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Filippi triumphiert beim GP2-Comeback in Monza

Luca Filippi feiert ein triumphales Comeback in der GP2-Serie und gewinnt sein Heimrennen in Monza - Davide Valsecchi nun alleiniger Tabellenführer

(Motorsport-Total.com) - Das GP2-Hauptrennen in Monza wurde zur Comeback-Show von Luca Filippi. Der Italiener bestritt kein einziges Rennen in diesem Jahr und meldete sich bei seinem Gaststart für Coloni eindrucksvoll zurück. Nach dem Pflichtboxenstopp schnappte sich Filippi die Führung und gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab. Die Tifosi jubelten über einen Heimsieg eines Italieners. In der Meisterschaft hat Davide Valsecchi (Dams) nun die alleinige Führung inne. Er kam als Sechster ins Ziel und baute sich einen Vorsprung von acht Punkten auf Luiz Razia (Arden) auf. Der Brasilianer schied nach einer Kollision mit Fabio Leimer (Racing Engineering) aus.

Titel-Bild zur News: Luca Filippi

Luca Filippi hat bei seinem GP2-Comeback auf Anhieb gewonnen Zoom

Der Schweizer überstand diese Situation unbeschadet und sicherte sich dank der schnellsten Runde einen Extrapunkt. In Ziel kam Leimer schließlich als Fünfter. Sein Landsmann Simon Trummer (Arden) und der Österreicher Rene Binder (Lazarus) gingen leer aus. Der Tag stand aber ganz im Zeichen von Filippi. "Es fühlt sich an als wäre es gestern gewesen. Die Emotionen sind noch größer. Es ist ein unglaubliches Gefühl. Meine Karriere war unterbrochen und hat wieder gestartet. Es ist unglaublich", jubelt der Italiener. "Die Coloni-Familie hat immer an mich und an italienische Fahrer geglaubt. Danke, denn sie haben mir diese Chance gegeben. Ich habe es zurückgezahlt. Vor italienischen Fans zu gewinnen ist unglaublich."

Als die Lichter der Startampel erloschen kam Giedo van der Garde (Caterham) vom zweiten Startplatz ganz schlecht weg. Dahinter legte Filippi einen super Start hin und gewann den Sprint zur ersten Schikane. Der Italiener war aber zu schnell und kürzte die Schikane ab. Fairerweise ging er vom Gas und ließ Pole-Sitter Max Chilton (Carlin) vorbei. Für van der Garde war das Rennen vorbei. In der zweiten Kurve stellte er den Caterham ab und stieg aus. Ansonsten kamen alle Fahrer gut durch die engen ersten beiden Schikanen. Am Ende der ersten Runde lautete die Reihenfolge Chilton, Filippi, Marcus Ericsson (iSport) und Valsecchi. Razia konnte sich auf Platz sechs verbessern.

An der Spitze spulten die Fahrer in der Anfangsphase ihre Runden ab und niemand konnte entscheidende Manöver setzen. In der Einheitsserie fuhren die Boliden wie auf einer Kette aufgefädelt. Chilton, Filippi und Ericsson konnten sich in den ersten Runden leicht von den Verfolgern absetzen. Im hinteren Teil des Feldes bekam Fabio Onidi (Coloni) die schwarze Flagge mit orangem Punkt gezeigt, denn sein Frontflügel war beschädigt. Er musste einen Stopp einlegen, um die Nase zu tauschen.


Fotos: GP2-Serie in Italien, Samstag


Bereits in der sechsten von insgesamt 30 Runden öffnete sich das Boxenstoppfenster. Einer der ersten Fahrer beim Service war Razia, der damit Boden auf seinen Titelkonkurrenten Valsecchi gutmachen wollte. Am Ende der achten Runde bogen Filippi und Valsecchi an die Box ab, während Chilton und Ericsson auf der Strecke blieben. Kurz darauf spielte sich eine für die Meisterschaft möglicherweise entscheidende Situation ab. In der zweiten Schikane geriet Razia mit Leimer aneinander, drehte sich und blieb auf den Randsteinen hängen. Der Brasilianer musste aussteigen und nahm keine Punkte mit.

Leimer schiebt Razia ins Aus

Währenddessen absolvierten Filippi und Chilton ihren Pflichtboxenstopp. In der Runde nach der Box überholte Filippi seinen Gegner bei der Anfahrt zur Ascari-Schikane und übernahm die Spitze. Leimer fuhr aggressiv, denn kurz nachdem er Razia ins Aus geschoben hatte, nahm er wenige Runden später Felipe Nasr (Dams) ebenfalls in der zweiten Schikane auf die Hörner. Von den Spitzenfahrern zögerte Johnny Cecotto (Addax) am längsten seinen Boxenstopp hinaus. Die Taktik zahlte sich aus, denn durch diese Strategie verbesserte er sich auf den dritten Rang und war im Kampf um die Podestplätze dabei.

In der zweiten Rennhälfte zog Filippi vorne weg, während Chilton das Tempo nicht mehr halten konnte. Schließlich wurde er auch von Cecotto überholt. Der Venezolaner war damit bereits Zweiter. Chilton wurde immer langsamer und musste sich auch Ericsson geschlagen geben. In den letzten Runden kam er auch noch unter Druck von Leimer. An der Spitze zog dagegen Filippi seine Show ab.

Davide Valsecchi

Davide Valsecchi ist nun der alleinige Tabellenführer in der GP2 Zoom

Filippi souverän

Der Italiener baute sich einen Vorsprung von rund sechs Sekunden auf und verwaltete dieses Polster sicher bis ins Ziel. Das gesamte Jahr über hat Filippi kein GP2-Rennen bestritten, sprang in Monza bei Coloni ins Auto und düpierte die versammelte Konkurrenz. Bereits im Vorjahr konnte er das Hauptrennen im königlichen Park für sich entscheiden. Die italienischen Fans durften sich über einen Heimsieg freuen.

Cecotto wurde für seine Aufholjagd mit dem zweiten Platz belohnt. Das Podium komplettierte Ericsson als Dritter. Chilton konnte in der Schlussphase den vierten Platz noch gegen Leimer verteidigen. Der Schweizer fuhr am Ende noch die schnellste Runde und kassierte dafür einen Extrapunkt. Für die Meisterschaft entscheidend war der sechste Platz von Valsecchi. Da Razia das Rennen nicht beenden konnte, führt der Italiener nur mit acht Punkten Vorsprung.

Jonathan Palmer (iSport) und Stefano Coletti (Rapax) belegten die Positionen sieben und acht. Coletti war bisher für Coloni gefahren. Vor Monza trennte sich das Team mangels Erfolgen von Coletti und er kam bei Rapax unter. Der achte Platz bedeutet gleichzeitig die Pole-Position für das Sprintrennen am Sonntag. Esteban Gutierrez (Lotus) und Julian Leal (Trident) komplettierten die Top 10. Der Österreicher Binder kam als 17. ins Ziel. Trummer war einen Platz besser.