Schumacher: Happy und überrascht zugleich
Ralf Schumacher hätte selbst nicht damit gerechnet, auf dem Norisring die Pole holen zu können - Im Rennen sind das Podium und Punkte das Ziel
(Motorsport-Total.com) - Ralf Schumacher hat in der Qualifikation auf dem Norisring für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Der Mercedes-Pilot holte sich die erste Pole-Position seiner DTM-Karriere. Nach den misslungenen ersten drei Qualifikationen dieser Saison hatte er zwar gehofft, dass es auf dem Nürnberger Stadtkurs besser läuft - dass dabei gleich die Pole rausspringt, damit hätte der 35-Jährige aber selbst nicht gerechnet.

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Überraschung in Nürnberg: Ralf Schumacher steht auf der Pole-Position
"Natürlich bin ich sehr happy, ich bin auch zugleich etwas überrascht", bestätigt er lächelnd. Der Norisring war zwar schon in der Vergangenheit ein Kurs, auf dem es ganz gut für ihn lief, so holte er hier 2009 mit Platz sechs sein bisher bestes DTM-Ergebnis. Aber: "Mit der Pole-Position häte ich ganz sicher nicht gerechnet. Dass ich gleich Erster werde, damit habe ich nicht gerechnet, aber es freut mich natürlich umso mehr für mein Team, das wirklich eine schwere Zeit mit mir durchgemacht hat."#w1#
"Das ist jetzt wenigstens ein bisschen eine Belohnung, auch wenn es keine Punkte dafür gibt", fährt er fort. "Trotzdem bin ich sehr, sehr happy und den Jungs zu großem Dank verpflichtet. Der Auftakt in die Saison war ziemlich hart, das vergangene Jahr war recht durchschnittlich, aber sie haben mich nie hängenlassen, sie haben mich weiter gepusht und von daher ist da jetzt sehr gut."
Bereits in den beiden Trainingssitzungen war Schumacher ganz gut unterwegs, entsprechend setzte er sich die Ziele für die Qualifikation. "Ich hatte erwartet, dass ich irgendwo in den Top 10 bin", berichtet er. "Als ich es in die Top 8 geschafft hatte, war ich schon ziemlich glücklich. Ich habe ein paar gute Runden zusammengebracht, mit denen ich es gerade so in Q4 geschafft habe."
Der Mercedes-Pilot musste im Shootout der letzten Vier als Erster auf die Strecke. "Dort ging es dann nur noch darum, eine möglichst saubere Runde hinzulegen. Sie hat sich gar nicht so toll angefühlt, aber war einfach ein bisschen besser als die der anderen", so Schumacher, dessen Zeit von 48.721 Minuten von keinem unterboten werden konnte.
Warum ihm ausgerechnet der Norisring so gut liegt, kann Schumacher selbst nicht ganz erklären. "Vielleicht liegt es daran, dass es nur vier Kurven gibt", sagt er lachend. "Es ist ein Stadtkurs und ich habe Stadtkurse schon immer gemocht. Dieser hier ist zwar an manchen Stellen nicht besonders eng, an anderen Stellen ist es aber wegen der Bodenwellen recht schwierig, das Auto richtig abzubremsen und gerade zu halten. Man hat hohen Speed und muss dann in den ersten Gang runterbremsen und das bei relativ wenig Downforce. Vielleicht kommt das meinem Fahrstil entgegen."
Mercedes hatte in diesem Qualifying wieder die Oberhand vor Rivale Audi. Die Stuttgarter holten mit Schumacher, Bruno Spengler und Jamie Green eine Dreifachpole, obwohl Audi vom Topspeed her schneller war. Doch Topspeed ist in Nürnberg im Kampf um die schnellste Runde nicht entscheidend. "Im Qualifying geht es um die Balance, jetzt müssen wir mal abwarten, wie es morgen im Rennen ausschaut. Das Rennen ist wieder eine andere Geschichte", weiß er. "Man muss da versuchen, jemand hinter sich zu halten. Aber für den Moment scheinen wir die richtige Lösung gefunden zu haben."
Mit der Pole-Position hat Schumacher die beste Ausgangslage für das morgige Rennen. Dennoch fallen seine Erwartungen bescheiden aus: "Für heute bin ich erst einmal richtig zufrieden. Morgen möchte ich daraus natürlich ein gutes Rennergebnis machen. Aber in der ersten Kurve kann alles passieren. Man braucht einfach einen sauberen Start und wenn ich es schaffe, auf dem Podium zu sein und Punkte zu holen, dann bin ich wirklich happy."

