WP14-17: Pech hält Kubica auf Distanz

Vaclav Pech behauptet am Nachmittag der zweiten Etappe seine Führung bei der Jännerrallye in Österreich vor Robert Kubica - Beppo Harrach neuer Vierter

(Motorsport-Total.com) - Vaclav Pech gegen Robert Kubica: Dieses Duell bestimmte die zweite Etappe der 31. internationalen Jännerrallye in Österreich. Nachdem Kubica am Vormittag eine Zeitstrafe von zehn Sekunden wegen eines Frühstarts ausgefasst hatte, bestimmte Pech das Tempo. Der Tscheche setzte seine starke Form auch auf den Prüfungen 14 bis 17 fort und stellte zwei Bestzeiten auf. Die anderen beiden Bestzeiten gingen an Kubica, dessen Rückstand eine Prüfung vor dem Ende 11,8 Sekunden beträgt.

Titel-Bild zur News: Vaclav Pech

Der Tscheche Vaclav Pech hielt Robert Kubica knapp auf Distanz Zoom

Der Auftakt der Rallye-Europameisterschaft (ERC) wurde am Sonntag von Plusgraden, aber Nebel und Regen geprägt. Lokalmatador Raimund Baumschlager verwaltete den dritten Platz, liegt aber bereits eineinhalb Minuten zurück. Sein österreichischer Landsmann Beppo Harrach arbeitete sich auf Rang vier nach vorne. Die zweite Etappe der Jännerrallye wurde mit einem zweiten Run durch die drei Vormittagsprüfungen fortgesetzt. Es ging weiterhin eng zu.

Kubica (Ford Fiesta RRC) drehte auf der 8,27 Kilometer kurzen Gutau-Prüfung (WP14) den Spieß um und nahm Pech (Mini S2000) 2,2 Sekunden ab. Damit schloss der Pole bis auf 8,3 Sekunden auf den Führenden auf. Baumschlager, der einen Skoda Fabia S2000 steuert, konnte erneut das Tempo nicht halten, verwaltete aber seinen dritten Rang in der Gesamtwertung. Dafür übernahm Harrach (Mitsubishi Lancer) den vierten Platz von Jaromir Tarabus (Skoda Fabia S2000).

Lange konnte sich der österreichische Staatsmeister von 2011 aber nicht darüber freuen, denn in WP15 fiel Harrach wieder auf Rang fünf hinter Tarabus zurück. Auf der Unterweißenbach-Prüfung herrschte stellenweise Nebel. Dazu gab es einige vereiste Stellen, was es für die Fahrer nicht einfach machte. Harrachs Mitsubishi wies im Ziel Schäden rechts hinten auf. Er hatte einen Baum getroffen: "Es war im dritten Gang. Wir haben sicher 20 Sekunden verloren. Wir blieben stecken und mussten reversieren. Anschließend fuhren wir volle Attacke, aber wir müssen die Schäden untersuchen." Dennoch war Rang vier nicht außer Reichweite, denn Tarabus lag nach WP15 nur acht Sekunden davor.


ERC: Jännerrallye

Auch an der Spitze spielten die kniffligen Verhältnisse eine Rolle. Pech stellte die Bestzeit auf und nahm Kubica 4,5 Sekunden ab. "Es war sehr schwierig zu verstehen wo man sich befindet und wie das Griplevel ist", schildert der Pole. "Deshalb bin ich auf der sicheren Seite gefahren. Bei diesem Nebel macht Risiko keinen Sinn. Wir haben zwar etwas Zeit verloren, aber so ist es eben." Viele Fahrer hatten Schwierigkeiten. So drehte sich Andreas Aigner im für ihn neuen Peugeot 207 S2000. Er konnte seinen sechsten Rang aber verteidigen. Hermann Neubauer fuhr bei einer Abzweigung geradeaus, weil die Bremsen seines Subari Impreza nicht richtig funktionierten.

Fahrer meistern knifflige Bedingungen

Nebel war auch auf WP16 ein Thema, als zum zweiten Mal die 7,79 Kilometer kurze Arena Königswiesen bewältigt werden musste. Außerdem war der kurze Rundkurs sehr matschig. Pech stellte die Bestzeit auf, obwohl er mit dem Heck seines Mini einen Felsen gestreift hatte. Langsam aber sicher baute sich der Tscheche ein komfortables Polster auf, denn er nahm Kubica eine weitere Sekunde ab. Somit vergrößerte sich dessen Rückstand auf 13,8 Sekunden. "Für mich ist es ein guter Test und etwas Neues, aber es ist sehr schwierig", so Kubica.

Beppo Harrach

Trotz Kollision mit einem Baum verbesserte sich Beppo Harrach auf Rang vier Zoom

Auch Baumschlager hatte Glück, denn er nahm mit dem Heck eine Stange eines Verkehrsschilds mit, kam aber sicher ins Ziel. Im Duell um Platz vier war Tarabus um eineinhalb Sekunden schneller als Harrach, der es nach seiner Kollision mit dem Baum vorsichtiger anging. Schließlich stand vor den restlichen Teilnehmern nur noch eine Prüfung, die zweimal absolviert werden musste. Die Strecke Bad Zell - Tragwein - Aisttal umfasste 25 Kilometer. Einsetzender Regen sorgte für neue Herausforderungen.

"Sehr schwierige Bedingungen. In vielen Passagen gab es starkes Aquaplaning. Es gab Eis und Matsch, aber es ist ein gutes Training für mich", berichtet Kubica, der die Bestzeit aufstellte und Pech zwei Sekunden abnahm. Damit rückte er dem Tschechen auf 11,8 Sekunden nahe. Für eine große Überraschung sorgte Harrach, denn er fuhr mit dem betagten Produktionswagen die zweitschnellste Zeit in der längsten Prüfung des Tages.

Damit schnappte sich der Österreicher wieder den vierten Platz von Tarabus. Aigner klagte im Ziel über ein Getriebeproblem seines Peugeot 207 S2000, denn er hatte keinen fünften Gang mehr zur Verfügung. Im anschließenden Service-Park wird im Stohl-Team über einen eventuellen Wechsel des Getriebes gesprochen. Nach einer letzten Service-Pause in Freistadt steht nur noch eine Prüfung auf dem Programm. Die lange Strecke Bad Zell - Tragwein - Aisttal muss noch einmal absolviert werden. Am späten Nachmittag wird die Dunkelheit für eine letzte Herausforderung sorgen, bevor der Sieger feiern darf.

Gesamtwertung nach 17 von 18 Prüfungen (Top 10):
01. Vaclav Pech (Mini John Cooper S2000) - 2:12:54,6 Stunden
02. Robert Kubica (Ford Fiesta RRC) +11,8 Sekunden
03. Raimund Baumschlager (Skoda Fabia S2000) +1:27,7
04. Beppo Harrach (Mitsubishi Lancer Evo IX-R4) +2:45,5
05. Jaromir Tarabus (Skoda Fabia S2000) +3:10,3
06. Andreas Aigner (Peugeot 207 S2000) +4:18,8
07. Vasily Gryazin (Ford Fiesta S2000) +5:08,4
08. Roman Odlozilik (Ford Fiesta R5) +6:21,5
09. Robert Consani (Peugeot 207 S2000) +8:13,6
10. Hermann Neubauer (Subaru Impreza STI R4) +10:11,2