Ullrich: "Bin zufrieden mit meinen Jungs"
Die Plätze zwei, drei und vier und ein größerer Vorsprung in der Gesamtwertung - Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich ist über das Rennen "nicht so unglücklich"
(Motorsport-Total.com) - Der Sieg ging diesmal zwar an Mercedes, doch auch bei Audi klatschte man sich nach der Zieldurchfahrt ab und zeigte sich zufrieden. Mit Timo Scheider, Mattias Ekström und Martin Tomczyk hatten drei der vier Neuwagenpiloten der Ingolstädter die Plätze zwei bis vier belegt. Dabei spielte ihnen natürlich auch das Glück ein bisschen in die Hände: Mercedes-Pilot Bruno Spengler, der auf Rang zwei lag, hatte bei seinem ersten Boxenstopp Probleme, das Audi-Trio nutzte die Chance und setzte sich vor den Kanadier.

© xpb.cc
Wolfgang Ullrich war mit der Leistung seines Teams zufrieden
"Der erste Stopp war sozusagen das Schlüsselerlebnis", sagte Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Denn dadurch konnten wir die Plätze zwei bis vier übernehmen. Zudem muss ich meine Mannschaft loben: Wir haben heute wirklich wieder tolle Boxenstopps gemacht."#w1#
Sieger Paul di Resta sei ein "wirklich tolles Rennen gefahren. Es gab keine Chance ihn einzuholen, das war heute klar." Doch Audi habe das Beste aus der Situation gemacht, so Ullrich: "Ich bin zufrieden mit meinen Jungs. Sie haben als Team einen tollen Job gemacht. Timo ist ein wirklich starkes Rennen gefahren, auch Mattias und Martin. Sie haben das ganze Rennen über im Zehntelsekundenbereich gekämpft."
Ergebnis bringt viel Positives
Über das Ergebnis sei man bei Audi "nicht so unglücklich", erklärte Ullrich weiter: "Timo konnte seinen Vorsprung in der Meisterschaft ausbauen, wir dürfen für das nächste Rennen wieder fünf Kilogramm ausladen - wir sind 'gewichtlos' geworden für das für uns doch wichtige Rennen am Norisring. Und wir hatten auf dieser Strecke, die uns in den vergangenen Jahren nicht so gut gelegen ist, einen wirklich guten Rennspeed. Wir haben uns im Vergleich zum Vorjahr enorm verbessert. Und auch die 07er-Autos haben sich das ganze Rennen über bekämpft. Aus Audi-Sicht kann ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein und ich freue mich auf die zweite Hälfte der Saison."
Allerdings konnten nicht alle Audi-Piloten die Lausitz strahlend verlassen. Für Tom Kristensen war das Rennen eigentlich schon in der ersten Runde weitgehend beendet. "Kristensen hat sich beim Einfahren ins Oval mit Alexandre Prémat berührt und hat sich dabei umgedreht", schilderte Ullrich. "Dabei ist an dem Auto auch einiges kaputt gegangen, das wurde dann in der Boxengasse wieder repariert, aber so ganz hinbekommen haben wir es nicht mehr. Offenbar ist dabei auch etwas mit dem Funk passiert, jedenfalls war es uns danach nicht mehr möglich, mit Tom per Funk in Kontakt zu treten. Das hat das Rennen ein bisschen schwierig gemacht, weil er zweimal relativ überraschend für die Mannschaft zum Boxenstopp kam. Aber sie haben das Beste daraus gemacht."
Wenig Action auf der Strecke
Eines ist den Zuschauern aber aufgefallen - von Nerven zerreißender Spannung war in diesem Rennen wenig zu spüren. Nur vereinzelt gab es Duelle und schon 20 Runden vor Schluss stand das Ergebnis eigentlich mehr oder weniger fest. "Das liegt an der Strecke, da man dort nicht so gut überholen kann", erklärte Ullrich, warum es dem Lauf an Action fehlte. "Die Autos liegen von den Zeiten her eng zusammen und dadurch tut sich nicht viel auf der Strecke."
Jetzt steht in der DTM die EM-Pause an, weiter geht es erst Ende Juni am Norisring. Ullrichs Erwartungen: "Ich freue mich, dass wir fünf Kilo ausladen dürfen. Vielleicht haben wir die Chance, auf unserer Heimstrecke zu gewinnen."

