem Grund ist Heger stolz auf die Leistung seines Rennstalls, merkt aber an: "Eine gewisse Portion Glück gehört halt dazu. Allerdings brauchst du auch ein gutes Auto und ein tolles Team", gibt der Maserati-Fahrer zu Protokoll. "Ich habe mich einfach an das gehalten, was mir mein Ingenieur sagte. Er meinte, ich solle auf das Podium fahren. Genau das tat ich auch", witzelt Heger.