Chandhok am schnellsten, Senna auf Pole-Position
Karun Chandhok lässt die iSport-Mannschaft mit Bestzeit nur kurzfristig jubeln: Pole-Position holt Teamkollege Bruno Senna
(Motorsport-Total.com) - Die schlechte Nachricht vorweg: Der Dreikampf um die Krone in der GP2 scheint nur noch ein Duell zu sein, denn Lucas di Grassi ereilte im heutigen Qualifying schon sehr früh großes Pech. Der Brasilianer flog in der nassen Session in den belgischen Ardennen schon früh ab und konnte sich bei später abtrockender Piste nicht mehr verbessern. Konsequenz: Der Campos-Pilot muss auf Gnade bei der Rennleitung hoffen, denn er schaffte in der Endabrechnung nicht einmal die 107-Prozent-Hürde und wäre demnach nicht qualifiziert.

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Schneller als der Teamkollege erlaubt: Karun Chandhok holt sich die Pole-Position
Jetzt zur guten Nachricht des Freitags: Der Kampf um den Titel in der GP2 bleibt dennoch spannend, denn sowohl Bruno Senna als auch der aktuelle Gesamtführende Giorgio Pantano haben sich mit den Startplätzen zwei (Senna) und fünf (Pantano) gute Ausgangspositionen für das morgige Hauptrennen verschafft. Der Star des Tages war jedoch iSport-Pilot Karun Chandhok, der sich mit einer wahren "Krawallrunde" in allerletzter Sekunde die Pole-Position von seinem Teamgefährten Senna schnappte. Doch der Inder konnte sich nur kurz freuen, denn eine Strafe aus Valencia schickt ihn zehn Startplätze zurück.#w1#
Das Qualfiying fand bei typischen Spa-Bedingungen statt. Dunkle Wolken hatten die ersten seichten Tropfen noch während des Freien Trainings der Formel 1 kurz zuvor als Vorboten geschickt. Kurz vor dem Start der GP2-Session kamen dann kräftigere Schauer, die den Kurs gleichmäßig nass machten. Schon nach kurzer Zeit war der feuchte Spuk vorüber und die Piloten der Nachwuchsserie konnten sich daran machen, eine trockene und schnelle Spur freizufahren. Nicht allen gelang das mit der nötigen Souveränität.
Lucas di Grassi stellte seinen Wagen bereits nach knapp zwei Runden in der "Rivage" ab, Romain Grosjean drehte sich und der zu Anfang deutlich führende Pastor Maldonado legte seinen Boliden in Turn sieben in die Reifenstapel. Die anschließende Rotphase wegen der Bergung dauerte gerade einmal sechs Minuten, bevor die Zeitenjagd erneut begann. Es folgten weitere Pirouetten: Sakon Yamamoto, Kamui Kobayashi, Luca Filippi, Alberto Valerio und Roldan Rodriguez kreiselten über den Asphalt, wobei nur Filippi einschlug.
Vorne setzte unterdessen Senna seine Bestmarke, an der sich in den folgenden Minuten zunächst Titel-Konkurrent Pantano und später auch Alvaro Parente und Romain Grosjean die Zähne ausbissen, Andreas Zuber konnte kurz vor Schluss auf Rang sechs vorfahren. Einzig Karun Chandhok konnte mit dem Fallen der karierten Flagge noch am brasilianischen Hoffnungsträger vorbeiziehen und somit eigentlich eine perfekte Ausgangsbasis schaffen, wenn die Strafe nicht wäre...

