• 13.05.2010 19:46

  • von Stefan Ziegler

Clos schnappt sich die Monaco-Pole

Racing-Engineering-Pilot Dani Clos startet beim Hauptrennen der GP2 von der Pole-Position - Teamkollege Christian Vietoris mit Startplatz neun

(Motorsport-Total.com) - In den Schlussminuten des zweiten Freien Training der Formel 1 setzte der Regen ein, pünktlich zur Qualifikation der GP2 stand Monte Carlo unter Wasser: Die Nachwuchspiloten mussten ihr Zeittraining unter erschwerten Bedingungen abhalten. Am besten zog sich dabei Dani Clos (Racing Engineering) aus der Affäre - der spanische Rennfahrer markierte auf abtrocknender Strecke die knappe Bestzeit.

Titel-Bild zur News: Dani Clos

Diese Geste kennt man aus der Formel 1: Dani Clos freut sich über die Pole-Position

Dabei hatte es in Monaco zunächst nicht danach ausgesehen, dass Clos am Ende der Sieger sein würde - Pastor Maldonado (Rapax) hatte sich im Freien Training hervorragend in Szene gesetzt und in 1:20.476 Minuten die klare Topzeit markiert. Auch nach dem plötzlichen Wetterwechsel agierte der Venezolaner tonangebend, erhielt in Clos und Sergio Perez (Addax) aber auf einmal Konkurrenz.#w1#

Das Trio umrundete den in der Qualifikation vollkommen nassen Kurs deutlich schneller als die restlichen GP2-Piloten und machten das abschließende Zeittraining so zu einer Show für Drei. Clos, Maldonado und Perez wechselten sich kontinuierlich an der Spitze des Klassements ab, bis sich die Verhältnisse am Ende der Session schlagartig besserten: Die Rennbahn im Fürstentum trocknete ab.


Fotos: GP2 in Monaco


Optimales Timing war also gefragt, als die GP2-Piloten ihren letzten Angriff starteten - und Maldonado hatte prompt den besseren Start in den Schlusssprint. Der Rapax-Pilot ging wenige Augenblicke vor dem Ablauf der Zeit als Führender über die Linie, rumpelte anschließend aber leicht gegen die Leitplanken und vergab so seine letzte Chance. Dies nutzten Clos und Perez gnadenlos aus.

Clos, Maldonado und Perez liegen vorne

Die auf ein Duo reduzierte Spitzengruppe fegte noch einmal um den Kurs und verbesserte ihre Zeiten ein weiteres Mal. Unterm Strich blieb Clos dabei 0,033 Sekunden vor Perez, der seinerseits ein großes Zeitpolster von 0,940 Sekunden auf Maldonado aufwies. Die Entscheidung war gefallen. Hinter Clos, der in 1:37.572 Minuten Platz eins belegte, Perez und Maldonado dann der GP2-Rest.

Pastor Maldonado

Das trockene Freie Training hatte Pastor Maldonado noch an der Spitze gesehen Zoom

Alberto Valerio (Coloni) landete vor Fabio Leimer (Ocean), Jules Bianchi (ART), Davide Valsecchi (iSport) und Jérôme D'Ambrosio (DAMS) auf der vierten Position. Der einzige Deutsche im Feld der Nachwuchsklasse, Christian Vietoris (Racing Engineering), klassierte sich auf Platz neun vor Luiz Razia (Rapax). Tabellenführer Charles Pic (Arden) kam abschließend nicht über Rang 18 hinaus.

Entsprechend enttäuscht gibt sich der Franzose: "Von einem Moment auf den anderen wurde ich von Rang acht auf Position 18 durchgereicht. Das macht die Dinge natürlich schwieriger, denn Überholen ist richtig knifflig in Monaco. Ich habe aber fest vor, noch in die Punkte zu fahren und mir einen bessern Startplatz für das Sprintrennen zu sichern", kündigt der Arden-Pilot zuversichtlich an.

Vietoris: Mehr war drin in Monaco

Vietoris hadert indes mit dem Wetterwechsel, der ihn möglicherweise eine Topposition gekostet hat - im Freien Training hatte der Deutsche noch Rang drei belegt. "Als es trocken war, lief es gut", bestätigt Vietoris. "Sehr schade, dass es dann unmittelbar vor der Qualifikation zu regnen begann. Uns war klar, dass die entscheidenden Runden zum Ende hin zu absolvieren sein würden."

Charles Pic

Charles Pic kam im nassen Qualifying nicht allzu gut zurecht und wurde nur 18. Zoom

"Ich wollte anfangs keine Risiken eingehen und denke, das war die richtige Strategie. In meiner schnellsten Runde hatte ich allerdings Verkehr, sodass ich glaube, dass ich besser hätte abschneiden können", so der 21-Jährige. Immerhin: Ein Unfall blieb Vietoris erspart. Anders Vladimir Arabadzhiev (Coloni) - beim Crash in Kurve eins demolierte sich der Bulgare die Aufhängung am linken Hinterrad.

Trotz der schwierigen Bedingungen blieben größere Sachschäden aber aus und die Fahrer bewiesen im Leitplanken-Dschungel von Monaco eine gute Übersicht. Max Chilton (Ocean) leistete sich in Kurve eins nach einem heftigen Verbremser einen der wenigen Ausrutscher, konnte das Training aber wieder fortsetzen. Valsecchi eckte abschließend noch leicht am gestrandeten Maldonado-Auto an.