• 05.09.2009 19:30

  • von Christian Nimmervoll & Britta Weddige

Schumacher: "Brands Hatch ist nicht meins"

Ralf Schumacher ist über den elften Startplatz in Brands Hatch nicht unglücklich, weil die Strecke seinem Fahrstil nicht entgegenkommt

(Motorsport-Total.com) - Im heutigen Qualifying in Brands Hatch hat Ralf Schumacher den Einzug unter die besten Acht versäumt, dennoch zeigte sich der ehemalige Formel-1-Star mit seiner Leistung keineswegs unzufrieden. Für das Rennen auf der nur knapp zwei Kilometer langen Strecke erhofft er sich nun zum dritten Mal in dieser Saison ein Punkteresultat.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Schumacher ist über den elften Startplatz in Brands Hatch nicht unglücklich

"Heute Morgen haben wir noch ein bisschen rumgetüftelt, da waren wir noch ein Stück weiter weg. Am Ende haben mir nur ein paar Hundertstel gefehlt. Es hat schon schlechter ausgesehen", erklärte der Mercedes-Werksfahrer in der 'ARD'. Später fügte er an: "Man hat im Qualifying gesehen, dass wir gut dabei sind. Tendenziell ist unser Auto im Rennen sowieso besser als im Qualifying, von daher hoffe ich auf ein starkes Rennen. Für Paul ist ein Sieg drin und für mich selbst wären die vorderen Punkteränge schön."#w1#

Geringe Zeitabstände

Dass er von der Zeit her näher dran war als sonst, wertet Schumacher als positiv, ohne gleich in Euphorie zu verfallen: "Klar sind auf einer kurzen Strecke die Abstände geringer, aber auf der anderen Seite ist die Strecke nicht ganz so leicht. Man hat immer wieder gesehen, dass es bei den verschiedenen Fahrern Schwankungen gibt, ob ein Reifensatz ausgenutzt wird oder nicht. Das ist mir eigentlich trotz des Verkehrs, unter dem wohl jeder mal zu leiden hatte, ganz gut gelungen. Von daher bin ich ganz zufrieden."


Fotos: Ralf Schumacher, DTM in Brands Hatch, Samstag


Der 34-Jährige wurde eigenen Angaben nach zuerst von einem Markenkollegen und später auch von Johannes Seidlitz aufgehalten. Der Audi-Pilot wurde dafür von der Rennleitung bestraft, obwohl Schumacher ausdrücklich keine Absicht unterstellt: "Er war auf seiner Out-Lap. Wahrscheinlich hat er gerade gefunkt oder so. Das kann schon mal passieren." Mercedes habe keinen Protest eingelegt, sondern die Rennleitung sei von sich aus aktiv geworden.

Wirklich behindert wurde er ohnehin nicht, denn seine schnellste Runde fuhr Schumacher erst im Anschluss an diese Situation. Für die Top 8 hat es trotz der jüngsten Testfahrten in der Lausitz dennoch nicht gereicht: "Der Test hat ein bisschen geholfen, aber auf der anderen Seite ist die Strecke hier mit dem ganzen Stop & Go nicht so unbedingt meins. Da tue ich mich schon schwer. Ich hoffe, dass mir Barcelona und Dijon von der Charakteristik her etwas mehr entgegenkommen."

Start im Audi-Sandwich

"Aus dem Alter bin ich raus, wo mich das nervös macht." Ralf Schumacher

Von den bescheidenen Zeiten im Freien Training ("Aus dem Alter bin ich raus, wo mich das nervös macht") lässt er sich übrigens ebenso wenig beunruhigen wie von der Tatsache, dass er morgen in einem Audi-Sandwich zwischen Markus Winkelhock und Mike Rockenfeller starten muss: "Ich komme mit den Audis gut zurecht - damit habe ich kein Problem." Der Start könne dennoch kritisch werden: "Durch Turn eins geht's noch, aber spätestens durch Turn zwei wird's verdammt eng. Da kann man nur hoffen, dass alle darüber nachdenken, dass sie nicht ganz so spät bremsen können wie alleine."

Was den Rennverlauf angehen, so erwarten viele wegen der kurzen Strecke und des somit zu erwartenden Überrundungsverkehrs taktische Spielchen. Bei 93 Runden lässt auch das Boxenstoppfenster viel Spielraum zu: "Man kann das machen", sagt Schumacher und betont: "Ich hoffe nur, dass man es nicht ausnutzt, um irgendwelche Autos aufzuhalten. Ich kann nur für uns sprechen: Wir werden es sicherlich nicht tun."