WP4-6: Breen führt, Abbring & Wiegand ausgeschieden

Craig Breen führt die Rallye Akropolis in Griechenland mit dem neuen Peugeot R5 an - Sein Teamkollege Kevin Abbring scheidet aus - Auch Sepp Wiegand muss aufgeben

(Motorsport-Total.com) - Craig Breen führt nach der ersten Etappe die Rallye Griechenland an. Der neue Peugeot 208 T16 R5 hat auf Asphalt seine Konkurrenzfähigkeit bewiesen. Allerdings sorgte ein technischer Defekt in der Nachmittagsprüfung für ein Ende der Doppelführung: Kevin Abbring, der nach vier WPs an der Spitze lag, musste seinen Peugeot nach WP5 abstellen. Der Motor hatte überhitzt. Auch Skoda-Pilot Sepp Wiegand hatte kein Glück. In WP4 kam der Deutsche an einer rutschigen Stelle von der Straße ab. Dabei beschädigte sich Wiegand eine Radaufhängung und konnte nicht weiterfahren.

Titel-Bild zur News: Bryan Bouffier

Craig Breen führt mit dem neuen Peugeot 208 T16 R5 in Griechenland Zoom

Die Spitze liegt nach der ersten Etappe noch eng beisammen und drei Fahrer haben Siegchancen. Hinter Breen lieferten sich Bryan Bouffier (Citroen DS3 RRC) und Kajetan Kajetanowicz (Ford Fiesta R5) ein enges Duell. In WP6 gewann Bouffier die Oberhand und eroberte den zweiten Rang. Kajetanowicz hat allerdings nur drei Zehntelsekunden Rückstand. Auf Breen fehlen dem Duo knapp 15 Sekunden. Skoda-Werksfahrer Esapekka Lappi beendete den Tag als Vierter. Sein Rückstand auf die Spitze wuchs auf 43,8 Sekunden an.

Die Nachmittagsschleife der ersten Etappe bot Spannung und einige Dramen. Abbring verwaltete zunächst in WP4, der 21,08 Kilometer langen "Aghios Ioannis"-Strecke, seine Gesamtführung vor Breen. Dahinter reagierte Kajetanowicz mit der zweitschnellsten Zeit auf den Druck von Bouffier und vergrößerte seinen Vorsprung auf den Franzosen auf 6,7 Sekunden. "Es war schon vorher gut, aber jetzt ist es besser", freut sich der Pole über die positiven Setup-Veränderungen im Service-Park. "In der Mitte der Prüfung hat es leicht geregnet und die Straße war nass. Für uns ist das nicht gut, denn ich fahre mit den harten Reifen."


ERC: Rallye Griechenland

Das Wetter machte die Asphalt-Straßen zu einer kniffligen Angelegenheit. Aus dem Spitzenfeld erwischte es Wiegand, der sich die Radaufhängung rechts hinten bei seinem Fabia S2000 beschädigte. Der Schaden war zu groß und der Deutsche musste sein Auto abstellen. Die Rallye war für ihn vorzeitig zu Ende. Sein Teamkollege Lappi rückte dadurch in der Gesamtwertung auf den fünften Rang nach vor.

Bryan Bouffier

Bryan Bouffier zeigte mit dem Citroen DS3 RRC eine Aufholjagd Zoom

"Über drei Kilometer war die Straße nass", berichtet der Finne. "Wenn man auf die Bremse steigt, fühlt es sich wie in einem Boot an. Es gibt keinen Grip. Ich hatte Glück. Es war eine schnelle Linkskurve und ich bin dort auch gerutscht. Ich glaube, er ist dort von der Straße geflogen, aber ich weiß es nicht genau", spricht Lappi seinen glücklosen Teamkollegen an. Die Dramen setzten sich am Nachmittag weiter fort.

Die gute Vorstellung von Abbring endete in WP5, der 23,63 Kilometer langen "Aghinori"-Strecke. Der neue Peugeot des Niederländers verlor schon am Ende von WP4 Flüssigkeit. Mit mehr als drei Minuten Rückstand erreichte Abbring auch das Ziel von WP5, doch nach der Zeitnahme musste er den 208 T16 abstellen. Der Motor ließ sich danach nicht wieder starten. Aufgrund hoher Wassertemperaturen musste Abbring schließlich aufgeben.

