• 15.06.2017 17:53

  • von Roman Wittemeier

Formel E: Porsche zeigt erneut Interesse

Die Markenvielfalt in der Formel E könnte noch größer werden: Porsche-Verantwortliche zeigen sich interessiert - Einstieg zur Mission-E-Markteinführung?

(Motorsport-Total.com) - Die Formel E kann sich derzeit nicht gerade über mangelndes Interesse von Seiten zahlreicher Automobilhersteller beschweren. BMW hat einen Fuß in der Tür, Audi ist neben Renault, Jaguar und DS (Citroen) bereits werksseitig engagiert und weitere große Marken evaluieren einen möglichen Einstieg. Neben Ferrari wird auch Porsche als potenzieller Formel-E-Kandidat gehandelt. Die Gerüchte im ein Engagement der Stuttgarter haben in den vergangenen Wochen mehr Schwung erhalten.

Titel-Bild zur News: Andreas Seidl Porsche

Porsche-LMP1-Teamchef Andreas Seidl war bei der Formel E in Monaco zu Gast Zoom

Nach persönlicher Einladung durch Formel-E-Boss Alejandro Agag stimmte Porsche-Vorstandschef Oliver Blume einem Besuch des Monaco-Rennens zu. Blume trat beim Event im Fürstentum nicht allein auf, sondern zeigte sich in Begleitung von Entwicklungsvorstand Michael Steiner und dem LMP1-Teamchef Andreas Seidl. Man schaute sich die Szene und die Abläufe bei Teams sehr genau an.

Porsche hatte schon in den vergangenen Monaten mehrfach erklärt, dass man die Formel E nicht aus dem Auge verliere. Ein möglicher Einstieg wurde aber immer an die Bedingung geknüpft, dass man bei der Entwicklung des Antriebsstrangs und des Fahrzeuges mehr Freiheiten zulässt. Die Formel E hat einen entsprechenden Fahrplan für die Zukunft aufgestellt. Bald wird nur noch ein Fahrzeug pro Fahrer benötigt, die Möglichkeiten zur Darstellung von technischer Kompetenz werden umfangreicher.

"Es ist eine ganz andere Szene als die WEC, in der wir sehr erfolgreich mit dem 919 Hybrid engagiert sind, aber sie hat auch sehr interessante Elemente", sagt Porsche-LMP1-Team- und Technikchef Seidl auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'. Wie konkret an einem möglichen Engagement gearbeitet wird, bleibt unklar. Sicher ist: Strategisch könnte ein Formel-E-Programm genau zu passenden Zeitpunkt kommen - nämlich zur Markteinführung des Mission E im Herbst 2019.


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Die Formel E hat die Anzahl der Startplätze derzeit rigoros begrenzt. Man will nur zwölf Teams mit jeweils zwei Startern zulassen. Zehn Mannschaften sind in der aktuellen Saison eingeschrieben, auf den elften Startslot hat Mercedes sich eine Option gesichert. Demnach wäre noch ein Startplatz frei. Ob ihn Porsche bekommen wird, steht in den Sternen. Selbst wenn ein anderer Hersteller schnell zugreift, darf man aber davon ausgehen, dass Agag für eine Marke wie Porsche jederzeit einen zusätzlichen Platz schaffen würde.