Akropolis: Breen feiert ersten EM-Sieg

Perfekter Einstand für den neuen Peugeot 208 T16 R5: Craig Breen gewinnt die Rallye Griechenland und feiert seinen ersten EM-Sieg

(Motorsport-Total.com) - Die berühmte Akropolis-Rallye in Griechenland stand in diesem Jahr ganz im Zeichen des neuen Peugeot 208 T16 R5. Der Rallye-Klassiker, der 2014 Teil der Europameisterschaft (ERC) ist, war die Bühne für das internationale Debüt des neuen Boliden aus Frankreich. Kevin Abbring und Craig Breen gaben am Samstag auf Asphalt das Tempo vor. Allerdings musste Abbring durch einen technischen Defekt aufgeben. Breen übernahm die Führung, verwaltete seinen Vorsprung im Laufe der zweiten Etappe und holte sich seinen ersten EM-Sieg.

Titel-Bild zur News: Craig Breen

Craig Breen hat mit dem neuen Peugeot R5 seinen ersten EM-Sieg geholt Zoom

Es war Breens erster internationale Sieg, sein erster Erfolg als Werksfahrer und der erste internationale Sieg des neuen Peugeot R5. "Ich schwebe auf Wolke sieben. Es ist eine geschichtsträchtige Rallye und mein erster internationaler Sieg", sagt Breen nach der Zieldurchfahrt überwältigt. Im harten Duell um Platz zwei setzte sich schließlich Bryan Bouffier (Citroen DS3 RRC) durch. Das Podest komplettierte Kajetan Kajetanowicz (Ford Fiesta R5). Skoda-Werksfahrer Esapekka Lappi konnte das Tempo der Turbo-Autos nicht mitgehen und kam als Vierter ins Ziel.

Obwohl die Wertungsprüfungen am Sonntag auf Schotter stattfanden, mussten die ERC-Asse ihre Fahrzeugbeherrschung in Schotter-Konfiguration auch auf Asphalt beweisen. Nach dem Mittagsservice fand eine 1,18 Kilometer kurze Superspecial durch die Straßen von Korinth auf dem Programm. Jaromir Tarabus (Skoda Fabia S2000) sicherte sich vor unzähligen Fans die Bestzeit. Allerdings bekam er im Anschluss eine Strafe von drei Minuten aufgebrummt, denn er hatte verbotenerweise Asphalt-Reifen benutzt. Anschließend begann die Nachmittagsschleife mit der zweiten Fahrt durch die 18,19 Kilometer lange "Mycenae"-Prüfung.

Breen fuhr mit der Bestzeit in WP11 seinem ersten Sieg in der Europameisterschaft unaufhörlich entgegen. Der Ire vergrößerte seinen Vorsprung auf die Verfolger auf 18,3 Sekunden. Dahinter brannte weiterhin das Duell zwischen Bouffier und Kajetanowicz. Der Franzose übernahm in der Superspecial wieder Platz zwei und distanzierte den Polen in WP11 schließlich um 11,2 Sekunden. Kajetanowicz hatte aber keine Probleme. "Ich wollte vorsichtig sein", sagt der 35-Jährige nach seiner Fahrt.

Bryan Bouffier

Bryan Bouffier setzte sich im Duell um Platz zwei gegen Kajetanowicz durch Zoom

"Wenn er keine Probleme hat, dann ist es eine gute Zeit für uns", kommentiert Bouffier. "Ich versuchte gut zu fahren und zu pushen. Das ist das Ziel. Da noch zwei lange Prüfungen kommen, ist der zweite Platz aber noch nicht sicher." Von hinten drohte keine weitere Gefahr, denn Lappi lag als Vierter schon knapp eine Minute hinter Kajetanowicz zurück. Glück hatte Vasily Gryazin, denn er traf in WP11 einen Baum. Abgesehen von Karosserieschäden blieb sein Fiesta heil.

