Vandoorne: "Meisterschaft in Barcelona und Monaco verloren"

(Motorsport-Total.com) - Stoffel Vandoorne kam mit einem Paukenschlag in die GP2 und konnte sein erstes Rennen als Rookie in Bahrain gewinnen. Doch seitdem verläuft die Saison des Belgiers in einem ständigen Auf und Ab. Die Formkurve zeigte mit zahlreichen Podestplatzierungen und dem Sieg beim Heimspiel wieder nach oben, sodass der ART-Pilot in der Meisterschaft Anschluss an Jolyon Palmer gefunden hatte. Mit einem Sieg beim Hauptrennen untermauerte er seine Titelchancen, doch die Euphorie war am Sonntag schnell verflogen, wie er im Interview mit 'Motorsport-Total.com' erzählt.

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Am Samstag war Stoffel Vandoorne nach seinem Sieg noch obenauf... Zoom

Frage: "Stoffel, nach deinem Sieg im Hauptrennen hast du das Sprintrennen gleich am Start versaut. Du bist stehengeblieben und ganz ans Ende des Feldes zurückgefallen. Was war da los?"
Stoffel Vandoorne: "Es war offensichtlich ein Fahrerfehler, würde ich sagen. Ich habe zu Beginn der Saison immer zu kämpfen gehabt mit den Starts. Dann wurde das deutlich besser, da war ich einer der besseren Starter. Aber ich habe immer Probleme gehabt, mit den harten Reifen zu starten, weil dir damit der Grip fehlt. Da hatte ich immer durchdrehende Räder. Gestern wollte ich mal etwas ausprobieren, aber das hat nicht wirklich funktioniert. Das ist schade."

Frage: "Was schießt einem durch den Kopf, wenn man beim Start stehenbleibt und das ganze Feld hinter einem losrast?"
Vandoorne: "Das ist kein schönes Gefühl. Das einzige, was du machen kannst, ist, den Kopf unten zu halten und rechts und links in die Rückspiegel zu schauen."

Frage: "Ist nach dem Sieg von Palmer die Meisterschaft für dich gelaufen?"
Vandoorne: "Um ehrlich zu sein, denke ich, dass wir die Meisterschaft bereits in Barcelona und Monaco verloren haben. Da haben wir 75 Punkte an zwei Wochenenden im Vergleich zu Palmer verloren. Das war ärgerlich, aber seitdem haben wir einen guten Lauf."

"Vor allem die letzten Rennen waren wir sehr gut unterwegs und wären fast überall aufs Podium gekommen. Außer in Ungarn, wo wir nur das zweite Rennen gewonnen haben. Hockenheim war ein guter Wendepunkt mit zwei Podiumsplatzierungen an einem Wochenende. Belgien war gut mit der ersten Pole-Position. Leider bin ich nur Zweiter geworden, aber wir waren meilenweit vor dem Rest des Feldes."

"Dieses Wochenende war, was die Performance angeht, wieder sehr erfreulich: die zweite Pole-Position in Folge und dann der Sieg im ersten Rennen. Leider habe ich im zweiten Rennen einen Fehler gemacht, aber ich denke, wir haben punktemäßig das Maximum herausgeholt. Wir sind in einer guten Form, und ich denke, dass wir die bis zum Ende der Saison beibehalten können."

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Am Sonntag musste sich der Belgier nach dem Start wieder durchs Feld kämpfen Zoom

Frage: "Könntest du dir vorstellen, noch eine weitere Saison beim Team anzuhängen?"
Vandoorne: "Ich mancher Hinsicht bin ich zufrieden mit meinem Cockpit hier, in mancher nicht. Aber insgesamt bin ich glücklich, wie die Arbeit mit dem Team läuft, und dass ich wieder gewinnen konnte. Denn das Team hatte in den vergangenen zwei Jahren schon ziemlich zu kämpfen - seit Pirelli kam eigentlich. Sie haben nicht viele Rennen oder gar Meisterschaften gewonnen. Und im Vorjahr hatten sie auch schwer zu kämpfen. Nun haben wir wieder eine gute Performance und Beständigkeit."