Wetterwünsche: Trockenübung oder Regentanz?
Das Wetter ist ein Schlüsselfaktor in der Lausitz: Je nach Startplatz variieren die Fahrerwünsche, Oliver Jarvis könnte sogar mit Schnee leben
(Motorsport-Total.com) - Die Startaufstellung sorgt ohnehin schon für Würze im heutigen Rennen auf dem EuroSpeedway Lausitz, doch das Wetter könnte die ganze Sache noch interessanter gestalten. Wie leicht man sich bei wechselhaften Bedingungen verschätzen kann, hat sich in der gestrigen Qualifikation gezeigt. Die Regenwahrscheinlichkeit liegt für heute Nachmittag bei 78 Prozent. 'Motorsport-Total.com' hat sich im Fahrerlager umgehört und gefragt, welche Wünsche die Piloten an Petrus richten.

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Geht es nach Oliver Jarvis, dann dürfte es heute Nachmittag sogar schneien
Das Fazit: Die, die vorn stehen, hätten es gern trocken oder zumindest stabil. Doch die, die hinten stehen, sehen in einem kräftigen Regenschauer ihre Chance, das Feld komplett auf dem Kopf zu stellen. Einzige Ausnahme bei den Spitzenleuten ist Polesitter Mattias Ekström. Er nimmt es wie es kommt und sieht sich sowohl für trockenes als auch für nasses Wetter gerüstet. Paul Di Resta dagegen, der neben Ekström in der ersten Reihe steht, gibt zu bedenken, wie anstrengend 52 Runden im Regen sind. Dem Schotten wäre deshalb trockenes Wetter lieber.#w1#
Für Audi-Jahreswagenpilot Mike Rockenfeller ist vor allem wichtig, dass "klare Bedingungen" herrschen, "entweder Regen oder trocken". Doch wenn es regnet, werde es verdammt schwierig, weiß er: "Die Strecke ist so was von spiegelglatt, wenn es nass ist." Dem pflichtet sein Markenkollege Timo Scheider, der hinter Rockenfeller auf Startplatz vier steht, bei: "Es wird ein sehr, sehr langes Rennen mit 52 Runden. Wenn wir wechselhafte Bedingungen oder Regen haben sollten, wird es um so anstrengender, die Konzentration über die Distanz zu wahren."
Mercedes-Jahreswagenfahrer Jamie Green würde sich ganz klar für trockenes Wetter entscheiden, wenn er die Wahl hätte: "Natürlich können wir auch im Regen gut sein, aber im Trockenen sieht es im Moment besser für mich aus." Mücke-Pilot Maro Engel sieht es ähnlich: "Ich denke, dass wir im Trockenen vielleicht sogar ein bisschen besser aussehen als im Nassen."
Ganz anders ist die Lage bei Gary Paffett, der nach seiner Rückversetzung von Startplatz sieben aus versuchen wird, das Rennen zu gewinnen. Wenn es regnet, sei alles möglich, betonte der Brite. Und dass seine C-Klasse im Regen schnell sei, habe er in der Qualifikation bereits gezeigt. Seinem HWA-Teamkollegen Bruno Spengler ist es egal, ob es regnet oder trocken bleibt. Der Kanadier wünscht sich nur eins: "Ich wünsche mir fürs Rennen konstante Bedingungen - entweder ganz oder gar nicht. Wenn es wechselhaft ist, muss wieder gepokert werden und dann kann so viel passieren."
Und genau darauf hofft Audi-Jahreswagen-Pilot Oliver Jarvis. Dem Briten, der von hinten ins Rennen gehen muss, kann das Wetter gar nicht chaotisch genug sein: "Ich hoffe auf alles. Schnee in der Mitte des Rennens wäre auch okay", sagte er selbstbewusst. Für ihn wären wechselhafte Bedingungen perfekt: "Wenn wir auf der Strecke sind und es beginnt zu regnen, dann haben wir Optionen bei der Strategie." Sollte es aber normale Bedingungen geben, erwartet sich Jarvis ein "hartes Rennen": "Natürlich können wir uns von Platz 18 aus verbessern, aber ich müsste viele Risiken eingehen, um weiter nach vorne zu kommen."
Bei seinem Arbeitgeber Audi ist man jedenfalls für alle Eventualitäten gerüstet. "Wir haben jetzt ein ordentliches Setup für Regen und eines für trockene Bedingungen, zwischen denen wir schnell wechseln können", erklärte Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich. "Klar kann man jedes optimieren, aber da birgt der Umbau Risiken. Deshalb haben wir uns auf den schnellen Wechsel konzentriert."

