Die Formel G kommt: Nick Heidfeld gründet neue Elektro-Rennserie

Nick Heidfeld und sein ehemaliger Formel-E-Teamchef gründen neue Elektro-Rennserie: Formel G soll Plattform für Profis und Nachwuchsfahrer sein

(Motorsport-Total.com) - Nick Heidfeld und Dilbagh Gill, ehemaliger Formel-E-Teamchef von Mahindra, haben gemeinsam eine neue rein elektrische Rennserie ins Leben gerufen: Die Formel G. Ab 2024 soll die neue Meisterschaft mit einem bisher einzigartigen, zweistufigen Format an den Start gehen, das sowohl Nachwuchs- als auch Profirennfahrern eine Plattform bietet.

Titel-Bild zur News: Teaserbild des Formel-G-Autos

Teaserbild des Formel-G-Autos Zoom

Möglich wird dies durch die Eigenschaften des FG-ETwin genannten Fahrzeugs, das in zwei Leistungsstufen betrieben werden kann. Während die Profis in der FG-1-Meisterschaft die volle Geschwindigkeit des Wagens ausnutzen können, wird das gleiche Fahrzeug in der FG-2-Serie für Nachwuchsrennfahrer mit reduzierter Leistung eingesetzt.

Die erste Saison der Formel G im Jahr 2024 soll aus vier unabhängigen regionalen Meisterschaften mit jeweils zehn Teams bestehen. Jede dieser Meisterschaften wird in zwei Klassen unterteilt: Eine für Profis und eine für Nachwuchsfahrer.

Zwei Meisterschaften mit einem Auto

Ziel des neuen Konzepts ist es laut Heidfeld und Gill, die Kosten zu senken und es den Teams zu ermöglichen, mit dem gleichen Budget und dem gleichen Team, das für ein Auto benötigt wird, zwei Rennen zu bestreiten.

"Das ist eine Meisterschaft, die mir sehr am Herzen liegt", sagt Heidfeld. "Von dem Moment an, als Dilbagh seine Vision vorstellte, wollte ich unbedingt dabei sein", so der ehemalige Formel-1-Pilot, der von 2015 bis 2018 für das von Gill geführte Mahindra-Team in der Formel E fuhr.

"Als Rennfahrer kenne ich die Hürden, die es beim Einstieg in den Motorsport zu überwinden gilt. Ich glaube, dass die Formel G eine wirklich einzigartige Rennplattform ist, die viele dieser Hindernisse beseitigt und Möglichkeiten schafft, die es vorher nicht gab."

Heidfeld: "Meisterschaft liegt mir am Herzen"

"Gleichzeitig füllt die Formel G eine Lücke im grünen Motorsport, auf die alle Beteiligten - Teams, Fahrer, Sponsoren, Veranstalter und vor allem die Motorsportfans in aller Welt - gewartet haben. Ich kann es kaum erwarten, die ersten Rennen zu fahren und die nächste Generation von Fahrern dabei zu unterstützen, die Stars von morgen zu werden", sagt Heidfeld.

Nick Heidfeld

Nick Heidfeld ist einer der Köpfe hinter der Formel G Zoom

Gill und Heidfeld hatten ihre Pläne erstmals in diesem Jahr beim E-Prix der Formel E in Hyderabad vorgestellt, damals noch unter dem Namen ACE. Der neue Name Formel G soll für grün, global, gut, Wachstum (englisch: growth) und bahnbrechend (englisch: groundbreaking) stehen.

"Als Nick Heidfeld und ich die ACE ins Leben riefen, dachten wir an zwei Serien mit denselben Teams, die auf der ganzen Welt bei ihren eigenen Veranstaltungen gegeneinander antreten", so Gill, der auch als CEO der Formel G fungiert.

Eigenes Formel-G-Auto wird entwickelt

"Als wir mit Teambesitzern, Promotern, Besitzern anderer Motorsportserien und verschiedenen Interessengruppen sprachen, wurde klar, dass jede Region ihre eigenen wirtschaftlichen und nachhaltigen Herausforderungen und Ziele hat, die wir angehen müssen, wenn wir die Formel G zur führenden Serie im am schnellsten wachsenden und unterversorgten Sektor des Motorsports machen wollen", so Gill weiter.

Bei der Präsentation der damaligen ACR-Serie in Hyderabad hatten die Organisatoren ein Fahrzeug gezeigt, das dem Gen2-Auto der Formel E ähnelte, aber eine andere Karosserie hatte. Doch nun hat sich die Formel G nach eigenen Angaben Verträge und Zulieferer gesichert, um ein neues, revolutionäres Elektroauto zu bauen, dessen Teaserbild eine Haifischflosse zeigt, die dem ACE-Prototyp fehlte.