WP11-13: Pech übernimmt Spitze von Kubica

Vaclav Pech schnappt sich mit drei Bestzeiten die Führung von Robert Kubica in Österreich - Raimund Baumschlager verliert den Anschluss an das Spitzenduo

(Motorsport-Total.com) - Aus dem spannenden Dreikampf ist am Sonntagvormittag ein Duell um den Sieg geworden: Vaclav Pech übernahm bei der 31. internationalen Jännerrallye, dem Saisonauftakt der Europameisterschaft, die Gesamtführung von Robert Kubica. Der ehemalige Formel-1-Pilot hatte während der Vormittagsschleife Mühe mit den Bremsen und erhielt wegen eines Frühstarts zudem eine Zeitstrafe von zehn Sekunden. Somit führt Pech nach 13 Wertungsprüfungen 10,5 Sekunden vor Kubica. Auch Raimund Baumschlager hatte Probleme: Seine harten Reifen funktionierten nicht optimal, weshalb sein Skoda Fabia S2000 stark untersteuerte. Baumschlager ist weiterhin Dritter, der Rückstand ist aber auf 45,6 Sekunden angewachsen.

Titel-Bild zur News: Vaclav Pech

Der Tscheche Vaclav Pech übernahm mit drei Bestzeiten die Führung Zoom

Die zweite und letzte Etappe der Jännerrallye begann am Sonntagmorgen mit der 8,27 Kilometer kurzen Gutau-Prüfung. Aus dem Dreikampf um den Sieg wurde nach WP11 zunächst ein Duell. Pech (Mini S2000) war um 1,7 Sekunden schneller als Kubica (Ford Fiesta RRC) und verkürzte seinen Rückstand damit auf 4,7 Sekunden. Nicht nach Plan lief es dagegen für Baumschlager, der 9,2 Sekunden einbüßte. Damit wuchs sein Rückstand in der Gesamtwertung auf eine knappe halbe Minute an. "Die Reifenmischung war zu hart und das Auto hatte zu starkes Übersteuern", lautet die Erklärung des Österreichers.

"Wir haben keine weichen Reifen. In den nächsten Stunden sollte es etwas wärmer werden, also müssen wir versuchen auf der Straße zu bleiben. Es hat keinen Sinn anzugreifen. Wir hatten drei große Momente. Es war sehr gefährlich und ich wäre fast von der Straße geflogen." In WP11 herrschten trockene Bedingungen. Schnellster Österreicher war Beppo Harrach (Mitsubishi Lancer) als Dritter. In der Gesamtwertung gab es im Spitzenfeld auf dieser kurzen Prüfung keine Veränderungen.

Kubica erhält Strafe

Das Duell zwischen Kubica und Pech fand auf WP12 seine Fortsetzung. Auch diesmal war der Tscheche um drei Zehntelsekunden schneller. Kubica verlor dennoch seine Führung, denn er bekam zehn Strafsekunden wegen eines Frühstarts aufgebrummt. Somit übernahm wieder Pech die Führung und hatte einen Vorsprung von 5,9 Sekunden. Die Unterweißenbach-Prüfung ging über 12,54 Kilometer und Baumschlager verlor weiteren Boden. Er lag zu diesem Zeitpunkt schon 43,3 Sekunden hinter der Spitze zurück. Harrach bestätigte seine starke Form und fuhr erneut die drittschnellste Zeit.


ERC: Jännerrallye

Anschließend wurde die Vormittagsschleife mit der 7,79 Kilometer kurzen Arena Königswiesen abgeschlossen. Pech war wieder unschlagbar und vergrößerte mit seiner dritten Bestzeit des Tages sein Polster auf Kubica auf 10,5 Sekunden. Der Pole hatte dagegen mit technischen Schwierigkeiten an seinem Fiesta zu kämpfen: "Wir montierten für heute neue Bremsen, aber leider überhitzten sie. Ohne richtig funktionierender Bremsen hatte ich einen kleinen Moment und verlor dabei einige Sekunden", klärt der ehemalige Formel-1-Pilot auf.

Raimund Baumschlager

Raimund Baumschlager verlor den Anschluss an das Spitzenduo Zoom

Dafür war Baumschlager wieder besser unterwegs und fuhr die zweitbeste Zeit. "Es ist hier im offenen Feld etwas wärmer, weshalb die Reifen besser arbeiten. Meine Siegchancen sind vorbei, aber ich bin mit Platz drei zufrieden", so der elffache österreichische Staatsmeister. Spannend wurde es auch um Platz vier in der Gesamtwertung. Harrach schloss am Vormittag bis auf 4,3 Sekunden auf Jaromier Tarabus (Skoda Fabia S2000), der einige brenzlige Momente abfangen musste, auf.

Knapp eine Minute hinter Harrach hält sein Landsmann Andreas Aigner (Peugeot 207 S2000) den sechsten Rang. Dahinter folgen Vasily Gryazin (Ford Fiesta S2000), Roman Odlozilik (Ford Fiesta R5) und Robert Consani (Peugeot 207 S2000). Die beiden Österreicher Hermann Neubauer (Subaru Impreza) und Ernst Haneder (Mitsubishi Lancer) befinden sich auf den Positionen zehn und elf. Nach der Vormittagsschleife ging es in den Service-Park nach Freistadt. Am Nachmittag stehen noch fünf weitere Prüfungen auf dem Programm.

Gesamtwertung nach 13 von 18 Prüfungen (Top 10):
01. Vaclav Pech (Mini John Cooper S2000) -1:41:54,7 Stunden
02. Robert Kubica (Ford Fiesta RRC) +10,5 Sekunden
03. Raimund Baumschlager (Skoda Fabia S2000) +45,6
04. Jaromir Tarabus (Skoda Fabia S2000) +2:05,0 Minuten
05. Beppo Harrach (Mitsubishi Lancer Evo IX-R4) +2:09,3
06. Andreas Aigner (Peugeot 207 S2000) +3:08,0
07. Vasily Gryazin (Ford Fiesta S2000) +3:33,7
08. Roman Odlozilik (Ford Fiesta R5) +4:56,4
09. Robert Consani (Peugeot 207 S2000) +6:17,5
10. Hermann Neubauer (Subaru Impreza STI R4) +6:26,2