• 09.05.2011 14:34

  • von Roman Wittemeier

Zandvoort: Die DTM-Sause in den Dünen

Nach dem Mercedes-Sieg zum Auftakt will Audi am kommenden Wochenende an goldene Zandvoort-Zeiten anknüpfen - Endlich wieder ein Lokalmatador am Start

(Motorsport-Total.com) - Am kommenden Wochenende geht die DTM in ihren zweiten Saisonlauf. Im niederländischen Zandvoort möchte sich Audi für die Niederlage von Hockenheim revanchieren. Die Vorzeichen sind aus Sicht der Ingolstädter gut. Der Dünenkurs gilt - trotz der Mercedes-Siege 2009 und 2010 - als gutes Pflaster für den A4, Mercedes war beim Auftakt vor gut einer Woche nicht übermächtig.

Titel-Bild zur News:

Die DTM gastiert seit 2001 auf der früheren Formel-1-Strecke in Zandvoort

"Wir sind weit davon entfernt, der sichere Sieger von Zandvoort zu sein. Es ist dermaßen ausgeglichen, wie man es sich ausgeglichener kaum vorstellen kann", tritt Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug auf die Euphoriebremse. "Audi war dort immer stark, auch wenn wir in den vergangenen beiden Jahren dort gewinnen konnten. Es ist völlig offen."

"Zandvoort ist mittlerweile ein Klassiker im DTM-Rennkalender. Die Piloten und Fans lieben die Strecke. Und wir haben wieder einen holländischen Fahrer", sagt Haug und verweist damit auf einen wichtigen Faktor 2011: Renger van der Zande ist am Start. Der junge Mercedes-Rookie setzt seit Beginn dieser Saison die lange Tradition von niederländischen Piloten in der DTM fort.

Neben dem ehemaligen Vizechampion Christijan Albers (Zandvoort-Sieger 2003) waren auch unter anderem die Porsche-Spezialisten Jeroen Bleekemolen und Patrick Huisman sowie der Sportwagen-Liebhaber Cor Euser (später mit Marcos in Le Mans) am Start. Oliver Tielemans war der bisher letzte Niederländer, der in der DTM aktiv war. Seither warten die Fans in Zandvoort auf einen neuen Helden.

Typisch Zandvort: Es muss nicht immer Tribüne sein, Düne reicht auch Zoom

Den bekommen sie nun. Renger van der Zande wurde nach starken Leistungen bei den Testfahrten in den Kader von Mercedes berufen. "Ich habe in Hockenheim viel gelernt, möchte das natürlich in Zandvoort umsetzen", sagt der Rookie. "Die Erfahrung nehme ich auf jeden Fall mit. Mal schauen, was bei meinem Heimrennen möglich ist."

Einen ersten Erfolg darf sich van der Zande schon auf die Fahnen schreiben. Seit der Bekanntgabe seines DTM-Einstiegs hat der Ticketvorverkauf in Zandvoort, der zuvor auf Vorjahrsniveau lag, noch einmal merklich an Schwung aufgenommen. Am Ende der Boxengasse im "Mickey's" werden also wieder viele Heineken über den Tresen gehen.

Die große Frage aber ist, wer am Ende des Rennens den teuren Sekt auf dem Siegerpodest versprühen darf. "Es ist völlig offen", sagt Haug. Sein Audi-Amtskollege Wolfgang Ullrich erklärt: "Wir tun alles, um an unsere frühere Erfolgsserie in Zandvoort endlich wieder anzuknüpfen. Zandvoort wird ein ganz neues Wochenende. Die Karten sind wieder neu gemischt."

"Wir haben einige Jungs in unseren Reihen, die in Zandvoort den Ausgleich schießen können. Diejenigen, die in Hockenheim vorne waren, werden auch dort gute Chancen haben", sagt der Audi-Sportchef vor dem zweiten Saisonlauf. "Wenn das Auto wieder so ist, wie es bis zum Rennen in Hockenheim war, dann kann ich ganz vorne hineinfahren. Das ist das Ziel. Ich werde voll angreifen", verspricht Mike Rockenfeller.

