Wendlinger: "Motivation nie ein Problem"
FIA-GT-Vizemeister Karl Wendlinger könnte auch 2008 wieder für Jetalliance fahren - Großes Lob für Teamkollege Ryan Sharp
(Motorsport-Total.com) - Karl Wendlinger und Ryan Sharp beendeten die Saison in der FIA-GT-Meisterschaft in Zolder erfolgreich: Mit ihrem Jetalliance Aston Martin DBR9 holten sie einen überlegenen Start-Ziel-Sieg und feierten damit ihren dritten Saisonerfolg. So viele Siege konnte kein anderes Duo in dieser Saison holen. Dennoch hat es zum Titelgewinn nicht gereicht. Meister wurde Thomas Biagi, Wendlinger und Sharp wurden knapp geschlagen Vizeweltmeister.

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Karl Wendlinger könnte 2008 vielleicht auch mit Jetalliance in Le Mans fahren
Zu Beginn der Saison lief es noch nicht ganz so gut für das Jetalliance-Duo, erst später drehten Wendlinger/Sharp richtig auf. In Oschersleben schieden sie sogar aus. Das seien die Punkte, über die er sich ein bisschen ärgere, räumte Wendlinger im Online-Chat der österreichischen Zeitung 'Der Standard' ein. "Speziell Oschersleben war sehr schade weil wir ein technisches Problem hatten, für das das Team nichts konnte", so der Tiroler.#w1#
Großes Lob fand Wendlinger für seinen Kollegen Ryan Sharp, der in dieser Saison sein Debüt im GT-Auto gab. "Er hat mich als Nummer eins akzeptiert und nie Politik betrieben", berichtete er. "Im Mittelstint hat er wie auch beim letzten Rennen in Zolder seine Sache optimal gemacht."
Gespräche, aber nichts Konkretes
Nun beginnen auch beim Tiroler die Planungen für die kommende Saison. Er habe auch aus anderen Rennserien Angebote, außer Gesprächen gebe es aber noch nichts Konkretes. Am wm wahrscheinlichsten ist aber wohl, dass er bei Jetalliance bleibt: "Ich hoffe", antwortete er auf die Frage, ob er auch 2008 für den österreichischen Rennstall fährt. "Wir werden uns jetzt irgendwann zusammen setzten und alles besprechen." Hoffnungen hat Wendlinger da auch noch auf etwas anderes - einen Start mit Jetalliance bei den 24 Stunden von Le Mans.
Bei dem 38-Jährigen ist also keine Spur von mangelnder Motivation zu spüren. So lange es geht, will er weiter Rennen fahren: "Ich habe irgendwann das Glück gehabt mein Hobby zum Beruf zu machen. Es macht mir immer noch sehr viel Spaß und deswegen ist die Motivation nie ein Problem." Er sieht sogar noch Steigerungspotential: Im mentalen Bereich könne er sich noch verbessern, berichtete Wendlinger.
Und was man nie vergessen darf: Ein ganze Horde Schutzengel hat dafür gesorgt, dass er jetzt mit 38 Jahren weiter seine Motorsportzukunft planen kann. Man hat die Bilder von seinem Horrorunfall in Monaco 1994 noch vor Augen, als er im Freien Training der Formel 1 Ausgangs des Tunnels in die Streckenbegrenzung prallte. Er erlitt schwere Kopfverletzungen und lag 19 Tage lang im Koma. Für viele ist es ein Wunder, dass er danach überhaupt in den Motorsport zurückkehren konnte.
Dass er seine Hoffnungen auf eine lange Formel-1-Karriere danach aufgeben musste, hat er bald akzeptiert. Stattdessen ist er eben in anderen Serien erfolgreich. Und Nachwirkungen vom Unfall spüre er auch nicht mehr, wie er im Chat berichtete: "Ich glaube, ich hab so viel Medikamente bekommen, dass ich nie mehr Kopfweh bekomme."

