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Werner und Wickens: "20 Mal berührt..."
Der BMW-Pilot war zwischenzeitlich Letzter und pflügte mit einem starken M3 durch das Feld, aber nicht vorbei an Robert Wickens - "Die Boxenstopps waren astrein"
(Motorsport-Total.com) - In einem chaotischen Rennen konnte Dirk Werner beim DTM-Lauf auf dem Norisring am Sonntagnachmittag seine ersten Punkte in der Meisterschaft einfahren. Für den Würzburger war es ein Lauf, den er mit niedrigen Erwartungen begann, der sich dann jedoch zu einem echten Krimi entwickelte. Im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' schildert Werner seine Achterbahnfahrt, die auch Rang zehn endete.

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Dirk Werner folgte der BMW-Direktive 'Volle Attacke' und wurde belohnt
Frage: "Dirk, welches Fazit ziehst du?"
Dirk Werner: "Ich bin sehr froh, wie es ausgegangen ist. Endlich mein erster Punkt im fünften Versuch. Aber es wäre auch viel mehr drin gewesen, denn das Auto war wirklich super. Insgesamt war es ein Rennen mit Höhen und Tiefen."
Frage: "Wie bist du durch den Stau in der Grundig-Kehre gekommen?"
Werner: "Der Start war dieses Mal noch sehr gut, das hat mich gefreut. Ich habe da etwas umgestellt, wie ich den Start mache. Das hat auch gut funktioniert, leider kam es dann in der ersten Kurve zum erwarteten Chaos. Vor mir ist Edoardo Mortara so in der Leitplanke gelandet, dass ich nicht mehr wegkam."
"Ich stand dahinter und musste den Rückwärtsgang einlegen. Bis ich endlich weg war, waren schon alle an mir vorbei. Nachdem die Gelbphase zu Ende war, ist mir noch einmal das Rad stehengeblieben und dann sind wieder welche vorbei. Dann war ich Letzter."
Frage: "Wie baut man sich auf, wenn man Letzter ist?"
Werner: "Schlussendlich war die Ausgangslage schon vorher schlecht. Die Devise war ohnehin 'volle Attacke' und das habe ich, nachdem ich dann Letzter war, auch genauso fortgeführt. Ich habe ja auch gleich gemerkt, dass das Auto sehr gut ist und ich mit großen Schritten an die anderen herankomme."
"Als dann immer mehr Fahrer vor mir in die Boxengasse zum Stopp abgebogen sind, wusste ich, dass ich sie überholen kann, da sie langsamer sind als ich und anscheinend auch Probleme mit den Reifen hatten. Das Team hat mir immer wieder gesagt, dass die Rundenzeiten super sind und ich weiter pushen soll. Die Boxenstopps waren astrein - es hat alles super geklappt."
Frage: "Habt ihr die Stopps speziell trainiert?"
Werner: "Die trainieren immer, wenn Zeit dafür ist - auch wenn das total ermüdend ist. Es wird an allen Ecken und Enden Gas gegeben und es ist schön, dass es sich auszahlt."
Frage: "Wie sah deine Strategie aus?
Werner: "Ich bin dann lange draußen geblieben. Ich glaube ich war fast 40 Runden im ersten Stint draußen. Ich hatte ein paar sehr schöne Kämpfe und Überholmanöver - am Ende auch mit Robert Wickens. Das war echt ein knappes Ding. Auf dem Bildschirm stand ein Abstand von 0,0 Sekunden. Es war also nur ein Tausendstel. Wir haben uns gefühlte 20 Mal berührt. Das war nochmal ein super Kampf und für BMW war es auch ein tolles Ergebnis. Es ist gut zu wissen, dass das Auto nicht nur im Trockenen gut funktioniert, sondern auch im Regen."

