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  • 08.05.2020 12:03

Formel E "Race at Home" Monaco: Geht Günthers Durchmarsch weiter?

Bei dritten Wertungslauf der Formel E "Race at Home Challenge" kann BMW-Pilot Maximilian Günther seine makellose Siegesbilanz im virtuellen Monaco ausbauen

(Motorsport-Total.com) - Zwei Rennen - zwei Siege: BMW-Pilot Maximilian Günther hat bei den virtuellen Rennen der Formel E "Race at Home Challenge" bisher eine weiße Weste. Zwar stand zweimal Mercedes-Fahrer Stoffel Vandoorne auf der Pole-Position und führte die Rennen an, doch nach Fahrfehlern des Belgiers ging der Sieg jeweils an Günther.

Titel-Bild zur News: Monaco

Das virtuelle Monaco ist Schauplatz des dritten Saisonrennens Zoom

An diesem Samstag findet das dritte Rennen der Serie, die in Zusammenarbeit mit Motorsport Games ausgerichtet wird, und bei der Geld für den Coronavirus-Fond des Kinderhilfswerks UNICEF gesammelt wird, auf dem virtuellen Formel-E-Kurs von Monaco statt.

Dort hatte Günther in der Simulation rFactor 2 bereits das nicht zur Meisterschaft zählende Testrennen gewonnen. Dieses Mal geht es um Punkte, und alle 24 Stammfahrer der Formel E werden teilnehmen.

Günthers BMW-Teamkollege Alexander Sims stellt die Strecke von Monaco vor:

Kurve 1 - Sainte Devote

Der Formel-E-Kurs von Monaco führt wie die Grand-Prix-Strecke nach dem Start in die enge Rechtskurve Sainte Devote.

"Dort muss man hart bremsen, und es geht durch eine leichte Kurve. Man muss versuchen, so gerade wie möglich anzufahren", sagt Sims. "Dort kann man leicht die Kontrolle über das Auto verlieren, denn in rFactor 2 haben wir zwei Gänge."

Sainte Devote

Nach der Sainte Devote geht es für die Formel E rechts weiter Zoom

"Wenn man herunterschaltet, kann das Heck ausbrechen. Wenn man den richtigen Zeitpunkt verpasst, dreht man sich oder blockiert die Vorderräder und rutscht geradeaus. Es ist eine sehr schwierige Kurve, die fast blind ist. Es ist sehr wichtig, den Scheitelpunkt zu treffen."

Kurven 3 und 4 - Hafenschikane

Anstatt den Hügel hinauf in Richtung Casino zu fahren, biegt das Formel-E-Layout in eine Abfahrt ab und kehrt an der Hafenschikane in Form einer 180-Grad-Haarnadel-Kurve auf den Formel-1-Kurs zurück.

"Weil es so eine langsame Kurve ist, meint man im ersten Moment, es wäre wichtig, so spät wie möglich zu bremsen. Entscheidender ist aber die richtige Linie zu treffen, damit die Minimalgeschwindigkeit so hoch wie möglich ist", erklärt Sims.

Hafenschikane

Hafenschikane ist in der Formel E eine Haarnadelkurve Zoom

"Wenn man 3 km/h langsamer durch die Kurve fährt, verliert man eine halbe Sekunde und merkt es nicht einmal. Dafür am Simulator das richtige Gespür zu finden, ist nicht einfach. Wenn man auch nur einen Meter zu weit fährt, muss man erneut abbremsen, um den zweiten Scheitelpunkt zu treffen."

Kurve 5 - Tabac

Von der Hafenschikane aus geht es in Richtung Tabac und dann in den ersten Teil des Schwimmbad-Komplexes. Auf einer Strecke, die nicht viele schnelle Kurven hat, ist es in diesem Abschnitt wichtig, so viel Schwung wie möglich mitzunehmen.

"Dort ist man recht schnell, daher ist es sehr wichtig, die richtige Linie zu treffen. Wenn man auch nur ein bisschen von der Ideallinie abkommt, muss man Tempo rausnehmen, und dann passt der Ausgang nicht mehr. Das ist ein Tanz auf der Rasierklinge, denn keinesfalls will man die Leitplanke innen treffen und sich das Rad abreißen."

Kurven 6/7 und 8/9 - Schwimmbad

"Der erste Teil des Schwimmbads ist relativ unkompliziert", sagt Sims über die schnelle Links-Rechts-Kombination. "Wenn man den richtigen Rhythmus hat, kann man sie im Simulator voll fahren. Nach einer kurzen Geraden ist der zweite Teil deutlich enger."

"Normalerweise wirken dort noch Seitenkräfte auf das Auto, man lenkt für gewöhnlich beim Anbremsen noch leicht nach rechts. Daher ist es wichtig, das Auto so gerade wie möglich zu halten, sonst kann man das Heck verlieren. Das wäre allerdings nicht allzu schlimm, denn Links am Ausgang der Kurve gibt es nur einen Baguette-Randstein, daher kann man ausweichen."

Kurve 11 - La Rascasse

Obwohl sie von der FIA als Kurve angesehen wird, kann man Kurve 10 voll fahren, ehe es in die berühmte Rascasse geht.

"Die ist ziemlich schwierig, denn während des Anbremsens lenkt man noch leicht ein", erklärt Sims. "Außerdem gibt es eine leichte Richtungsänderung. Zunächst lenkt man nach links, und mittendrin dann nach rechts. Die zweite Leitplanke muss man richtig erwischen."


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"Man sieht sie erst so spät, dass man das Auto schon für die Kurve platziert haben muss. Daher muss man hoffen, dass der eingeschlagen Winkel passt. Auch hier gibt es am Ende der Bremszone wieder diesen seltsamen Gangwechsel. Wenn man den verpatzt, kann man auch dort das Heck verlieren."

Kurve 12 - Anthony Noghes

Auf dem Weg zur letzten Kurve, Kurve 12 oder besser bekannt als Anthony Noghes, hat man kaum Gelegenheit, das Gaspedal zu betätigen. Da die Fahrer so tief im Auto sitzen, wird oft ein Kegel auf die Leitplanke gestellt, damit sie einen Anhaltspunkt haben.

"Hier ist es wichtig, den Eingang sauber zu erwischen. Man darf nicht zu spät bremsen oder zu schnell einlenken, vor allem am Simulator", sagt Sims. "Man muss die Linie sauber treffen, damit man früh aufs Gas gehen kann. Es folgt eine lange Gerade. Wenn man es übertreibt, gewinnt man am Einfang nur ein paar Hundertstel, verliert aber am Ausgang viele Zehntel. In dieser einen Kurve ist es wichtig, überhaupt nicht zu bremsen."

Das dritte Rennen der "Race at Home Challenge" ist am Samstag (9. Mai) ab 16:30 Uhr auf Motorsport-Total.com im Livestream zu sehen.

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