powered by Motorsport.com
  • 18.09.2011 17:21

Kuriose Qualifikation: Mehrere Strafen nach Rotphase

Richie Stanaway sicherte sich einmal mehr die Pole-Position im Formel-3-Cup, doch die Qualifikation stand ganz im Zeichen zahlreicher Geldstrafen

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich war nach dem zweiten Qualifying im Formel-3-Cup alles klar. Der neue Meister Richie Stanaway (Volkswagen-Dallara) hatte bei schwierigen Bedingungen deutlich die Nase vorn. In der letzten Runde deklassierte er die komplette Konkurrenz. Allerdings sorgte ein Ausrutscher von Tony Halbig (Dallara-Volkswagen) für eine kurze Unterbrechung.

Titel-Bild zur News: Hannes van Asseldonk

In der Qualifikation von Assen wurde das halbe Starterfeld mit Strafen belegt...

Als die rote Flagge gezeigt wurde, nahmen gleich sechs Piloten das nicht zum Anlass- die Geschwindigkeit zu reduzieren. Diverse Gespräche bei den Sportkommissaren ergaben Geldstrafen und das Streichen der Rundenzeiten. Polesetter Stanaway war allerdings nicht betroffen.

Der Auftakt des Tages bot den Zuschauern rund um die Strecke 30 spannende Minuten. Morgendlicher Regen ließ nahezu alle Piloten auf Regenreifen starten. Denn obwohl die Schauer kurz vor dem Start des Qualifyings endeten, war die Piste nicht nur kalt, sondern auch noch nass. Doch es war direkt klar, dass bei keinem erneuten Schauer die absoluten Bestzeiten nur gegen Ende des Trainings erreicht werden würden.

Klaus Bachler war dann der erste Formel-3-Pilot, der es zur Halbzeit mit den profillosen Yokohama-Pneus versuchte und prompt die Bestzeit setzen konnte. Mikhail Aljoschin (Arttech-Mercedes) nutzte seine ganze Erfahrung aus Formel 2 und GP2 im älteren Trophy-Auto, um mit um die Pole-Position zu kämpfen.

Jedem war bewusst, dass der Kampf um die Pole-Position nur mit den Yokohama-Slicks entschieden werden würde. Allerdings mussten die jungen Piloten auf der rutschigen und teilweise feuchten Piste vorsichtig agieren. Halbig wollte etwas zu viel, drehte sich raus und sorgte für eine Gelbphase. Mit Wut und Ehrgeiz im Bauch nahm er das Training wieder auf, um kurz darauf erneut von der Strecke zu kreiseln.

Diesmal grub er sich im Kies ein und musste mit schwerem Gerät geborgen werden. Die Rennleitung fackelte nicht lange und unterbrach sofort die Session. Für einige Piloten im Feld war dies aber kein Grund, langsamer zu fahren, was später die Kommissare auf den Plan rief. Vier Minuten standen bei einsetzender Rotphase noch auf der Uhr. Nachdem der Formel-3-Renner von Halbig befreit war, blieben also maximal zwei Runden für alle Piloten, um die endgültige Qualifyingzeit zu setzen.

Van Amersfoort reagierte bei der grünen Ampel am schnellsten und schickte sein Trio Hannes van Asseldonk, Jeroen Mul (Dallara-Volkswagen) und Stanaway als erste auf den TT-Circuit. In den folgenden zwei Runden zeigte dann der neue Champion Stanaway seine ganze Klasse. Mit 1:35.196 Minuten und damit über eine halbe Sekunde schneller als die komplette Konkurrenz gewann er die Pole-Position. Dahinter schaffte Markus Pommer in allerletzter Sekunde den Sprung in die erste Startreihe. Aljoschin wurde dagegen noch ins Mittelfeld durchgereicht.

Wegen Missachtung der roten Flaggen wurden folgende Fahrer mit Minimum 1.000 Euro Geldstrafe und dem Streichen aller Trainingszeiten des zweiten Qualifyings belegt: Alon Day, Riccardo Brutschin, Hannes van Asseldonk, Rene Binder, Nikolay Martsenko und Maxim Travin.

Stimmen zur Qualifikation:

Richie Stanaway (1.): "Ich konnte wohl die trockenen Stellen am Besten nutzen. Es war nicht einfach, aber ich bin froh, ganz vorne zu stehen."

Tony Halbig (2.): "Die Bedingungen waren nicht einfach und dann kann schon mal ein Dreher passieren. Danach war ich wohl etwas übermotiviert, sodass ich ein zweites Mal abflog."

Mikhail Aljoschin (3.): "Bei diesen Streckenverhältnissen haben wir mit den Trophy-Autos durchaus die Chance, nach vorne zu fahren. Leider bin ich nach der Unterbrechung zu spät aus der Box gekommen, sodass ich nur eine Runde fahren konnte."