Nach gescheitertem F1-Einstieg: Porsche weiter in der Formel E

Porsche verlängert sein Engagement in der Formel E um mindestens zwei Jahre, spricht aber von einem langfristigen Plan, der auch die Gen4 mit einbezieht

(Motorsport-Total.com) - Zwei weitere Jahre in der Formel E für Porsche: Der Stuttgarter Sportwagenhersteller hat im Vorfeld des Finalwochenendes in London die Verlängerung seines Engagements bis zum Ende der Saison 2025/26, also dem Ende der Gen3-Ära, bekannt gegeben. Man spricht aber auch von langfristigen Plänen, bei denen man das Gen4-Auto mitgestalten möchte.

Titel-Bild zur News: Die Ampel für die Verlängerung des Formel-E-Engagements ist für Porsche auf Grün gesprungen

Die Ampel für die Verlängerung des Formel-E-Engagements ist für Porsche auf Grün gesprungen Zoom

Porsche legt großen Wert darauf, sein Straßenportfolio aus Elektro-, Hybrid- und Verbrennermodellen auch im Motorsport abzubilden. Die Formel E steht dabei für den vollelektrischen Teil, Le-Mans-Prototypen und GT-Modelle decken die anderen Bereiche ab. Zuletzt war ein Einstieg von Porsche in die Formel 1 an einem Rückzieher von Red Bull in letzter Minute gescheitert.

"Wir wollen innovative Technologien und mehr Nachhaltigkeit in den Motorsport bringen und an der Spitze neuer Entwicklungen stehen", sagt Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. "Die Formel E spielt dabei eine große Rolle. Der Wettbewerb in dieser Serie ist auf einem außergewöhnlich hohen Niveau und ermöglicht uns, wichtige Impulse für zukünftige Serienmodelle zu setzen."

"Mit hochklassigen und spannenden Rennen begeistert sie Menschen rund um den Globus für Elektromobilität. Dazu tragen wir gerne auch in Zukunft bei. Wir wollen die Formel E langfristig mitgestalten."

Titelchancen beim Finale in London

"Mit unserem Einstieg in die Formel E haben wir ein neues Kapitel im vollelektrischen Motorsport aufgeschlagen", ergänzt Michael Steiner, Vorstand für Forschung und Entwicklung der Porsche AG. "Wir sind nach wie vor davon überzeugt, mit unserer Präsenz und unseren Erfolgen in der Formel E einen Grundstein für künftige Mobilitätslösungen zu legen."

"Sie bietet das wettbewerbsstärkste Umfeld, um die Entwicklung von High-Performance-Fahrzeugen mit Schwerpunkten auf Umweltfreundlichkeit und Energieeffizienz zu beschleunigen. Wir freuen uns darauf, die erfolgreiche Zukunft der Formel E aktiv mitzugestalten und dadurch der Elektromobilität auf globaler Ebene noch mehr Schub zu verleihen."

Der ursprüngliche Fünfjahresplan bis zum Ende der Saison 2024 wird damit um zwei Jahre verlängert. Porsche ist derzeit mit seinem Werksteam und dem Kundenteam Andretti in der Formel E vertreten.

Pascal Wehrlein hat noch rechnerische Chancen auf den WM-Titel, die allerdings rein theoretischer Natur sind. Deutlich besser sieht es für Andretti-Pilot Jake Dennis aus, der nach seinem Sieg in Rom als Tabellenführer zum abschließenden "Double-Header" beim London E-Prix reist.

In der Teamwertung hingegen hat das Porsche-Werksteam als derzeit Zweiter realistische Chancen auf den Titel. Auch Andretti ist als Vierter im Kampf um die Krone noch nicht ganz abgeschrieben.

Formel E tritt in Stabilisierungsphase ein

Für die Formel E sind das wichtige Nachrichten, denn damit bleibt einer der großen deutschen Hersteller der Serie erhalten. Porsche war Teil des großen Ansturms der deutschen Automobilindustrie auf die Formel E, als Audi, BMW, Mercedes und Porsche in den Jahren 2018 und 2019 einstiegen.

Doch die anderen Hersteller verschwanden so schnell, wie sie gekommen waren. Porsche hingegen bleibt nun langfristig dabei, was auch für die Formel E ein wichtiges Signal ist. Die Elektro-Formelserie findet damit nach dem Exodus der drei deutschen Autogiganten zu Stabilität.

Alle Beteiligten sind sich einig: Porsche und Formel E passt zusammen

Alle Beteiligten sind sich einig: Porsche und Formel E passt zusammen Zoom

"Porsche ist seit seinem Einstieg in die Formel E ein geschätztes und einflussreiches Team, und wir freuen uns, dass dies auch weiterhin so sein wird", sagt Alejandro Agag, Gründer und Chairman der Formel E.

"Die Meisterschaft ermöglicht es Porsche, die Entwicklung innovativer Technologien für elektrische Fahrzeuge, die wir in ihren Straßenautos sehen, zu beschleunigen. Dazu ist das Team ein aktives Mitglied der Gruppe, die die Entwicklung der nächsten Generation des Formel-E-Rennwagens vorantreibt, der ab Saison 13 an den Start gehen wird."

Formel-E-Chef Jeff Dodds fügt hinzu: "Das Bekenntnis von Porsche zur ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft wird die Qualität des sportlichen Wettbewerbs und der Unterhaltung zweifellos auch in den kommenden Jahren auf höchstem Niveau halten."

"Die Präsenz von Porsche in der Startaufstellung und die Rennen gegen andere namhafte Automobilhersteller machen die Formel E zur wettbewerbsstärksten Serie im Motorsport."