Button kein Fan der GP2: "Gibt bessere Serien"

McLaren-Pilot Jenson Button glaubt nicht, dass ein Formel-1-Pilot unbedingt in der GP2 gewesen sein muss - Bessere Talente in der Renault-World-Serie?

(Motorsport-Total.com) - Viele Wege führen in die Formel 1, doch am Ende steht für alle Piloten nur ein Ziel: die Königsklasse. Die offensichtlichste Wahl wäre natürlich der Pfad durch die GP2, da die Serie im Gegensatz zum Pendant der Formel Renault 3.5 auch im Rahmen der Formel 1 unterwegs ist und somit die größte Beachtung der Teams auf sich zieht. Aktuell sind die Hälfte aller Stammpiloten - nämlich elf von 22 - schon in der GP2 unterwegs gewesen.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button wagte den Formel-1- Aufstieg von der Britischen Formel 3 aus Zoom

Einer der anderen Hälfte ist Jenson Button, der schon in der Formel 1 war, bevor die GP2 2005 ins Leben gerufen wurde. Der Brite glaubt nicht, dass man heutzutage unbedingt in der GP2 gewesen sein muss, um in die Formel 1 zu kommen. "Man lernt das Handwerk des Rennfahrers schon früh im Motorsport, im Kart und den ersten Formelklassen", sagt der McLaren-Pilot. "Ich glaube, in der GP2 geht es darum, unsere Strecken zu lernen und eng mit einem Ingenieur zusammenzuarbeiten. Es geht nicht nur darum, so schnell wie möglich zu fahren."

Überhaupt scheint der Brite nicht sonderlich viel von der höchsten Formel-Nachwuchsserie zu halten, aus der auch sein aktueller Teamkollege Sergio Perez kommt. "Ich glaube, dass es neben der GP2 auch andere Serien gibt, die vielleicht sogar besser sind." Konkret spricht er dabei die Formel Renault 3.5 an, die im Rahmen der Renault-World-Serie unterwegs ist. "Drei der Topfahrer werden wir wahrscheinlich bald in der Formel 1 sehen", sagt er und dürfte damit die McLaren-Junioren Kevin Magnussen und Stoffel Vandoorne sowie Red-Bull-Junior Antonio Felix da Costa meinen.

Letzterer steht bereits direkt vor dem Sprung in die Formel 1. Der Portugiese gilt als aussichtsreichster Kandidat für das Toro-Rosso-Cockpit. Ob es dagegen ein Pilot der GP2 in diesem Jahr schaffen wird, ist mehr als fraglich. Lediglich Felipe Nasr wird von den Toppiloten in Verbindung mit einem Cockpit gebracht. Für Button liegt das einerseits an den wenigen Plätzen in der Formel 1 und andererseits am Niveau der GP2.

"Für die GP2 braucht man ein großes Budget, weshalb es für talentierte Fahrer nicht einfach ist, dort einen Platz zu bekommen. Manchmal liegt es mehr an der Unterstützung als am Talent", sieht der Brite das Problem an der Serie. Sein Teamkollege Sergio Perez kennt die GP2 aus eigener Erfahrung. Zwei Jahre lang war er in der Nachwuchsklasse unterwegs, in der er 2010 Vizemeister hinter Pastor Maldonado wurde.

Sergio Perez

Sergio Perez gewann in der GP2-Serie 2010 den Vizemeistertitel Zoom

Der Mexikaner glaubt schon, dass sich die Teamchefs der Formel 1 intensiv mit den Fahrern der Serie auseinandersetzen und man sich dementsprechend in gutes Licht rücken kann. "Wichtig ist, dass man gewinnt und seine Fähigkeiten zeigt, wie man mit den Reifen umgeht, wie viele Fehler man macht und so weiter. Darauf schauen die Formel-1-Teams", so Perez. Einen Vergleich mit der Renault-World-Series will sich der McLaren-Pilot nicht erlauben, dafür kennt er die Serie nicht gut genug. "Aber die GP2 ist gut", betont er.