¿pbvin|1|3649||0|1pb¿"Ich habe nichts zu verlieren. Ich muss voll Gas geben, um am Ende ein besseres Rennergebnis zu haben", meint der Aufsteiger in Reihen von Audi. Zu seinem verpatzten Auftritt in Hockenheim kommt auch noch die Pleite im Sportwagen in Spa-Francorchamps am vergangenen Wochenende. Rockenfeller dürfte in Zandvoort mit großer Entschlossenheit antreten.

"Mal sehen, wie der Jahreswagen dort läuft. Bisher ging es immer gut", freut sich Martin Tomczyk auf eine seiner Lieblingsstrecken. "Zandvoort kenne ich ganz gut, und ich mag die Strecke. Ich war dort bisher meist sehr gut unterwegs. Hoffentlich kann ich das auch mit einem DTM-Auto zeigen. Ich freue mich schon sehr", schließt sich Audi-Rookie Edoardo Mortara an.

Die anderen Neulinge im Kader der Ingolstädter blicken mit großem Respekt auf den Lauf in den Dünen. "Ich bin in der Formel 3 mal dort zehn Runden gefahren. Ich kenne Zandvoort also nicht wirklich. Es ist eine Fahrerstrecke, es gibt dort viele äußere Einflüsse. Das wird eine große Herausforderung", sagt Rahel Frey.

Berühmte Kurve: Die "Tarzan Bocht" ist eine gute Überholstelle in Zandvoort Zoom

Während die Schweizerin mit einer neutralen Einstellung nach Zandvoort fährt, erinnert sich Filie Albuquerque nicht gern an seinen Auftritt dort. "Ich war dort mal mit der A1GP-Serie bei heftigem Regen unterwegs. Damals bin ich ganz schön wild abgeflogen. Mal sehen, was jetzt in Zandvoort passieren wird. Schlimmer als in Hockenheim kann es ohnehin nicht laufen."

Als Favoriten aus dem Lager von Mercedes müssen Gary Paffett und Hockenheim-Sieger Bruno Spengler gelten. "Ich denke, in Zandvoort ist ein Sieg möglich", erklärt Paffett selbstbewusst. Kein Wunder, denn der Brite konnte in den vergangenen beiden Jahren auf dem Traditionskurs gewinnen.

"Zandvoort ist eine tolle Strecke, sehr aggressiv für Fahrer und Auto. Ich freue mich darauf. Die Piste ist sehr wellig, die Bedingungen können sich dort sehr schnell mal ändern. Ich freue mich dort ganz besonders auf das Qualifying, habe dort schon tolle Runden absolviert", meint Spengler, der mit Auto und Reifen bestens zurecht kommt.


Fotos: DTM in Hockenheim


Vor allem die neuen Hankook-Pneus könnten in Zandvoort zum wichtigen Faktor werden. Der Asphalt ist rauh, zusätzlich sorgt der vom Wind eingewehte Sand für Probleme auf dem Kurs. "Bezüglich der Reifen ist es die große Frage. Es ist ein bisschen wie eine Lotterie. Da müssen wir uns bei den Rennen jeweils überraschen lassen", sagt Tomczyk vorsichtig.

"Bis jetzt war es nicht immer meine Lieblingsstrecke, zumindest seit der DTM", sagt Ralf Schumacher, der seinen Aufwärtstrend nach dem Podestplatz in Hockenheim fortsetzen möchte. Ob Zandvoort dafür das passende Pflaster sein kann? "Meine positiven Erinnerungen an den Ort reichen in die 1990er-Jahre zurück und an die Restaurants dort", lacht der Mercedes-Star, "aber ich freue mich trotzdem darauf."

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