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Formel E Berlin: Gibt es auch 2019 wieder einen deutschen Heimsieg?

Vier Fahrer, dazu zwei Hersteller und ein weiteres Team aus Deutschland - Dürfen die Zuschauer in Berlin am Samstag erneut einen deutschen Heimsieg bejubeln?

(Motorsport-Total.com) - Daniel Abt hat beste Erinnerungen an den Berlin ePrix 2018. Vor einem Jahr triumphierte der Deutsche bei seinem Heimrennen mit Rennsieg, Pole-Position und schnellster Runde auf ganzer Linie. 2019 stehen die Chancen für die deutschen Zuschauer gar nichts so schlecht, wieder einen Heimsieg bejubeln zu dürfen. Denn Deutschland hat am Samstag zahlreiche Eisen im Feuer.

Titel-Bild zur News: Daniel Abt

Daniel Abt feierte 2018 einen Heimsieg in Berlin Zoom

Das heißeste dürfte aktuell Andre Lotterer sein. Der konnte bislang zwar noch kein Formel-E-Rennen gewinnen, liegt in der Meisterschaft aber auf Rang zwei und nur einen Zähler hinter Spitzenreiter Jean-Eric Vergne. Da wäre es passend, ausgerechnet beim Heimspiel in Berlin seinen ersten Sieg in der Elektroserie zu holen. Den Sieg hat sich auch Vorjahresgewinner Abt zum Ziel gesetzt.

"Das vergangene Jahr war großartig", erinnert er sich mit einem breiten Lächeln zurück. Er erklärt, dass er auch in dieser Saison "ziemlich zuversichtlich" sei. Gleichzeitig erinnert er aber auch daran, dass es in diesem Jahr "super eng" zugehe, und er merkt an: "Es ist eine neue Saison, und es gibt keine Garantien." Abt stand in dieser Saison bislang zweimal auf dem Podium und liegt auf Rang neun der Meisterschaft.

Ein Heimspiel ist Berlin nicht nur für Abt selbst sondern auch für seinen Arbeitgeber. "Es war im vergangenen Jahr ein fantastisches Rennen", erinnert sich Audi-Teamchef Allan McNish zurück und verrät: "Unsere Feier am Samstagabend war großartig - vor allem für Daniel! Ich glaube, er hat die ganze Nacht gefeiert, bevor ich ihn am Morgen um 4:00 Uhr mit einem glücklichen Gesicht und einem Kebab in der Hand wiedergesehen habe ..."

Kein klarer Favorit im engen Feld

Auch er weiß allerdings, dass es dieses Jahr "schwierig" werden könnte, diesen Erfolg zu wiederholen. Schließlich geht es in der Formel E aktuell sehr eng zu, und es gibt keine klaren Favoriten. Auf jeden Fall haben die Ingolstädter gute Erinnerungen an Berlin, denn seit 2016 stand hier immer mindestens ein Audi-Pilot auf dem Podium. Diese Serie wird man 2019 fortsetzen wollen.

Für das ebenfalls deutsche HWA-Team ist es der erste Auftritt in Berlin. Die Truppe ist erst seit dieser Saison dabei, weshalb Teamchef Ulrich Fritz erinnert: "Unser Hauptziel ist es, so viel wie möglich zu lernen." Abgesehen vom dritten Platz von Stoffel Vandoorne in Rom blieben die ganz großen Ergebnisse noch aus. Für Fritz ist Berlin auf jeden Fall ein "wichtiges Wochenende".

Stoffel Vandoorne

Stoffel Vandoorne holte in Rom das erste Formel-E-Podium für HWA Zoom

In einer ähnlichen Position befindet sich auch Rookie Pascal Wehrlein, der es "gar nicht abwarten" kann, bei seinem Heimrennen an den Start zu gehen. Auch der Mahindra-Pilot fährt seine erste Formel-E-Saison. In Chile stand er bereits einmal auf dem Podium, auf seinen ersten Sieg wartet der ehemalige Formel-1-Pilot aber noch. Klappt es vielleicht in Berlin?

Berlin-Debüt für Wehrlein und Co.

In der Meisterschaft liegt Wehrlein auf Platz zwölf, und der Titel ist für ihn im ersten Jahr laut eigener Aussage sowieso kein Thema. "Überhaupt nicht", stellt er klar und erklärt: "Ich habe das erste Rennen verpasst, und es ist meine erste Saison. Ich muss eine Menge lernen, alle Strecken sind neu für mich." Das gilt auch für das Heimrennen in Berlin, wo Wehrlein von Familie und Freunden unterstützt wird.

Mit Maximilian Günther ist auch dieses Mal wieder ein vierter deutscher Pilot am Start. Er wurde in Paris vor einem Monat starker Fünfter und würde die Leistung in Berlin sicher gerne wiederholen. Zudem ist mit BMW auch noch ein weiterer deutscher Hersteller dabei. BMW-Motorsportchef Jens Marquardt erinnert: "Es ist unserer erstes Jahr, in dem wir richtig mit dabei sind."

Pascal Wehrlein

Pascal Wehrlein stand in Chile erstmals auf einem Formel-E-Podium Zoom

Auch BMW sei daher noch in der Lernphase. Trotzdem konnte man durch Antonio Felix da Costa in diesem Jahr bereits einen Sieg feiern. Der Portugiese liegt zudem auf dem vierten Platz in der Meisterschaft und hat noch Chancen auf den Titel. Außerdem glaubt Marquardt, dass die Strecke auf dem alten Flughafengelände Tempelhof gut zum BMW-Paket passen könnte.

Die Chancen auf einen weiteren deutschen Heimsieg in Berlin sind also durchaus gegeben.

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