Altmeister Pantano siegt in Silverstone
Giorgio Pantano entschied das turbulente GP2-Hauptrennen in Silverstone für sich - Lucas di Grassi und Karun Chandhok auf dem Podium
(Motorsport-Total.com) - Der GP2-Spitzenreiter hat im Hauptrennen in Silverstone wieder seine ganze Klasse gezeigt: Altmeister Giorgio Pantano (Racing Engineering) hat den turbulenten 36-Runden-Lauf für sich entschieden. Damit konnte Pantano in der Gesamtwertung seinen Vorsprung auf den Zweitplatzierten Bruno Senna auf 13 Punkte ausbauen. Auf Platz zwei fuhr GP2-Rückkehrer Lucas di Grassi, der erst am letzten Rennwochenende in Magny-Cours bei Campos angeheuert hat. iSport-Pilot Karun Chandhok kam als Dritter ebenfalls aufs Podium, während sein Teamkollege Senna Fehler machte und noch dazu Pech hatte und am Ende Sechster wurde.

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Der Routinier hat es allen gezeigt: Giorgio Pantano hat in Silverstone gewonnen
Pantano nutzte seine ganze Routine und attackierte am Ende des Rennens, als alle anderen ihr Pulver bereits verschossen zu haben schienen und mit abbauenden Reifen zu kämpfen hatten. Ein sensationelles Rennen zeigte auch Sébastien Buemi (Arden), der sich trotz einer Kollision von Startplatz zwölf auf Rang vier arbeiten konnte. Fünfter wurde Romain Grosjean vor Senna und Andreas Zuber. Auf Platz acht beendete Luca Filippi das Rennen.#w1#
Es war ein Rennen, in dem von der ersten bis zur letzten Runde Spannung geboten war. Am Start kam Polesitter Senna gut weg, von Startplatz vier aus raste di Grassi vor auf Rang zwei vor Grosjean. Zuber, der auf Startplatz drei stand, kam dagegen nicht optimal weg und fiel hinter Pantano zurück auf Rang fünf. Mike Conway und Michael Herck blieben beim Start gleich ganz stehen.
Polesitter Senna: Führungsverlust durch Fehler
Das Rennen ging turbulent weiter: In Runde vier machte der in Führung liegende Senna einen Fehler, kam zu weit nach außen in die Wiese und fiel nach hinten auf Rang fünf hinter Zuber. Der Brasilianer baute noch mehrere Fehler ein, war allerdings nur einer von vielen Piloten, die sich in den 36 Rennrunden drehten oder durch die Kiesbetten und Wiesen rauschten. Sébastien Buemi und Pastor Maldonado gerieten so aneinander, dass Buemi kurz mit der linken Seite abhob - es ging aber gut und der Schweizer konnte seine Aufholjagd fortsetzen.
Einer der Piloten, die sich zwischenzeitlich von der Strecke verabschiedeten, war auch Zuber, den es eine Runde nach Senna erwischte. Der Piquet-Pilot hoppelte ebenfalls durch die Wiese und rutschte von Rang vier ab auf Rang zwölf.
In der Box wurde es eng
Zuber absolvierte seinen Boxenstopp sehr früh. Damit konnte er mit frischen Reifen wieder aufholen und sich im Klassement nach vorn arbeiten. Senna, der eher spät an die Box kam, hatte dagegen Pech. Bei der Anfahrt zu seinem Standplatz musste er in der Boxengasse abbremsen, weil vor ihm di Grassi von seinem Stopp losfuhr. Das kostete den iSport-Piloten viel Zeit, Senna musste sich als Siebter hinter seinem Teamkollegen Chandhok wieder einreihen.
Nach den Boxenstopps führte di Grassi vor Grosjean, Pantano, Kamui Kobayashi, Zuber, Chandhok und Senna. Doch die Action auf der Strecke ging weiter. In Runde 21 flog Kobayashi ab, damit rückten die hinter ihm Platzierten einen Platz weiter nach vorn.
Pantanos Aufholjagd beginnt
In der Schlussphase des Rennens begann Pantano seine Aufholjagd. In Runde 25 schnappte er sich mit einem sensationellen Manöver Grosjean und schob sich auf Rang zwei. Von da ab machte er Jagd auf den führenden Buemi. Gleichzeitig bekamen jene Piloten, die früh beim Stopp waren, allmählich Probleme mit den Reifen. Das spürte unter anderem Zuber, der als Vierter keine Chance gegen die Attacken von Chandhok hinter sich hatte. Chandhok, der sich zuvor noch erfolgreich gegen die Attacken von Teamkollege Senna gewehrt hatte.
Sechs Runden vor Schluss verlor Zuber mit seinen alten Reifen die Kontrolle über sein Auto und rutschte wieder in die Wiese - damit fiel er wieder im Klassement zurück auf Rang sieben.
Die Rennentscheidung
Unterdessen setzte Pantano an der Spitze die Jagd auf di Grassi fort. Immer wieder attackierte der Italiener des führenden Campos-Piloten und war schließlich auch erfolgreich. Fünf Runden vor Schluss setzte sich Pantano mit einem heißen Manöver an die Spitze vor di Grassi und Grosjean. Grosjean wiederum kämpfte gegen Chandhok, während Senna dahinter wieder einen Platz verlor und auf Rang sechs zurückfiel.
Das Rennen blieb spannend bis ins Ziel: Die Plätze eins und zwei schienen an Pantano und di Grassi vergeben zu sein, doch um die Positionen dahinter wurde in den letzten Runden noch heftig gekämpft. Grosjean verbremste sich mehrfach und musste seinen dritten Platz schließlich an Chandhok abgeben. Danach musste Grosjean auch noch Buemi und Senna passieren lassen. Doch in der letzten Runde rauschte Senna nochmals durch den Kies, Grosjean kam wieder vorbei und belegte im Ziel den fünften Platz hinter Buemi.

