• 14.04.2007 17:57

  • von Britta Weddige

Glock froh, ins Ziel gekommen zu sein

Timo Glock berichtet im 'Motorsport-Total.com'-Interview von seiner abenteuerlichen Fahrt zu Platz zwei beim GP2-Auftakt in Bahrain

(Motorsport-Total.com) - GP2-Titelfavorit Timo Glock fuhr beim Saisonauftakt der GP2-Serie in Bahrain vom siebten Startplatz auf den zweiten Endrang. Der Deutsche war am Ende froh, dass sein stark beschädigtes Auto die Renndistanz über durchgehalten hat, wie er im Interview mit 'Motorsport-Total.com' verriet.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Mit einer sehr kämpferischen Leistung sicherte sich Timo Glock Platz zwei

Frage: "Timo Glock, der Auftakt in die Saison war nicht so schlecht oder hättest du dir den Sieg noch erwartet? Wie ist dein Fazit des ersten Rennens?"
Timo Glock: "Auf keinen Fall hätte ich mehr erwartet. Ich hätte überhaupt nicht gedacht, dass wir ankommen, weil ich einen super Start hatte, aber in der ersten Kurve mit Alex Negrão zusammengekracht bin. Von da an war die Spur total krumm, mein Lenkrad hat komplett nach rechts gestanden."

"Ich dachte, es wird schwierig, das Auto auf der Strecke zu halten. Aber irgendwann ging es einigermaßen und ich habe mich daran gewöhnt. Ich fuhr einen Vorsprung auf Andreas Zuber heraus, habe aber in der zweiten Runden einen wilden Lockup gehabt, das Rad vorne links blieb stehen und ich habe es mir eiereckig gebremst. Dann war das Auto noch schwieriger zu fahren und es wurde immer schlechter. Wir sagten, wir müssen alle vier Reifen wechseln, rechneten aber aus, dass wir dann hinter Zuber herauskommen würden, weswegen ich mich entschied, nur die beiden hinteren zu wechseln."#w1#

"Nach dem Boxenstopp konnte ich für fünf, sechs Runden ganz gut mitfahren, aber dann ging der linke Vorderreifen schlagartig in den Keller. Ab da war nichts mehr möglich. Ich habe nur noch das Auto über die Distanz retten und die Punkte holen wollen. Fünf, sechs Runden vor Schluss wurde es so extrem, dass ich dachte, der vordere Reifen würde demnächst in die Luft gehen. Ich bin echt froh, dass wir überhaupt Zweiter geworden sind."

Frage: "Aber spricht es nicht für die Stärke des Autos, wenn man mit so einem ramponierten Fahrzeug dann auf Platz zwei fährt?"
Glock: "Ja gut, für mich war es auch schwierig, denn man muss sich zuerst mal darauf einstellen. Aber wir haben letztes Jahr schon gezeigt, dass wir ein Auto entwickelt haben, das über die Distanz sehr gut ist, und als Fahrer musst du es dann im Gefühl haben, dich zurückzuhalten und zu wissen, wie lange dein Material noch hält. Und ich war mir sicher, dass es nicht mehr so lange hält, weswegen ich mich entschied, auf P2 zu gehen und die Punkte mitzunehmen."

Frage: "Wie anstrengend war das bei der Hitze und der drückenden Schwüle, die heute herrscht, noch so zu kämpfen?"
Glock: "Eigentlich war das kein Problem. Ich hatte einen superguten Rhythmus gefunden. Es war schon ein bisschen wärmer, aber das war okay. Kein Problem."

Frage: "Das Bahrain-Wochenende ist ja noch nicht vorbei für euch. Morgen Rennen zwei. Deine Erwartungen?"
Glock: "Ich starte wieder von Platz sieben. Alles möglich, würde ich sagen."

Frage: "Ohne lädiertes Auto vielleicht ganz vorne?"
Glock: "Ohne lädiertes Auto könnte es vielleicht ganz gut aussehen für uns, ja."