Dadurch übernahm sein Teamkollege Breen die Gesamtführung. Sein Peugeot lief klaglos. Das Duell zwischen Kajetanowicz und Bouffier, bei dem es von nun an um Rang zwei ging, setzte sich fort. Bouffier schloss bis auf eine Sekunde auf den Polen auf. Lappi gewann eine weitere Position und hielt nach WP5 Rang vier. Allerdings betrug sein Rückstand schon 37 Sekunden. Vasily Gryazin (Ford Fiesta S2000) hatten die Ausfälle auf Position fünf gespült.

Duell zwischen Bouffier & Kajetanowicz

Der Tag wurde schließlich mit der 17,60 Kilometer langen "Psari"-Prüfung abgeschlossen. Dunkle Wolken kündigten Regen an. Die Luftfeuchtigkeit war hoch und der Asphalt demnach rutschig. Die Führenden kamen gut durch und Breen notierte sich eine weitere Bestzeit. "An manchen Stellen wurde es rutschig. Es ist enttäuschend für Kevin, aber es ist gut, dass ein Auto in Führung liegt", so Breen. "Ich bin glücklich.

Kajetan Kajetanowicz

Kajetan Kajetanowicz lieferte sich mit Bryan Bouffier ein enges Duell Zoom

Der Ire geht mit einem Vorsprung von 14,7 Sekunden in die zweite Etappe am Sonntag. Neuer Zweiter ist Bouffier, der Kajetanowicz überholte. Allerdings sind die beiden Autos nur durch drei Zehntelsekunden voneinander getrennt. "Mein Tag war nicht so schlecht. Jetzt in der letzten Prüfung hat etwas geregnet, aber nur für zwei Kilometer", schildert Bouffier seine Eindrücke. "Das Auto ist fantastisch zu fahren. Hoffentlich kann ich morgen noch Plätze gutmachen."

Bouffier und Kajetanowicz liegen Breen auf der Lauer. Auch der Pole hat den Sieg noch nicht abgeschrieben. "Es war ein guter Tag für uns und ich habe es genossen. Mein Auto hat gut gearbeitet und alles ist optimal gelaufen", so Kajetanowicz. "Morgen wird es eine neue Rallye. Auf Schotter wird es komplett anders." Nach dem Ausfall von Wiegand ist Lappi als Vierter der beste S2000-Vertreter.

Auch der Finne rechnet sich für die zweite Etappe noch einiges aus, denn er gilt als Schotter-Spezialist. "Ich werde es versuchen, aber mein Rückstand ist vielleicht schon zu groß. Ich werde versuchen, es zumindest auf das Podium zu schaffen", nimmt sich Lappi vor. Auf Breen fehlen ihm 43,8 Sekunden. Gryazin übernachtet als Fünfter. In der 2WD-Wertung hat Zoltan Bessenyey (Honda Civic Type-R) die Führung übernommen. Tibor Erdi (Mitsubishi Lancer Evo IX) führt den Produktionswagen-Cup an. Ekaterina Stratieva (Subaru Impreza WRX STI) ist die einzige Vertreterin in der Ladies-Tropy.

Die drei Prüfungen am Sonntag, die zweimal befahren werden, finden komplett auf Schotter statt. Dazu gibt es eine kurze Superspecial auf Asphalt.

Gesamtwertung nach 6 von 13 Prüfungen (Top 10):
01. Craig Breen (Peugeot 208 T16 R5) - 1:04:08,7 Stunden
02. Bryan Bouffier (Citroen DS3 RRC) +14,7 Sekunden
03. Kajetan Kajetanowicz (Ford Fiesta R5) +15,0
04. Esapekka Lappi (Skoda Fabia S2000) +43,8
05. Vasily Gryazin (Ford Fiesta S2000) +1:53,1 Minuten
06. Bruno Magalhaes (Peugeot 207 S2000) +2:03,5
07. Jaromir Tarabus (Skoda Fabia S2000) +2:37,0
08. Jaroslav Orsak (Skoda Fabia S2000) +2:37,9
09. Jean-Michel Raoux (Peugeot 207 S2000) +3:38,8
10. Antonin Tlustak (Skoda Fabia S2000) +4:09,7