• 04.08.2008 17:15

  • von Roman Wittemeier

Grosjean hadert mit dem Schicksal

ART-Pilot Romain Grosjean ist nach einem Wochenende voller Pleiten, Pech und Reifenpannen niedergeschlagen: "Extrem negativ"

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Qualifying war bei ART beste Stimmung. Romain Grosjean hatte sich seine erste Pole-Position in der laufenden GP2-Saison gesichert, die Chancen für einen Erfolg am Hungaring waren groß. Doch bereits beim Start zum ersten Rennen war aus einem viel versprechenden Rennwochenende die Luft raus - im wahrsten Sinne. Am Wagen des Polesetters verlor ein Reifen langsam Luft, er fiel schon im Sprint zur ersten Kurve zurück. Anschließend musste er einen Extra-Stopp einlegen, kollidierte mit Meisterschafts-Leader Giorgio Pantano und wurde von der Rennleitung bestraft.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

ART-Pilot Romain Grosjean: Wir der Franzose vom Pech verfolgt?

"Man sagt immer, dass sich Glück und Pech im Verlaufe einer Saison ausgleichen", so der tief enttäuschte ART-Pilot, "aber ich glaube, ich hatte schon mehr als genug Pech. In der GP2-Asia lief alles blendend, vielleicht gleicht es sich damit aus. Ich wollte seit langer Zeit eine Pole-Position holen und nachdem ich das ausgerechnet auf dieser Strecke schaffte, wo man kaum überholen kann, sahen die Dinge richtig gut aus."#w1#

Doch die Träume vom zweiten Saisonsieg waren schnell ausgeträumt. Wahrscheinlich war Grosjean bereits in der Aufwärmrunde über kleine Trümmerteile gefahren. "Ich hatte einen schlechten Start, vielleicht verlor der Reifen zu diesem Zeitpunkt bereits Luft. Ich habe versucht, in Kurve zwei an Senna vorbei zu ziehen, aber ich hatte keinen Grip und keine Stabilität. Ich wollte das Auto dann bis zum Boxenstopp-Fenster über die Runden retten, aber ich verlor pro Umlauf zwölf Sekunden und die Luft ging immer weiter weg." Konsequenz: Grosjeans nötiger Reifenwechsel zählte nicht als Pflichtstopp, er musste anschließend noch zwei Mal an die Box.

Außerdem kollidierte der Renault-Formel-1-Tester noch mit GP2-Gesamtleader Giorgio Pantano und würde dafür mit einer Strafe belegt. Grosjean musste für das zweite Rennen noch weitere zehn Startplätze nach hinten - P25 war die Konsequenz. "Am Sonntag fuhr ich voll auf Angriff. Ich wollte zeigen, dass man sogar in Ungarn überholen kann. Ich habe zwar einige Fehler gemacht, aber es immerhin in die Top 12 geschafft. Wir waren die Schnellsten, aber mathematisch gesehen war es extrem negativ", bilanzierte der 22-Jährige, der am Ende nur zwei magere Zähler mitnahm.

"Das ist hart, weil wir eigentlich noch Chancen in der Meisterschaft hatten. Wir müssen unsere gute Arbeit fortführen und weitere Pole-Positions und Siege ins Auge fassen. Ich habe nur einen Sieg geholt, hatte aber fünf Mal die Chance. Das ist frustrierend. Das Potenzial ist da, wir müssen uns für nichts schämen. Ich muss jetzt den dritten Platz in der Meisterschaft anvisieren. Das wäre ja gar nicht einmal so schlecht, wenn man bedenkt, dass es mein erstes Jahr in der GP2-Serie ist." Der Frust des Franzosen wurde sicherlich durch eine Tatsache eher noch verstärkt: Der neue Teamkollege Sakon Yamamoto fuhr an seinem ersten Wochenende mit dem ART-Team auf die Plätze zehn und vier.