• 18.05.2018 18:19

"Nervös": Rosberg rast mit neuem Formel-E-Auto durch Berlin

Nico Rosberg hat mit dem neuen Gen2-Auto der Formel E eine Demofahrt in Berlin hingelegt - Aufregung vor dem morgigen Test auf der Rennstrecke von Tempelhof

(Motorsport-Total.com) - Nico Rosberg ist zurück im Rennwagen. Der Deutsche fuhr heute in der Innenstadt von Berlin das neue Gen2-Auto der Elektrorennserie - und zwar vom Brandenburger Tor bis zum Flughafen Tempelhof. "Es war großartig", strahlt er nach seiner Rückkehr hinters Lenkrad. Morgen wird der Formel-1-Weltmeister noch einmal in das Auto klettern und es auf der Rennstrecke in Tempelhof bewegen. "Das wird ziemlich cool", sagt er.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg war heute in Berlin wieder mit Helm und Rennoverall unterwegs Zoom

Allerdings schleicht sich bei Rosberg auch eine gewisse Portion Angst mit ein, wenn er daran denkt, morgen zum ersten Mal seit seinem Rücktritt wieder ein Auto am Limit auf der Rennstrecke zu bewegen: "Ich bin wohl etwas nervös und frage mich: 'Habe ich es noch in mir? Werde ich das Limit bei einem so anderen Auto fühlen?' Ich sollte es besser nicht wegwerfen", lacht er und meint: "Aber das würde zumindest eine Story kreieren."

Aktuell ist der Deutsche als Investor bei der Elektrorennserie aktiv. Als Rennfahrer zurückkehren, will er allerdings nicht. Er genießt die Zeit an der Seitenlinie. Im Interview erklärt er, was ihn in die Formel E treibt und wie er sein Investment in der Serie sieht.

Frage: "Sie saßen heute seit längerer Zeit mal wieder am Steuer eines Rennfahrzeugs. War das Motorsport-Gefühl sofort wieder da? Ist Motorsport überhaupt der richtige Begriff für die Formel E - was meinen Sie?"
Nico Rosberg: "Die Formel E fällt für mich definitiv unter die Kategorie Motorsport. Das Fahrzeug ist auch ein echter Rennwagen. Absolut! Aber die Formel E ist eben nicht nur Motorsport - da ist viel mehr als nur Motorsport."


Fotos: Nico Rosberg fährt Formel E in Berlin


Frage: "Die Formel E ist selbst für die erfahrensten Piloten eine Herausforderung. Was denken Sie, auf welcher Position würden wir Sie am Samstag vor dem Rennen in der Startaufstellung antreffen?"
Rosberg: "In der Serie haben wir megastarke Fahrer. Ich könnte mich da nicht reinsetzen und sofort vorne dabei sein. Unmöglich. Das Level ist enorm hoch und da bräuchte ich schon etwas Zeit, um mich einzufinden."

Frage: "Die großen Automobil-Hersteller werden immer aktiver in der Formel E. Was wird sich dadurch Ihrer Meinung nach verändern?"
Rosberg: "Das wird der Serie noch mehr Schub verleihen und den Trend weiter verstärken. BMW, Audi, Porsche, Mercedes - die bringen alle immer mehr Hersteller- Support ein. Das wird gigantisch! Ich weiß gar nicht, ob es im Racing-Bereich schon einmal etwas Vergleichbares gegeben hat. Dass die vier großen deutschen Premium-Marken in einem Format gegeneinander antreten - das ist sensationell!"

Frage: "Sehen Sie das wachsende Engagement der Hersteller auch kritisch oder
überwiegen für Sie die positiven Effekte?"
Rosberg: "Ich sehe das als große Chance. Man muss sich natürlich auch langfristig Gedanken machen, wohin die Reise gehen soll. Dessen ist sich Alejandro Agag auch durchaus bewusst - wir haben uns darüber auch schon unterhalten."


Die besten Momente der Formel E in Berlin

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Frage: "Formel-E-Chef Alejandro Agag hat vor kurzem verraten, dass das neue Formel-E-Rennformat vom Videospiel Mario Kart inspiriert ist. Es soll vor allem die jüngere Generation umhauen, meinte Agag. Eine gute Idee? Was meinen Sie?"
Rosberg: "Das ist meiner Meinung nach genau der richtige Ansatz. Die Formel 1
erreicht die junge Zielgruppe gar nicht mehr in dem Umfang. Die jungen Leute sind eher durch Spiele zu begeistern. Von daher hat Alejandro absolut recht, wenn er die Formel E hier anders positioniert. In dem Bereich kann man richtig kreativ sein und die Jugend besser abholen, wenn man sich etwas Gutes einfallen lässt."

Frage: "Sie sind als Investor der Formel E aktiv. Wie sieht ihre Anlagestrategie aus?"
Rosberg: "Meine Strategie ist ganz einfach: Ich bin voll überzeugt von der E-Mobilität und den damit verbundenen Möglichkeiten. E-Mobilität ist eine riesige Chance für unsere Welt, in Richtung Nachhaltigkeit zu gehen. Wir erleben gerade eine extrem faszinierende Zeit. Im Bereich der Mobilität gab es so etwas vorher noch nie. Das Potenzial ist enorm und daher bin ich auch so überzeugt von der Formel E - sie ist das Epizentrum, um diese neue Technologie zu zeigen."

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