Bouffier trotz Dreher Zweiter

Weiter ging es zum zweiten Mal durch die 22,20 Kilometer von "Nea Kineta", und es fiel die Entscheidung um die Podestplätze. Bouffier griff weiterhin an, doch ein Dreher sorgte für einen Schreckmoment. Der Franzose schlug aber nicht an und konnte die Fahrt fortsetzen. Er setzte trotz dieses Fehlers sogar die Bestzeit in WP12. Kajetanowicz konnte Platz zwei aus eigener Kraft nicht mehr holen, denn sein Rückstand wuchs auf 20 Sekunden an.

Schließlich ging die Rallye mit der 16,13 Kilometer langen "Loutraki"-Prüfung zu Ende. Breen kam mit beschädigter vorderer Stoßstange und Scheinwerfern ins Ziel, doch an seinem ersten ERC-Sieg änderte nichts. Bouffier sicherte in WP13 mit einer weiteren Bestzeit den zweiten Platz ab. 8,1 Sekunden fehlten im Ziel auf den neuen Peugeot. "Natürlich ist das ein schönes Ergebnis, aber das war nicht mein Ziel", denkt der Franzose an den verpassten Sieg.


ERC: Rallye Griechenland

"Mir sind einige Fehler unterlaufen. Trotzdem bin ich zufrieden, denn mein Team hat mir ein fantastisches Auto gegeben." In der Nachmittagsschleife musste Kajetanowicz seine Niederlage im Duell um Platz zwei einsehen. Der Pole nahm in den letzten Prüfungen das Tempo heraus und verwaltete Rang drei. "Es war ein großartiges Wochenende für uns. Wir haben viele Erfahrungen gesammelt, aber es war eine große Herausforderung", so Kajetanowicz, der zugibt: "Ich bin nun etwas müde, aber so ist die Akropolis."

Esapekka Lappi

Skoda-Werksfahrer Esapekka Lappi kam mit dem Fabia S2000 als Vierter ins Ziel Zoom

Das Podest in Griechenland wurde komplett von Fahrzeugen mit Turbomotor eingenommen. Lappi kam mit dem Fabia S2000 als Vierter ins Ziel. Sein Rückstand auf Breen betrug 1:33 Minuten. "Uns fehlte das Tempo, wir konnten nicht um den Sieg kämpfen. Ich weiß nicht, ob es an mir oder dem Turbo lag", rätselt der Finne. "Normalerweise kann ich auf Schotter gute Zeiten fahren." Skoda arbeitet bereits an der Entwicklung eines R5-Modells für das nächste Jahr.

Lappis Skoda-Teamkollege Sepp Wiegand stand am Sonntag unter Rallye2-Reglement wieder am Start und musste die Strecken als Erster eröffnen. Das nutzte der Deutsche, um sich fahrerisch zu verbessern: "Ich habe Kilometer zurückgelegt und meinen Speed gezeigt. Ich bin mir sicher, dass ich in Zukunft noch schneller fahren kann", sieht es Wiegand optimistisch. Punkte konnte er in Griechenland keine sammeln.

Hinter Lappi belegte Bruno Magalhaes (Peugeot 207 S2000) den fünften Rang. Dahinter komplettierten Vasily Gryazin (Ford Fiesta S2000), Jaroslav Orsak (Skoda Fabia S2000), Jean-Michel Raoux (Peugeot 207 S2000), Tarabus und Robert Consani (Peugeot 207 S2000) die Top 10.

Der Sieg in der 2WD-Wertung ging in einer spannenden Schlussphase an Jewgeni Sukhowenko (Renault Clio R3). Bei den Produktionswagen setzte sich Tibor Erdi (Mitsubishi Lancer Evo IX) deutlich gegen die Verfolger durch. Die Ladies-Trophy ging wenig überraschend an Ekaterina Stratieva (Subaru Impreza WRX STI), da sie die einzige Dame im Starterfeld war. Die nächste Station der Rallye-EM findet vom 17. bis 19. April mit der berühmten Circuit of Ireland statt.