• 13.09.2013 18:44

  • von Dominik Sharaf

Titel nicht abgehakt: Wickens hat "zu knabbern"

Der Kanadier freut sich über seinen ersten DTM-Sieg und hat Blut geleckt - Vietoris will nachziehen - Wehrlein, Merhi und Juncadella auf Punktejagd

(Motorsport-Total.com) - Wer hätte das im Mai gedacht? Drei Rennen vor dem Saisonende in der DTM sind zwei Mercedes-Piloten die ärgsten Verfolger des Tabellenführers Mike Rockenfeller - und keiner von ihnen heißt Gary Paffett. Der Gesamtzweite Christian Vietoris liegt 35 Punkte hinter dem Audi-Star, Robert Wickens auf Rang drei muss noch einen Zähler mehr aufholen - allerdings reist der Kanadier mit dem Schwung seines ersten Tourenwagen-Erfolges auf dem Nürburgring in die Magdeburger Börde.

Titel-Bild zur News: Robert Wickens

Robert Wickens hätte gegen weitere DTM-Erfolge nichts einzuwenden Zoom

Die Freude über einen Triumph unter schwierigsten Bedingungen hat einen langen und süßen Nachgeschmack: "Selbst knapp vier Wochen danach habe ich noch immer ein Lächeln im Gesicht, wenn ich daran denke", frohlockt Wickens, der das Ganze"gerne wiederholen" würde. Schließlich bekommt das Zielfoto einen Platz im Familienalbum: "Ein erster Sieg bedeutet immer etwas, ich erinnere mich bestens an meinen ersten Kart-Erfolg." Den Titel hat der 24-Jährige nicht abgehakt: "Ich versuche, so viel wie möglich vom Rückstand abzuknabbern."

Vietoris muss auf den Premierenerfolg weiter warten, hatte mit dem Bronzerang in der Eifel aber ebenfalls etwas zu feiern: "Platz drei auf dem Nürburgring war der schönste und wohl wichtigste dritte Rang meiner DTM-Karriere - und das auch noch bei meinem Heimrennen", blickt der Gönnersdorfer zurück. In Oschersleben wartet eine weitere Bahn auf ihn, mit der er auf Du und Du ist: "Es ist eine großartige Strecke, die ich in- und auswendig kenne", so Vietoris. Wickens ergänzt: "Ein besonderer Fahrstil ist nötig. Rabiat über die Randsteine zu fahren passt nicht jedem Auto."

Mücke-Piloten geben Meisterschaftszähler als Ziel aus

Den Streckenrekord in Oschersleben hält niemand anderes als Roberto Merhi: 2012 absolvierte der Spanier den Kurs im Rennen in 1:22.752 Minuten und erzielte damit die schnellste Rennrunde: "Eine sehr anspruchsvolle Strecke, speziell die verschiedenen Kurvenradien stellen eine große Herausforderung dar", sagt der Spanier, der nach einem enttäuschenden Nürburgring-Auftritt schon Vorfreude hegt: "Meine Zielsetzung bleibt unverändert: Ich möchte das Freie Training nutzen, um mich mit meinen Ingenieuren perfekt auf das Qualifying vorzubereiten."


Fotos: DTM in Oschersleben, Pre-Events


Auch Pascal Wehrlein hat gute Erinnerungen an die Magdeburger Börde: Er gewann 2011 als Formel-Masters-Pilot in Oschersleben. Der 18-Jähirge ist froh, wieder in den Rennmodus zu schalten. "Die vierwöchige Pause nach dem Nürburgring fühlte sich wie eine kleine Ewigkeit an. Umso motivierter bin ich, am kommenden Wochenende wieder in mein C-Coupé zu steigen und an mein Punkteergebnis aus der Eifel anzuknüpfen." Wehrlein zeigt sich gewohnt ehrgeizig: "Ich war zeitweise der schnellste Fahrer und auch bei den vorangegangenen Läufen gut unterwegs."

Den Schlüssel zum Erfolg erkennt Daniel Juncadella in einem gelungenen Samstag: "Wenn mir erneut ein gutes Qualifying wie zuletzt auf dem Nürburgring gelingt, kann ich hoffentlich den enttäuschenden Ausfall beim vergangenen Rennen vergessen machen", erinnert der amtierende Formel-3-Champion an die Nullnummer vor der Sommerpause. Juncadella träumt von den nächsten Meisterschaftszählern: "Mein Ziel ist es, an die guten Ergebnisse zur Saisonmitte anzuknüpfen und in Oschersleben erneut in die Punkteränge zu fahren."