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  • 01.11.2009 11:42

  • von Britta Weddige & Steffi Szlapka

Schumachers Fazit: "Im Ganzen zufrieden"

Ralf Schumacher hat in seiner zweiten DTM-Saison zwar nicht die erhofften Ergebnisse geholt, doch genauer betrachtet hatte er auch eine ganze Menge Pech

(Motorsport-Total.com) - Während sein Teamkollege Gary Paffett mit der aktuellen C-Klasse in der vergangenen Saison vier Siege holte und bis zum Schluss um den Titel kämpfte, musste sich Ralf Schumacher mit einer geringeren Ausbeute zufrieden geben. Der 34-Jährige beendete sein zweites DTM-Jahr - sein erstes im Mercedes-Neuwagen - mit neun Punkten auf dem elften Gesamtrang. Sein bestes Ergebnis war Platz fünf in Dijon.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher fühlt sich in der DTM inzwischen richtig zu Hause

"Was die reinen Ergebnisse angeht, hätte es besser sein können", räumt Schumacher ein. Doch er betont: "Wenn man mal genauer hinschaut und sich die Punkte ansieht, die vielleicht drin gewesen wären, wenn es nicht irgendwelche Probleme gegeben hätte, dann bin ich eigentlich im Ganzen zufrieden. Ich muss auch eines sagen: Das Team hat einen super Job gemacht, hat mich immer unterstützt und mir wirklich ein gutes Auto gegeben."#w1#

Probleme und Zwischenfälle gab es für Schumacher in dieser Saison tatsächlich viele. Es ging schon beim Saisonauftakt in Hockenheim los, wo er von Startplatz sechs ins Rennen ging, dann aber in der ersten Runde Paffetts Motorhaube auf das Dach bekam und erst einmal in die Box abbiegen musste, wo seine C-Klasse wieder ausgebeult wurde. Schumacher rollte das Feld von hinten auf, wurde dabei aber auch noch von Katherine Legge umgedreht. Trotzdem fuhr er als Neunter nur knapp an den Punkten vorbei.

Am zweiten Rennwochenende am EuroSpeedway Lausitz musste Schumacher unverschuldet vom letzten Startplatz starten. Weil sein Motor im freien Training am Samstagvormittag nicht rund lief, entschied das Team, den Motor zu wechseln, das Auto gleich für das Rennen vorzubereiten und deshalb auf das Qualifying zu verzichten. Von P19 aus hielt er sich umsichtig aus allen Zwistigkeiten heraus und wurde im Rennen Zehnter.

Katherine Legge, Ralf Schumacher

Beim Auftakt in Hockenheim wurde er von Katherine Legge umgedreht Zoom

Am Norisring hatte er in der Qualifikation schon den Einzug in Q4 geschafft, doch als er sich auf das Shooutout der letzten vier vorbereitete, wurde er zurückgepfiffen. Sein Team hatte sich in Q3 verzählt: Ebenso wie seine Markenkollegen Maro Engel und Jamie Green wurde er zu oft auf die Strecke geschickt. Deshalb wurden ihre Zeiten aus Q3 gestrichen und Schumacher musste von Startplatz acht aus ins Rennen gehen. Als Sechster holte er dann seine ersten drei Saisonpunkte.

Am nächsten Rennwochenende in Zandvoort passierte das nächste Missgeschick: Diesmal wurde Schumacher in Q1 für seinen letzten Versuch zu spät auf die Strecke geschickt, er konnte seine Zeit nicht mehr verbessern und fand sich auf dem letzten Startplatz wieder. Von dort aus wurde er im Rennen Zehnter.

Ralf Schumacher

Am Norisring und in Zandvoort gab es Diskussionsbedarf mit dem Team Zoom

In Oschersleben schaffte es von den Mercedes-Neuwagenpiloten nur Bruno Spengler in Q3, Schumacher stand auf Startplatz 14 und wurde Elfter. Am Nürburgring gab es im Qualifying in Q1 Probleme mit dem zweiten Reifensatz. Die Folge war Startplatz 15, aus dem Schumacher im Rennen Platz sieben und damit zwei Punkte machte.

