• 02.09.2007 17:34

  • von Britta Weddige

Tomczyk: "Rennen war das Sahnehäubchen"

Martin Tomczyk erlebte ein völlig problemfreies Rennen mit perfekten Auto und richtiger Strategie, so holte er seinen zweiten Saisonsieg

(Motorsport-Total.com) - Am Freitag war die Stimmung bei Martin Tomczyk noch beinahe so grau wie das Eifelwetter: Er hatte im Test Probleme, die Plätze sechs und 14 waren bei weitem nicht das, was er sich als Meisterschaftszweiter vorgestellt hatte. Doch nun, 48 Stunden später, strahlte der Audi Pilot von einem Ohr zum anderen. Nach der Pole holte er auch den Sieg, seinen zweiten in diesem Jahr und den zweiten in Folge - und das mit einer souveränen Leistung vom Start bis ins Ziel.

Titel-Bild zur News: Martin Tomczyk

Martin Tomczyk jubelte über ein perfektes Rennen und seinen zweiten Saisonsieg

Somit wurde das Wochenende für Tomczyk doch noch zum perfekten Wochenende. "Vor allem, wenn es überhaupt nicht so gut anfängt und am Freitag wirklich viele Probleme da waren, sowohl an meinem Auto als auch bei dem von Mattias", sagte er danach glücklich. "Dann so ein Ergebnis zu holen ist natürlich sensationell, und das Rennen war natürlich dann noch das Sahnehäubchen."#w1#

Der A4 lief wie ein Uhrwerk

Das Rennen lief für ihn so perfekt, wie es sich jeder Pilot nur wünschen kann. Tomczyk hatte mit seinem Audi A4 keinerlei Schwierigkeiten: "Im Warm Up heute früh war das Auto eigentlich sehr gut ausbalanciert, aber es hatte die leichte Tendenz zum Untersteuern, was uns dazu veranlasst hat, darüber nachzudenken, ob wir vielleicht etwas verändern sollen", berichtete er.

"Ich habe nie einen Fehler gemacht, es ist nie extrem oder knapp geworden in einer Kurve." Martin Tomczyk

Und weiter: "Aber wir wussten, dass sich die Strecke eh im Laufe des Tages noch ein bisschen verändert, deshalb haben wir das Auto so gelassen, wie es war. Das war auch die richtige Entscheidung. Jetzt im Rennen hatte ich etwas Untersteuern, aber das ist mir lieber als Übersteuern. Die Rundenzeiten waren sehr, sehr schnell und sehr konstant und es war sehr einfach, das Fahrzeug zu fahren. Ich habe nie einen Fehler gemacht, es ist nie extrem oder knapp geworden in einer Kurve, sondern es ist Runde für Runde immer gleich geblieben."

Und so konnte Tomczyk seine Verfolger in Schach halten und dem Sieg ungefährdet entgegenfahren. "In der DTM weiß man nie, man ist natürlich immer unsicher", sagte er zur möglichen Sorge, die Konkurrenz könnte doch noch heranrücken. "Aber wenn du dann fährst und du fährst von Anfang an super Rundenzeiten, sehr konstante Rundenzeiten und irgendwann ab der 15. Runde siehst du dann sieben Sekunden Vorsprung vor Bruno Spengler, dann denkst du schon, dass du es etwas gelassener angehen und deinen Speed kontrollieren kannst."

"Die Strategie war perfekt"

"Wir sind einen langen ersten Stint gefahren, weil einfach die Zeiten wahnsinnig konstant und sehr, sehr schnell waren." Martin Tomczyk

Ungewöhnlich, aber erfolgreich war die Strategie. Normalerweise heißt die goldene Regel in der DTM: Je früher gestoppt wird, umso besser. Am Nürburgring und mit einem guten Auto ist das offenbar anders, wie Tomczyk und sein Abt-Team bewiesen: "Wir sind einen langen ersten Stint gefahren, weil einfach die Zeiten wahnsinnig konstant und sehr, sehr schnell waren", schilderte der Bayer. "Wir haben dann 20 Runden vor Schluss den ersten Boxenstopp gemacht und zwölf Runden vor Schluss den zweiten Boxenstopp. Von der Strategie her war es perfekt. Und vom Auto her muss ich auch sagen, es ist 1A gelaufen und ich konnte sehr konstante Rundenzeiten fahren. Und das ist dann natürlich schon eine Genugtuung."

In der Meisterschaft liegt er jetzt vier Punkte hinter seinem Freund und Teamkollegen Mattias Ekström und sechs Punkte vor Mercedes-Pilot Bruno Spengler. Das nächste Rennen ist in Barcelona, dort hatte Tomczyk im Vorjahr seinen ersten DTM-Sieg geholt.

"Die Meisterschaft ist noch spannender geworden, für mich ist es natürlich sehr schön, näher an Mattias herangekommen zu sein und auch von Bruno ein bisschen weiter weg gekommen zu sein", erklärte er. "Ich kann aber auch schon vorwegnehmen, dass in den letzten beiden Rennen sicherlich toller und harter Tourenwagensport geboten wird. Unser Ziel ist, die Autos mit dem Stern zu besiegen und wie es bei uns aussieht, das klären wir dann untereinander, aber ich glaube, da gibt es die wenigsten Probleme."