¿pbvin|1|2106||0|1pb¿In Brands Hatch lag es wirklich an Schumacher, dass mehr als Platz neun im Rennen nicht drin war. Mit der Strecke komme er einfach nicht zurecht, räumte er in England ein. In Barcelona hatte er im Qualifying Platz elf geholt, doch dann musste zum zweiten Mal in dieser Saison sein Motor gewechselt werden. damit wurde Schumacher wieder auf den letzten Startplatz zurückversetzt. Das Rennen beendete er auf Platz 13.

Was drin wäre, wenn es einmal keine Probleme gibt, zeigte Schumacher in Dijon, wo er Startplatz sechs holte und im Rennen Fünfter wurde. Doch beim Finale in Hockenheim gab es wieder Sorgen: Im Qualifying hatte er so starke Vibrationen am Auto, dass er nichts mehr sah. Im "Blindflug" holte er noch Startplatz elf. Doch das Rennen war für ihn in der zweiten Runde beendet. In der ersten Runde wurde er im Getümmel in der Spitzkehre so getroffen, dass sich einen Umlauf später seine Motorhaube verabschiedete und er seine C-Klasse in der Wiese abstellen musste. Es war Schumachers einziger Ausfall in dieser Saison.

Ralf Schumacher

Beim Finale in Hockenheim verzeichnete er den einzigen Ausfall der Saison Zoom

Insgesamt hat er in den Rennen 26 Plätze gut gemacht - dass es häufig nicht für Punkte gereicht hat, liegt auch daran, dass er das Feld so oft von hinten aufrollen musste. "Wichtig war mir, dass ich in den letzten Rennen immer beim Speed meiner Teamkollegen war", betont Schumacher. "Das ist mir teilweise gelungen, teilweise war ich auch besser als meine Teamkollegen. Von daher bin ich da schonmal dran." Er könne sich jetzt "in das Auto reinsetzen und relativ gute Rundenzeiten fahren", so der Mercedes-Pilot: "So langsam fühle ich mich da zu Hause."

Zukunftsentscheidung erst im neuen Jahr

Gegenüber 'Motorsport-Total.com' erläutert Schumacher näher, in welchen Bereichen er sich in dieser Saison verbessert hat: "Es ist grundsätzlich so, dass ich am Anfang noch ein bisschen Schwierigkeiten hatte, weil das 2009er-Auto wieder einen Fahrstil gebraucht hat, der mir nicht so entgegenkam. Man musste sich einfach ein bisschen zurückhalten. Ich habe einfach eine Zeit gebraucht, bis ich das verinnerlicht hatte und das auch eine Symbiose gab."

"Es ist definitiv besser geworden. Meine Probleme waren, dass ich immer später bremsen wollte, als das Auto konnte - aus Gewohnheit", fährt er fort. "Aber das habe ich jetzt besser im Griff." Speziell in den letzten Rennen sei er sehr gut zurechtgekommen: "Leider Gottes kamen dabei nicht immer die Ergebnisse raus, die es hätten sein können."

"Ich habe einfach eine Zeit gebraucht, bis ich das verinnerlicht hatte und das auch eine Symbiose gab." Ralf Schumacher

Mit der Entscheidung, ob er weiterfährt, werden Schumacher und Mercedes sich noch Zeit lassen. Im Januar oder Februar wolle man sich zusammensetzen und über eine mögliche Vertragsverlängerung sprechen. "Es ist so, dass beide Seiten gern zusammenarbeiten. Natürlich macht es mir Spaß, auch jetzt, wo es immer besser läuft", sagt er. "Sollte ich weiterfahren, werde ich sicher - mit der Erfahrung, die man im Winter sammeln kann - noch näher herankommen. Hoffentlich kann ich dann im nächsten Jahr da anfangen, wo ich jetzt aufgehört habe - oder noch ein bisschen besser."

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